Spieletest für das Spiel: AD ASTRA
Hersteller: Heidelberger              
Preis: 40 Euro
empf.Alter: 13-              
Anzahl Spieler: 3-5
Erscheinungsjahr: 2009      
noch erhältlich: Ja
Autor: Bruno Faidutti, Serge Laget
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Januar 2010
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Ad Astra-Pressefoto

Ausstattung: 1 Spielbrett, 150 Ressourcenkarten, 55 Aktionskarten, 100 Spielsteine, 43 Planeten, 9 Sternensysteme, 11 Artefakt-Karten, 5 Siegpunkt-Anzeiger, 1 Startspieler-Marker, 5 Spielhilfen
Aufmachung: Das Spielbrett besteht aus einer Punkteleiste mit 60 Feldern und 15 numerierten Ablagefeldern für die Aktionskarten der Spieler.
Bei den Sternensystemen und den Planeten handelt es sich um Pappscheiben. Die Planeten werden dabei nach dem Zufallsprinzip um die Sterne offen ausgelegt. Jeder Planet gibt entweder einen Rohstoff oder ein Alienartefakt. Die sechs unterschiedlichen Rohstoffarten gibt es als Karten im Spiel.
Alle Spieler verfügen über den gleichen Satz an Aktionskarten, mit denen die Aktionen einer Spielrunde definiert werden können. Diese Karten passen genau auf die Felder des zentralen Spielplans.
Die Spielsteine symbolisieren Raumschiffe, Kolonien, Fabriken und Terraforming-Einheiten. Sie sind aus Kunststoff gefertigt und sehen sehr gut aus. Jeder Spieler verfügt über die gleiche Anzahl dieser Spielfiguren.
Bei den Siegpunktanzeigern handelt es sich, genau wie beim Startspieler-Marker, um kleine Pappscheiben. Die Spielhilfen zeigen die möglichen Artefaktkarten und ihre Auswirkungen im Spiel. Auf der Rückseite sind die Kosten für den Bau der diversen Spielsteine angegeben und die Siegpunkte, die man für bestimmte Sachen erhält.
Ziel: Jeder Spieler versucht, möglichst schnell 50 Siegpunkte zu erreichen.
Nachdem sich jeder für eine Spielfarbe entschieden hat, nimmt man sich die entsprechenden Aktionskarten, Spielfiguren, eine Spielhilfe und legt den dazugehörigen Siegpunktmarker auf das erste Feld der Punkteleiste.
Danach werden die Sterne auf dem Tisch abgelegt. Ein Spieler mischt die Planeten und legt verdeckt an jedes System zwischen drei und sieben Planeten aus. Das Erd-System muss dabei so viele Planeten bekommen, wie Spieler vorhanden sind. Danach wählt jeder einen der Planeten in der Nähe der eigenen Sonne aus und stellt dort eine Fabrik auf. Erscheint ein Alien-Planet, wird dieser ausgetauscht.
Nun bekommt jeder eine Ressource jeder Sorte auf die Hand. Man mischt die Artefakt-Karten und plaziert diese neben der Spielfläche. Danach stellt man eines seiner Raumschiffe in den freien Weltraum zwischen die Sternensysteme. Ein beliebiger Spieler wird schließlich zum Startspieler deklariert.
Eine Spielrunde besteht immer aus zwei Phasen, die nacheinander ausgeführt werden.
In der Planungsphase beginnt der Startspieler und wählt eine Aktionskarte aus seiner Hand aus, die er verdeckt auf eines der freien Kartenfelder des Spielplans legt. Reihum folgen die Mitspieler, bis alle 12 bzw. 15 Plätze (je nach Anzahl der Mitspieler) mit Karten belegt sind.
In der Aktionsphase werden die Karten dann einzeln nacheinander aufgedeckt und ausgeführt. In der Regel beginnt dabei der Besitzer der Karte mit der Aktion, bevor die anderen im Uhrzeigersinn ebenfalls diese Aktion machen dürfen.
Bei einer Produktionskarte darf der Besitzer eine der beiden Rohstoffarten auswählen. Alle Spieler erhalten dann entsprechend ihren Kolonien, Fabriken und auf den entsprechenden Planeten befindlichen Raumschiffen einige Karten als Ertrag auf die Hand.
