Spieletest für das Spiel : ABILENE
Hersteller: Schmidt Preis: 40-50 DM empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 3-6 Erscheinungsjahr: 1993 noch erhältlich: Nein Autor: Roland Siegers Besonderheit: Kategorie: Taktisches Würfelspiel |
Ausstattung: Spielplan,
54 Rinder, 30 Cowboys (5 pro Farbe), 5 Spezialwürfel, Karten, Spielgeld
Aufmachung: Der
Spielplan ist sehr schön gezeichnet worden und zeigt eine Landschaft
an den Enden des Planes. In der Mitte ist eine Stadt aufgemalt, zu der
jeder Spieler seine Rinder bringen soll. Um die Stadt herum ist das eigentliche
Spielfeld bestehend aus nebeneinanderliegenden Sechsecken. Die Cowboys
und Rinder sind aus Plastik und als solche zu erkennen. Unter ihrem Fuß
werden die einzelnen Werte der Rinder aufgeklebt. Auch das Spielgeld besitzt
nicht einfach nur Zahlen, sondern ist mit einer Grafik verziert. Die Karten
dienen zur Einschätzung der anderen Spieler und den Preisen der Rinder.
Sie zeigen keine besonderen Verschönerungen.
Ziel: Jeder Spieler
versucht durch den Verkauf von Rindern möglichst hohe Gewinne zu machen.
Der Preis eines Rindes hängt von dessen Wert (steht unter dem Fuß
des Rindes), des Brandzeichens (ebenfalls unter dem Fuß) und von
den anderen Mitspielern bei der Verkaufsaktion ab. Der Spielplan ist in
6 Ranches eingeteilt, je nach Spielerzahl werden bestimmte Ranches benutzt.
Jeder Spieler erhält die Cowboys in seiner
Farbe, die Rinder mit seinen Brandzeichen und zwei Rinder ohne Brandzeichen.
Diese werden auf dem Spielfeld an bestimmten Plätzen aufgestellt (welches
Rind wo steht, bleibt dem Spieler überlassen). Als Startkapital gibt
es noch 10000 $ von der Bank. Als letztes bekommt jeder Spieler eine Info-Karte
"Verkaufserlöse", sowie 3 verschiedene Corral-Karten (zur Einschätzung
der Rinder beim Verkauf).
Wer an der Reihe ist, würfelt mit allen
5 Würfeln. Ist ein eigener Cowboy im Gefängnis, muß man
dessen Gefängniskosten zahlen. Danach zieht man mit den zwei bereits
gewürfelten Rinderwürfeln (in brauner Farbe...) zwei Rinder entsprechend
den Feldern. Es dürfen auch weniger Schritte als die erwürfelten
gesetzt werden. Ein Rind zieht immer in gerader Richtung und darf nur einmal
seine Richtung im Zug ändern, allerdings nie auf eine Ranch des Gegners.
Über eigene Cowboys darf hinweggezogen werden.
Nach dem Rinderzug werden die drei schwarzen
Würfel zum Ziehen der Cowboys benutzt. Die Cowboys dienen zum Schutz
der eigenen Rinder und zum Stehlen von fremden Rindern. Hat man weniger
als drei Cowboys im Spiel (oder weniger als zwei Rinder), so sucht man
sich den oder die Bewegungswürfel aus, mit denen man seine Figuren
bewegen will. Auch der Cowboy darf seine Richtung nur einmal ändern,
er darf allerdings durch die Stadt reiten oder auf eine fremde Ranch gehen.
Erreicht ein Spieler mit genauer Augenzahl ein Rind auf der gegnerischen
Farm, so wird es gestohlen und unter die eigenen Rinder gestellt. Es wird
so bewegt, als wäre es das eigene.
Bleibt ein Spieler mit einem Cowboy auf einem
Feld eines anderen Cowboys stehen, so kommt es zum Shoot-Out. Jeder Spieler
würfelt dann mit einem Würfel, die höhere Zahl gewinnt.
Das Schicksal des Verlierers ist abhängig von dem Platz, an dem der
Shoot-Out stattfand. War es auf der Ranch des Gewinners, so wandert der
Verlierer mit seinem Cowboy ins Gefängnis, war es auf der Ranch des
Verlierers, so wird der Cowboy nur an den Rand seines eigenen Gebietes
gestellt und ist in der naechsten Runde wieder einsatzbereit. Eine Sonderregelung
gibt es, wenn der Shoot-Out auf einem anderen Gebiet (nicht des Gewinners
und des Verlierers) stattfindet.
Landen Cowboys im Gefängnis, so müssen,
wie oben bereits erwähnt, Verpflegungskosten pro Runde gezahlt werden.
Diese sind allerdings gestaffelt. Möchte man einen Cowboy freikaufen,
so kostet es 1500 $.
Am Ende eines Zuges verkauft ein Spieler seine
Rinder, die er zuvor in die Stadt gezogen hat. Die anderen Spieler legen
nun verdeckt eine der Corral-Karten ab und geben damit einen Tip ab, ob
das zu verkaufende Rind das Brandzeichen des Ver- käufers, kein Brandzeichen
oder ein fremdes Brandzeichen besitzt. Danach erfolgt die Aufschlüsselung
des Geldes, welches der Verkäufer bekommt, sowie ggf. Schweigegeldzahlungen
oder Entschädigungen für falsche Anschuldigungen. Kann ein Spieler
während des Spieles seinen Verpflichtungen nicht nachkommen, so muß
er ausscheiden oder sich zu 25% Geld von der Bank leihen.
Spielende: Das Spiel
endet, wenn ein Rancher keine Rinder mehr auf seiner Ranch hat... Sieger
wird der Spieler mit dem meisten Bargeld.
Kommentar: Abilene
ist ein Taktikspiel, welches nicht zu schwer ist. Durch die Vielzahl von
Spielfiguren auf dem Spielfeld, wird es schwierig, gerade bei vielen Spielern
den Durchblick zu behalten, wo sich die eigenen Rinder gerade aufhalten,
da die Gegner sich häufig sehr räuberisch verhalten und einem
die schwer zusammengetriebenen Viecher einfach stehlen... Eine Partie sollte
mit 4 oder mehr Spielern gespielt werden, allerdings dauert sie dann recht
lange. Nachteilig empfinde ich die Regel, daß Cowboys, die bei einem
Duell im eigenen Territorium verlieren, nur an das Ende der Ranch gestellt
werden und so im nächsten Zug gleich wieder zuschlagen können.
Außerdem sind einige Zahlungen beim Verkauf der Rinder nicht so ganz
logisch und schlüssig zu erklären.
Fazit: Ein nettes
Spiel mit vielen Figuren, allerdings nicht sonderlich anspruchsvoll.
Wertung: 4 Punkte
gebe ich diesem Spiel.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de