Spieletest für das Spiel: ABENTEUER
MENSCHHEIT
Hersteller: Kosmos Preis: 35 Euro empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 3-4 Erscheinungsjahr: 2002 noch erhältlich: Ja Autor: Klaus Teuber Besonderheit: Kategorie: Das besondere Spiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kosmos recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielplan,
4 Übersichtstafeln, 10 Wüstenplättchen, 18 Ereignischips,
32 Völkermarker, 2 Figuren, 80 Rohstoffkarten, 10 Sonderkarten, 4
Sets mit Spielfiguren, 2 Würfel
Aufmachung: Der
großformatige Spielplan zeigt die verschiedenen Kontinente der Erde
in leicht vereinfachter Form. Dabei besteht jeder Kontinent aus einer Reihe
von Hexfeldern, auf denen sich Ziffern zwischen 2-12 befinden. Die Hexfelder
zeigen jeweils eine von insgesamt vier verschiedenen Landschaftsformen.
Die zu besiedelnden Kreuzungspunkte sind speziell gekennzeichnet.
Am Rand der Kontinente befinden sich zwischen
zwei Kreuzungspunkten häufig Felder für Ereignischips. Diese
Chips lassen sich in vier Kategorien einteilen, wobei die Positionen der
Kategorien auf dem Spielbrett vorgeschrieben ist. Am Rand jeder Spielplanseite
sind außerdem Fortschrittsleisten zu finden, die den Spielern Verbesserungen
in der Bewegung geben, sie zu Fortschrittsmarkern bringen oder dafür
sorgen, daß die Figuren versetzt werden können.
Auf den Übersichtstafeln befinden sich die
Baumöglichkeiten jedes Spielers und eine Kurzfassung über die
Fortschrittsskalen.
Die Wüstenplättchen aus Pappe werden
durch bestimmte Ereignisse auf die Spielfelder in Afrika gelegt. Dort verödet
dann eine Landschaft und wirft keine Erträge mehr ab.
Um Siegpunkte zu erreichen, müssen die Spieler
auf Völkermarkern einen Stamm gründen. Diese Völkermarker
befinden sich auf einigen Kreuzungspunkten der Landschaften.
Als Gegenspieler fungieren die beiden großen
Figuren. Während der Neandertaler sich nur in Europa, Asien und Afrika
aufhält und eine Landschaftsform um ihre Erträge bringt, ist
der Tiger in Amerika und Australien aktiv und verhindert dort Wareneinkommen.
Der Motor des Spiels sind die Rohstoffkarten,
die man während der Partie als Erträge erhält. Es gibt vier
verschiedene Rohstoffe.
Mit Hilfe von Sonderkarten kann man weitere Siegpunkte
bekommen. Sie können durch Ereignischips oder besondere Aufträge
erworben werden. Einige Sonderkarten bleiben beim Spieler, andere können
von Mitspielern wieder weggenommen werden.
Jeder Spieler hat einen Satz mit Spielfiguren.
Dabei handelt es sich um zwei Nomaden, 4 Markierungssteine und fünf
Stamm-Figuren. Sie sind aus Holz gefertigt. Bei den Würfeln handelt
es sich um normale Sechsseiter.
Ziel: Die Spieler
versuchen durch Gründung von Stämmen und kultureller Entwicklung
zehn Siegpunkte zu erreichen.
Am Anfang werden drei Stämme und ein Nomade
gemäß der Startaufstellung in Afrika plaziert. Die Markierungssteine
der Spieler kommen auf das erste Feld der jeweiligen Fortschrittsleiste.
Ein Spieler verteilt die Übersichtstafeln und legt die Völkerchips
auf vordefinierte Kreuzungsfelder. Danach werden die Rohstoffkarten nach
Motiven sortiert und getrennt bereitgelegt. Jeder erhält eine Karte
„Fell" und eine Karte „Knochen". Nun mischt man die Ereignischips getrennt
nach ihren auf der Rückseite gedruckten Zahlen und verteilt sie verdeckt
auf die jeweiligen Ablagestellen des Spielbretts. Die Sonderkarten und
die Wüstenfelder werden offen neben dem Spielbrett abgelegt. Schließlich
einigt man sich, wer die Partie beginnen soll.
Der Zug eines Spielers gliedert sich in mehrere
Phasen.
Zuerst wird mit beiden Würfeln geworfen,
um die Rohstofferträge zu ermitteln. Jede Landschaft, die die geworfene
Summe aufweist, produziert. Sofern ein Spieler dort einen Stamm stehen
hat, erhält er eine Rohstoffkarte pro eigenem Stamm an diesem Feld
auf die Hand. Wenn das Landschaftsfeld von einer Figur abgedeckt ist, entfällt
der Rohstoffertrag. Bei einer geworfenen „7" gibt es keine Erträge,
sondern man versetzt den Neandertaler auf ein anderes Landschaftsfeld.