Bei einer Bewegungskarte darf der Besitzer alle seine Raumschiffe bewegen, während die Kontrahenten nur jeweils einen Flieger zu einem anderen Ort ziehen dürfen. Dabei ist die Aktion aber auf eines der beiden Sternensysteme beschränkt, welches auf der Karte abgebildet ist. Die Bewegungskosten richten sich danach, ob der Spieler sein Raumschiff aus dem Weltall in das System bringt, es von einem beliebigen System in das gewünschte System fliegt oder von einem Planeten aus ins Weltall geht. Entsprechend den Bewegungskosten müssen zwischen null und zwei Treibstoffkarten abgegeben werden. Fliegt man in ein System, darf man sein Raumschiff auf einen unbesetzten offen ausliegenden Planeten stellen oder alternativ einen verdeckten Planeten anfliegen und diesen umdrehen. Zuvor darf man alle verdeckten Planeten dieses Systems anschauen.
Handelt es sich bei einem neu entdeckten Planeten um einen Alien-Planeten, bekommt der Spieler eine Artefakt-Karte auf die Hand, während er ansonsten einfach auf dem Rohstoffplaneten landet.
Das Bauen von Objekten geschieht mit entsprechenden Baukarten. Auch hier darf der Besitzer beliebig viele Elemente errichten, während die Mitspieler nur jeweils ein Objekt bauen können. Die Baukosten müssen mit Rohstoffkarten beglichen werden, die man auf der Hand hält. Für die Errichtung von Kolonien, Terraformern und Fabriken gibt es bestimmte Bedingungen zu beachten. Die gebauten Objekte bringen meistens sofort einige Siegpunkte für den Besitzer.
Erscheint die Handelskarte, kann jeder Spieler mit dem Besitzer der Karte in Verhandlungen über Ressourcenkarten treten. Jeder legt dazu seine Ressourcen offen vor sich aus. Der Besitzer der Karte kann jederzeit zwei gleiche Ressourcenkarten gegen eine andere Ressource aus der Bank eintauschen.
Durch das Ausspielen einer Siegpunktkarte können die Spieler einige Siegpunkte erzielen. Der Besitzer der Karte wählt zunächst aus, welche der beiden Wertungsarten auf der Karte er bevorzugt. Alle Spieler erhalten entsprechende Siegpunkte. Außerdem bekommt der Ausspielende sofort den Startspieler-Marker.
Wurden alle Aktionskarten gespielt, erhalten die Spieler diese für die folgende Runde zurück auf die Hand. Eine Ausnahme bilden jedoch die Siegpunktkarten, die offen vor dem Spieler liegen bleiben. Erst wenn alle drei Siegpunktkarten eines Spielers genutzt wurden, darf er sich diese Karten wieder nehmen.
Spielende: Erreicht ein Spieler 50 Siegpunkte oder wurden alle Planeten entdeckt, endet die Partie. Es gewinnt der Spieler mit der höchsten Punktzahl.
Kommentar: „Ad Astra“ erinnert ein wenig an ein Weltraum-„Siedler von Catan“. Dabei sind die Spielmechanismen durchaus gut miteinander verwoben. Anfangs kommt man mit den Bewegungskosten und den Baukosten nicht sofort zurecht, aber nach einiger Zeit ist auch dies klar. Trotzdem wäre hier eine bessere Spielhilfe angebracht gewesen.
Das Entdecken der Planeten macht Spaß. Da man immer in einem System alle Planeten anschauen darf, ist die Auswahl in der Regel groß. Trotzdem muß man gerade zu Beginn des Spiels unbedingt einen Treibstoff-Planeten finden, um hier nicht gleich von Anfang an ins Hintertreffen zu kommen.
Die Artefakt-Karten von den Alien-Planeten sind teilweise heftig und können ein Spiel unter bestimmten Umständen kippen lassen. Daher sagt die Spielregel von vorneherein, daß zwei Alienkarten nur bei allgemeinem Konsens eingemischt werden sollten.
Das Spiel funktioniert in jeder Besetzung, wobei die Spielzeit bei 5 Personen allerdings recht hoch ist. Hier ist das schnelle Finden von Treibstoff-Planeten noch wichtiger als bei einer Partie zu dritt, in der man durch das Legen von vier Aktionskarten in jeder Runde noch etwas mehr Einfluss auf das Spielgeschehen hat.
Das Besondere im Spiel ist der variable Mechanismus der Wertungen. Wenn niemand eine Siegpunktkarte spielt, gibt es auch keine Punkte für die Spieler. Timing ist wichtig, da ansonsten durch die Entdeckung der Planeten unverhofft das Spielende eintritt.
Die Grafiken des Spiels sind hervorragend geworden.
Fazit: Ein gelungenes erstes Spiel aus der neuen Designer-Serie von Nexus.
Wertung: Mit 5 Punkten gefällt dieses Familienspiel vor allen Freunden, die gerne Siedler spielen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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