Spieletest für das Spiel: ABGEZOCKT
Hersteller: Spielspass                
Preis: 18 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-6
Erscheinungsjahr: 2007      
noch erhältlich: Ja
Autor: Lucy Schulz
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: September 2007
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Abgezockt-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Spielspass recht herzlich!

Ausstattung: 1 Würfelbecher, 6 Würfel, 1 Aktionswürfel, 6 Übersichtskarten, 25 Aktionskarten, 1 Block, 4 Stifte
Aufmachung: Das Würfelspiel besitzt neben sechs normalen Sechsseitern noch einen Spezialwürfel mit drei unterschiedlichen Symbolen. Auf den Übersichtskarten sieht man einerseits die Aktionskarten und ihre Auswirkungen auf das Spiel, während auf der Rückseite die Punkte angegeben sind, die man erzielen kann.
Mit Hilfe der Aktionskarten kann man den Aktionswürfel außer Kraft setzen, Punkte eines Mitspielers stehlen, unbesorgt würfeln oder sich gegen einen Mitspieler zur Wehr setzen, der einem die Punkte eines Durchgangs wegnehmen will oder mit den bislang erreichten Würfeln weitermachen möchte.
Auf jedem Blatt des Spielblocks gibt es sechs Spalten, in denen die Punkte während der Partie notiert werden.
Ziel: Alle Spieler versuchen, möglichst schnell 6000 Punkte zu erzielen.
Am Anfang der Partie wird ein Spieler zum Spielleiter erklärt und schreibt die Punkte während der Partie auf. Jeder Spieler erhält eine Übersichtskarte und legt sie vor sich ab. Dann mischt man die Aktionskarten gut durch und legt sie verdeckt in die Tischmitte. Jeder Spieler nimmt sich eine Karte von diesem Stapel. Schließlich einigt man sich auf die Spielreihenfolge.
Der aktive Spieler muß in seinem ersten Wurf mit allen sieben Würfeln werfen. Sollten Würfel übereinander stehen, werden sie ohne Veränderung auf dem Tisch abgestellt. Kann man mit seinem ersten Wurf keine Punkte erzielen, geht das Spiel sofort an den nächsten Spieler weiter.
Jede 1 und jede 5 bringen Punkte. Außerdem erzielt man durch drei beliebige Paare, eine Straße mit Werten von 1 bis 6 und drei oder mehr gleiche Ziffern in einem Wurf eine gewisse Punkte-Summe.
Dann wird der Spezialwürfel betrachtet. Bei einem grünen Symbol darf ein Spieler einen neuen Wurf mit nicht verwendeten Würfeln riskieren und dadurch seinen Gesamtwert weiter erhöhen, sofern er passende Würfe macht. Bei einem roten Punkt endet der Spielzug dagegen automatisch und die Punkte werden gutgeschrieben.
Besonders tragisch wird es beim Auge. Die bislang in diesem Spielzug erzielten Punkte müssen an einen Mitspieler verschenkt werden. Trotzdem würfelt der Spieler weiter und muß in jeder Runde mindestens einen punktebringenden Würfel herausnehmen, sofern dies möglich ist.
Bei einem Wert von 500 oder mehr Punkten bekommt ein Spieler nach Abschluß des Zuges eine neue Aktionskarte vom Stapel.
Nach einem Spielzug, bei dem das grüne Würfelsymbol gefallen war, hat der nachfolgende Spieler die Möglichkeit, als Abzocker anzutreten. Dabei läßt er die herausgelegten Würfel des Vorgängers liegen und muß mit den restlichen Würfeln und dem Aktionswürfel werfen. Schafft er es, zusätzliche Punkte zu erzielen und fällt dabei nicht das Auge, bekommt er die Gesamtpunktzahl gutgeschrieben.
Die Aktionskarten können zu unterschiedlichen Zeitpunkten eingesetzt werden. Mit der Contra-Karte braucht man die erzielten Punkte bei einem geworfenen Auge-Symbol nicht zu verschenken. Der „Fiese Hund“ stiehlt die erzielten Siegpunkte eines Spielers. Beim gleichzeitigen Einsatz mehrerer Spieler bekommt derjenige die Punkte, der bisher am wenigsten Siegpunkte besitzt. Trotzdem wandern alle gespielten Karten auf den Ablagestapel. Die Karte „Glücksschwein“ wird vor dem ersten eigenen Wurf eingesetzt, um den Spezialwürfel nicht mitwerfen zu müssen. Mit Hilfe der Veto-Karte kann sich ein Spieler gegen einen Abzocker oder die Aktionskarte „Fieser Hund“ wehren.
Spielende: Wenn nach einer Spielrunde ein Spieler mehr als 6000 Punkte gesammelt hat, ist das Spiel vorbei, wenn jeder Kontrahent noch einmal einen Zug gemacht hat.
Kommentar: Das Würfelspiel ist von der Idee her bereits sehr alt. Einzig die Ereigniskarten machen „Abgezockt“ etwas abwechslungsreicher als die ähnlich gelagerten Spiele „Zehntausend“ und „Farkle“. Das Spiel funktioniert in jeder Besetzung und die Wartezeiten halten sich in Grenzen, da jeder Spieler selten mehr als drei Würfelversuche unternimmt.
Glück gehört in großem Maße zum Spiel. Denn nur wer gut und oft punktet, bekommt die wertvollen Aktionskarten, um sich selbst weitere Vorteile zu verschaffen. Um einen führenden Spieler einzuholen, bedarf es oft einer Gemeinschaftsaktion mehrerer Gegenspieler.
Die Schachtel ist, wenn man das Material betrachtet, sehr überdimensioniert. Nur der Würfelbecher alleine rechtfertigt eigentlich nicht die Schachtelgröße. Für ein Kneipenspiel sind leider auch recht wenig Blätter auf dem mitgelieferten Spielblock. Dafür hat man allerdings vier Bleistifte zum Notieren beigelegt.
Fazit: Eine nette Würfelalternative, wenn man eines der Vorgänger-Spiele noch nicht in seinem Besitz hat.
Wertung: Mit gerade 4 Punkten ist „Abgezockt“ mit Sicherheit kein besonders innovatives Spiel. Wer den Spielmechanismus bislang aber noch nicht kannte, kann beruhigt zuschlagen und erhält ein lustiges Kneipenspiel mit hohem Glücksfaktor.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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