In der zweiten Phase kann der aktive Spieler
mit der Bank und den Mitspielern handeln. Die Bank tauscht grundsätzlich
drei Rohstoffe einer Sorte gegen einen beliebigen anderen Rohstoff. Die
Tauschquoten mit den Mitspielern sind frei vereinbar. Wichtig ist nur,
daß der aktive Spieler bei jedem Tauschgeschäft beteiligt sein
muß!
Im dritten Spielabschnitt kann der Spieler Entwicklungen
machen und Nomaden bewegen.
Um einen Nomaden zu erschaffen, benötigt
der Spieler eine Rohstoffkarte „Fell" und eine Karte „Fleisch", die er
abgeben muß. Der Nomade wird anschließend auf ein freies Kreuzungsfeld
direkt neben einem eigenen Stamm gestellt. Mehr als zwei Nomaden kann kein
Spieler gleichzeitig auf dem Spielbrett haben. Nomaden bringen keine Rohstofferträge.
Wenn man einen Nomaden bewegen möchte, muß
man grundsätzlich eine Rohstoffkarte „Fleisch" abgeben. Der Nomade
kann sich dann zwei Kreuzungsfelder bewegen. Sollte ein Spieler auf der
Entwicklungsleiste „Bewegung" aktiv gewesen sein, erhöht sich der
Bewegungsradius. Nomaden dürfen über andere Nomaden und Stämme
gezogen werden, ihre Bewegung muß aber auf einem freien Feld enden.
Durch Abgabe von einer Fell-, einer Knochen-
und einer Feuersteinkarte kann ein Nomade zu einem Stamm umgewandelt werden,
sofern sich der Nomade auf einem Feld mit einem Völkerchip befindet.
Der Völkerchip wandert in den Besitz des Spielers und bringt ihm einen
Siegpunkt. Wenn ein Spieler bereits alle Stämme auf das Spielbrett
gebracht hat, darf er einen Stamm aus Afrika entfernen, wenn er einen weiteren
Nomaden umwandeln möchte. Erst wenn alle afrikanischen Stämme
entfernt wurden, darf man bei der Umwandlung einen beliebigen Stamm auswählen,
den man dann versetzt.
Wichtig neben der Bildung neuer Stämme ist
auch der Fortschritt. Es gibt insgesamt vier verschiedene Leisten, auf
denen die eigenen Stämme „weitergebildet" werden können. Je nach
Grad der Weiterbildung muß ein Spieler dafür mehr oder weniger
Rohstoffkarten abgeben. Der Fortschritt ermöglicht das Versetzen einer
großen Figur von einem Rohstoff-Feld auf ein anderes, die Erweiterung
der Bewegung der Nomaden oder macht es erst möglich, bestimmte Ereignischips
zu bekommen bzw. nach Australien oder Amerika zu gelangen.
Sollte der Neandertaler oder das Raubtier bewegt
werden und es grenzen ein oder mehrere gegnerische Stämme an die neue
Landschaft, auf der sich die Figur nun niedergelassen hat, darf sich der
aktive Spieler einen der beteiligten Mitspieler aussuchen und eine Rohstoffkarte
blind aus der Hand ziehen. Die gezogene Karte darf der Spieler behalten.
Um an die Ereignischips zu kommen, muß
ein Nomade von einem Kreuzungspunkt über ein Bedingungsfeld zu einem
anderen Kreuzungspunkt gezogen werden. Das Überqueren des Bedingungsfeldes
ist nur dann zulässig, wenn der Spieler in seiner Fortschrittsentwicklung
bezüglich von „Kleidung" und „Konstruktion" mindestens die geforderten
Stufen erreicht hat. Das dazugehörige Ereignisplättchen wird
dann umgedreht und ausgeführt. Der Spieler kann ggf. den Neandertaler
oder das Raubtier versetzen, eine Sondersiegpunktkarte erhalten oder einen
bestimmten Landschaftstyp veröden lassen, in dem er dort ein Wüstenplättchen
plaziert.
Bestimmte Sonderkarten gibt es für einen
Spieler, wenn er eine der Fortschrittsleisten bis zum Ende durchläuft.
Ferner gibt es eine bewegliche Siegpunktkarte für den Spieler, der
am meisten Ereignischips aufdeckt und Bonuspunkte für jemanden, der
aus allen vier Kulturkreisen mindestens einen Völkerchip aufweisen
kann.
Spielende: Sobald
ein Spieler in seinem Zug über 10 Siegpunkte verfügt, hat er
die Partie gewonnen.
Kommentar: Das Spiel
in Kooperation mit dem Magazin „Stern" basiert natürlich auf dem Welterfolg
„Die Siedler von Catan". Trotzdem ist diese Variante eigenständig
genug, um als eigenes Spiel durchzugehen. Das starre Szenario wird durch
die sich bei jeder Partie veränderten Ereignischips variabel genug
und kann sowohl zu dritt wie auch zu viert gespielt werden.
Fazit: Eine gute
Variante des bekannten Spielsystems.
Wertung: Mit gerade
so 5 Punkten ist das neue Kosmos-Spiel durchaus zu empfehlen. Einzig der
hohe Preis schlägt etwas negativ zu Buche.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de