Spieletest für das Spiel: AIRLINES EUROPE
Hersteller: Abacus                    
Preis: 35 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2011      
noch erhältlich: Ja
Autor: Alan R. Moon
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: September 2011
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Airlines Europe-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Abacus recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 3 Wertungskarten, 112 Aktienkarten, 112 Flugzeuge, 20 Markierungssteine, 20 Aktien Air Abacus, 84 Siegpunktchips, 70 Geldscheine, 4 Bonusverbindungen, 5 Spielhilfen
Aufmachung: Der Spielplan zeigt Europa mit einer Vielzahl von Städten, die durch Linien miteinander verbunden sind. Diese Linien bestehen aus unterschiedlich vielen Feldern mit Ziffern und decken jeweils ein Streckennetz eines Gebietes ab. Außen um den Spielplan herum verläuft eine Skala, auf der die Aktienkurse der einzelnen Fluggesellschaften abgetragen werden. Die Skala ist ihrerseits in Bereiche eingeteilt, um bei einer Wertung die Ausschüttung an Siegpunkten zu definieren.
Die Aktienkarten zeigen jeweils den Namen einer der zehn Fluggesellschaften, sowie deren Farbe und vorhandene Anzahl im Spiel an. Die Wertungskarten werden in den Stapel der Aktienkarten gemischt und zeigen so die Wertungen an, die in jedem Spiel an verschiedenen Zeitpunkten stattfinden. Die Übersichtskarten dienen jedem Spieler noch einmal als Verdeutlichung, welche Gesellschaften vorhanden sind und welche Aktionsmöglichkeiten man im Spiel hat.
Mit den Flugzeugen werden die Flugrouten dann auf dem Plan markiert. Eine Ausnahme bildet die Air Abacus, von der es nur Aktien gibt und die gesondert im Spiel behandelt wird.
Mit Hilfe der Markierungssteine wird der jeweilige Ausgangspunkt einer Fluglinie in Europa und deren aktueller Aktienwert dargestellt. Es handelt sich dabei um kleine Holzzylinder.
Die Siegpunktchips generiert man während der Wertungen. Es gibt sie in verschiedenen Größenordnungen. Über die Geldscheine erwirbt man die verschiedenen Flugrouten während der Partie und vergrößert dadurch auch den Wert einer Fluggesellschaft. Die Bonusverbindungen sind besondere zusätzliche Einnahmen einer Gesellschaft, wenn es gelingt, eine Flugroute vom Startort zum entsprechenden Ziel aufzubauen.
Ziel: Jeder Spieler versucht, durch geschicktes Investieren möglichst viele Siegpunkte zu erreichen.
Je nach Zahl der Spieler kommen unterschiedlich viele Aktiengesellschaften ins Spiel. Diese Karten werden gut gemischt, bevor jeder einige auf die Hand bekommt, von denen er zwei verschiedene verdeckt vor sich auslegt. Der Rest bildet die Starthand des Spielers, bevor einige Karten des Nachziehstapels noch offen eine Auslage bilden. Dann kommen nach festgelegtem Schema die drei Wertungskarten in den verbliebenen Stapel.
Die am Spiel beteiligten Aktiengesellschaften werden mit ihren Markern auf der Aktientabelle und der Landkarte abgebildet. Die Bonusverbindungen kommen an entsprechende Stellen neben die Zielorte dieser besonderen Flugrouten. Jeder Spieler bekommt zu Beginn der Partie entsprechend seiner Position einige Siegpunkte zugeteilt. Dann gibt es pro Spieler noch eine gewisse Summe Geld, mit der die Bank gebildet wird. Aus der Bank erhalten die Spieler danach noch ein Startkapital und eine Spielhilfe.
Schließlich legt man die Air Abacus-Aktien separat aus und plaziert die Flugzeuge der beteiligten Gesellschaften neben der Spielfläche.
Der aktive Spieler hat in seinem Spielzug eine Aktion. Dabei kann er wählen, ob er Streckenlizenzen kaufen möchte, Aktien aus der Hand auslegt, Air Abacus-Aktien eintauscht oder Geld nimmt.
Entscheidet man sich für die Streckenlizenzen, sagt man zunächst, welche Airline man vergrößern will. Dann erhält man aus dem allgemeinen Vorrat ein Flugzeug und legt es auf einen freien Streckenabschnitt. Besteht dieser aus mehreren Feldern, wird das Feld mit der niedrigsten Ziffer besetzt. Auf jedem Streckenabschnitt kann immer nur ein Flugzeug einer Farbe stehen. Anschließend wird die Lizenz mit dem Geld des Spielers bezahlt. Auf Wunsch darf man noch eine zweite Strecke kaufen. Die Aktienkurse der Gesellschaft steigt um so viele Punkte, wie die Kosten für die Lizenz waren. Streckenlizenzen müssen immer an andere eigene Strecken oder den Heimatflughafen angrenzend sein.
