Spieletest für das Spiel: AGENT
Hersteller: Pelikan 
Preis: n.b.
empf.Alter: ? 
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 1973 
noch erhältlich: Nein
Autor: E. Solomon
Besonderheit: 
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Agent-Foto

Ausstattung: 1 Spielbrett, 8 Figuren, 1 Block, 1 Koffer
Aufmachung: Das Spielbrett besteht aus 5x5 Orten, die untereinander mit Linien verbunden sind. Acht Agenten in vier Farben versuchen, einen geheimen Koffer in eines der Eckfelder zu bringen. Die Agenten und der Koffer sind aus Kunststoff und wurden gut modelliert. Der Spielblock zeigt für alle acht Agenten ein Feld, in dem man seine Bestechungssumme eintragen kann. In einer Leiste sieht man seinen gesamten Geldvorrat in Bündeln eingeteilt, den man während der Partie an die einzelnen Personen „verschenken" kann.
Das Spiel ist in der für Pelikan typischen Buchkassette produziert worden.
Ziel: Jeder Spieler versucht einen Koffer zu ergattern, der in der Mitte des Spielfeldes steht.
Die 8 Agenten starten von ihren Quartieren in den Ecken des Spielplans, wo sie am Ende mit dem Koffer auch wieder hingehen müssen. Alle acht Agenten nehmen am Spiel teil, auch wenn weniger Mitspieler vorhanden sind.
Am Anfang erhält jeder ein Blatt des Blocks und sollte dies während der Partie geheim halten. Für jeden Spieler muß noch ein Stift besorgt werden. Jeder wählt eine Spielplanecke als Hauptquartier aus. Dann wird der Koffer in das zentrale Feld gelegt und man einigt sich auf den Startspieler.
Wer an der Reihe ist, kann unter drei Möglichkeiten auswählen: Ziehen, Bestechen oder Schlagen.
Ein Agent zieht, indem man seine Spielfigur um eine Stadt auf dem Spielplan weiterzieht. Da niemandem ein Agent gehört, kann man alle Figuren während des Spiels bewegen.
Anstatt zu ziehen, kann der Spieler auch einen Agenten bestechen. Zu Beginn besitzt jeder Spieler 10000 DM, die auf einem Zettel in verschiedenen Kategorien (1000, 500, 400, 300, 200, 100er Bereiche) aufgelistet sind. Man streicht die gewünschte Bestechungssumme auf diesem Kapitalplan heimlich ab und notiert sie daneben auf dem jeweiligen Konto des Agenten. Die Bestechung sollte vor den anderen Spielern geheim bleiben! Es ist nicht erlaubt, Geld von einem Agenten zu einem anderen zu transferieren.
Befinden sich zwei Agenten auf dem gleichen Feld, so kann der eine den anderen schlagen. Der Spieler muß dieses vorher ankündigen. Wenn niemand widerspricht, so wird der Agent aus dem Spiel genommen und ggf. gezahlte Bestechungsgelder an diese Person sind verloren und müssen angesagt werden.
Diese Aktion kostet den Spieler 1000 DM, die er dem schlagenden Agenten von seinem Konto kürzen muß. Man muß diesen Agenten also mindestens mit 1000 DM bestochen haben, bevor man schlagen kann.
Will ein Spieler ziehen oder schlagen, so können die Mitspieler Einspruch erheben. Der Spieler, der den Agenten am höchsten bestochen hat, darf entscheiden, was dieser Agent macht. Um diese Person zu ermitteln, erfolgt eine Gebotsrunde, bei der man schrittweise seine bisher gezahlte Bestechungssumme dieses Agenten preisgibt.
War der Einspruch erfolgreich, muß der an der Reihe befindliche Spieler den Zug zurücknehmen und bekommt beim Schlagversuch auch die 1000 DM wieder gutgeschrieben.
Sobald ein Agent ein Feld verläßt, kann er entscheiden, ob er den dort liegenden Koffer mitnehmen will oder liegen läßt. Um einem anderen Agenten den Koffer abzunehmen, muß man diesen nicht unbedingt schlagen. Es reicht, wenn ein Agent auf dem gleichen Feld ist wie der Agent mit dem Koffer.
Spielende: Das Spiel endet, wenn ein Spieler mit einem Agenten in dem eigenen Hauptquartier landet. Gibt es keine erfolgreichen Einsprüche gegen den Zug, ist der Spieler der Sieger.
Kommentar: Das Spiel funktioniert allenfalls mit vier Personen richtig, obwohl es auch dann nicht sonderlich interessant ist. Da man in jedem Fall mit einem Agenten in das eigene Hauptquartier gehen muß, empfiehlt es sich, möglichst viel Geld auf eine bestimmte Person zu setzen und mit dieser den Koffer zu schnappen. Die Mitspieler können dann meistens kaum noch reagieren und diese Figur auch nicht schlagen.
Fazit: Ein Spiel, was eigentlich überflüssig ist.
Wertung: Bei uns bekommt diese Version gerade noch 2 Punkte. In keiner Spielgruppe stellte sich ein Spielspaß ein. Eine Neuauflage mit leicht modifizierten Regeln ist später bei Amigo unter dem Titel „Casablanca" erschienen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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