Am Ende der Kaufphase erhält der Spieler eine der offen ausliegenden Aktienkarten oder alternativ die oberste verdeckte Karte vom Nachziehstapel auf die Hand. Dann wird der Vorrat der offenen Karten gegebenenfalls aufgefüllt. Sollte eine Wertungskarte erscheinen, kommt es sofort zu einer Wertung aller Fluglinien.
Die zweite Möglichkeit besteht darin, Karten aus der Hand vor sich abzulegen. Dabei darf der Spieler entweder beliebig viele Karten einer Airline auslegen oder genau zwei Karten verschiedener Gesellschaften ablegen. Die ausgelegten Karten werden sortiert in Reihen abgelegt, damit jeder immer sehen kann, wie viele Aktien man von welcher Fluglinie besitzt. Für das Auslegen gibt es immer zwei Geldeinheiten pro Karte.
Die dritte Alternative besteht im Eintauschen von Air Abacus-Aktien. Eine dieser Aktien kostet den Spieler eine beliebige bereits ausliegende oder noch auf der Hand befindliche Aktienkarte. Möchte man zwei Air Abacus-Aktien erhalten, muß man drei Karten abwerfen.
Schließlich ist die letzte Spielmöglichkeit das Nehmen von 8 Geldeinheiten aus der Bank. Sollte die Bank dadurch gesprengt werden, gibt es einen Crash bei den Spielern, was zu Geldverlusten ihrerseits führt und der Bank neue Liquidität gibt.
Wenn eine Wertung ausgelöst wurde, rechnet man alle Airlines nacheinander ab. Die Spieler, die dort am meisten Aktien ausliegen haben, bekommen Siegpunkte. Die Anzahl der Siegpunkte richtet sich dabei nach dem Bereich, in dem der Aktienmarker steht. Je mehr die Fluglinie ausgebaut wurde, desto mehr Siegpunkte bekommen die Aktionäre auch dafür. Die Air Abacus-Linie wird ebenfalls (nach einem festen Schema) abgerechnet.
Sollte es gelingen, daß eine Fluglinie ihre Bonusverbindung erreicht, wird das entsprechende Plättchen vom Spielplan genommen und der Aktienkurs dieser Firma steigt enorm an.
Spielende: Nach drei Wertungen gewinnt der Spieler, der die meisten Siegpunkte besitzt.
Kommentar: „Airlines Europe“ ist eine gelungene Weiterentwicklung des ursprünglichen Airlines bzw. Union Pacific. Durch das neue Design sind die Strecken recht einfach zu erkennen und zu bezahlen. Außerdem erhält man durch die Leiste einen guten Überblick, wie viel eine Gesellschaft zu jedem Zeitpunkt gerade wert ist.
Neben der gelungenen Optik sind die Bonusstrecken eine lukrative Möglichkeit, kleine Fluglinien gezielt zu pushen und ihren Wert schnell zu steigern. Natürlich sollte man dabei immer versuchen, zusammen mit einem Mitspieler an einem solchen Netz zu bauen, da dann beide Parteien davon profitieren werden. Ein Blockieren der Bonusverbindungen ist schwer und es bedarf einer gewissen Kooperation der anderen Spieler, um dies zu bewerkstelligen.
Die kleinen Kunststoff-Flugzeuge als Streckenabschnitte sind schön, doch leider ist die Farbwahl dabei etwas mißlungen. Orange und Rot lassen sich bei bestimmten Lichtverhältnissen nämlich nur schwer auseinander halten. Da die Flugstrecken an verschiedenen Punkten auf dem Spielplan beginnen, ist es anfangs kein Problem, doch farbschwache Spieler bekommen ab dem Mittelspiel durchaus Probleme, wenn es um diese beiden Fluglinien geht.
Am besten funktioniert das Spiel unserer Meinung nach zu viert oder zu fünft. Bei einem reinen 2-Personen-Duell gibt es Sonderregeln, die zwar funktionieren, doch ist das Spielgefühl hier nicht so wie in voller Besetzung.
Eine gute Taktik ist es immer, bei vielen lukrativen Gesellschaften mitzumachen, doch auch die Air Abacus kann viele Siegpunkte bringen. Allerdings kosten diese Aktien immer Aktien von anderen Gesellschaften, wodurch man wieder potentielle Siegpunkte abgeben muß. Ein schönes Dilemma.
Fazit: Eine gute Neuauflage, die auch heute noch ihren Reiz hat.
Wertung: Mit gerade 5 Punkten schafft es „Airlines Europe“ noch zu einem Spitzenspiel. Wenn es dem Verlag gelingt, die zwei ähnlichen Farben noch in einer Neuauflage zu korrigieren, gibt es nichts mehr zu bemängeln.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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