Spieletest für das Spiel: ALBION
Hersteller: Amigo                     
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 12-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2009      
noch erhältlich: Ja
Autor: Klaus-Jürgen Wrede
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Januar 2010
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Albion-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 156 Gebäudeplättchen, 84 Rohstoffe, 12 Legionäre, 16 Siedler, 35 Pikten-Plättchen, 1 Startspieler-Marker, 28 Bewegungsmarker
Aufmachung: Der Spielplan zeigt England, welches in eine Reihe von Gebieten eingeteilt ist. Auf einigen Gebieten stehen dabei Anfangswerte für Pikten-Plättchen und Kampfsymbole, während andere nur für die Rohstoffproduktion genutzt werden können.
Bei den Gebäudeplättchen handelt es sich um große Papp-Marker. Es gibt vier unterschiedliche Typen wie Siedlungen, Kastelle, Rohstoffbetriebe und Befestigungen für jeden Spieler. Jede Sorte hat drei oder vier Ausbaustufen.
Auch von den Rohstoffen gibt es vier Arten. Sie sind ebenfalls als Papp-Elemente vorhanden.
Als Spielfiguren dienen Holzscheiben und Pöppel. Die Scheiben symbolisieren dabei Legionäre, die durch ihre militärische Stärke Gebäude schützen, während man nur mit Siedlern neue Gebäude errichtet bzw. aufrüstet. Die Pikten sind Einwohner der Regionen, die den neuen Gebäuden gegenüber nicht immer wohlgesonnen sind. Es gibt auf jedem Plättchen entweder ein Kampf- oder ein Friedenssymbol.
Jeder Spieler hat einen eigenen Bewegungsmarker. Weitere neutrale Marker kommen im Verlauf der Partie dazu, wenn man bestimmte Gebäude errichtet. Beim Startspieler-Plättchen handelt es sich um eine Schriftrolle, die ebenfalls aus bedrucktem Karton besteht.
Ziel: Jeder versucht, möglichst schnell seine Dörfer auf die höchste Stufe zu bringen.
Vor der Partie nimmt sich jeder das Spielmaterial einer Farbe. Danach stellt man einige der Gebäude bereits auf den Spielplan. Ein Spieler mischt die Pikten-Spielmarker und verteilt sie entsprechend den Vorgaben verdeckt auf die dafür vorgesehenen Felder. Nachdem der Startspieler bestimmt ist, erhalten alle einige Rohstoffe aus dem allgemeinen Pool.
Der aktive Spieler kann sich in seinem Zug entscheiden, ob er Rohstoffe abbauen will oder ob er sich mit seinen Figuren bewegen und anschließend bauen möchte.
Entscheidet man sich für die Rohstoffe, erhält man entsprechend seinen Produktionsgebäuden neue Waren.
Die meiste Zeit wählt man jedoch die Aktion Bewegung & Bauen. Bewegt werden dürfen Legionäre und Siedler. Die Bewegungspunkte ergeben sich aus der Anzahl der Bewegungsmarker eines Spielers.
Um eine Figur von einem Gebiet in ein angrenzendes Gebiet zu stellen, wird ein Bewegungspunkt gebraucht.
Legionäre können bei der Bewegung ein verdecktes Pikten-Plättchen mitnehmen. Es wird auf dem neuen Zielgebiet nicht aufgedeckt. Nach der Bewegung können die Siedler jeweils ein Gebäude bauen bzw. erweitern.
In jedem Gebiet kann pro Spieler nur ein Gebäude eingesetzt werden. Auf Rohstoff-Feldern können nur entsprechende Betriebe plaziert werden. Die Kosten für jeden Typ von Gebäuden ist gleich. Die erste Stufe kostet einen beliebigen Rohstoff, alle weiteren Stufen je einen Rohstoff mehr. Bei der Abgabe muß man beachten, daß niemals zwei gleiche Rohstoffe bei der Aufrüstung ausgegeben werden dürfen.
Befinden sich auf dem Feld bereits Häuser anderer Spieler, die höherwertiger sind als die derzeitige Stufe des eigenen Gebäudes, werden die Rohstoffe nicht sofort in den allgemeinen Vorrat gegeben. Statt dessen dürfen diese Spieler sich zunächst einen der bezahlten Rohstoffe als Tribut nehmen.
Nachdem das Bauvorhaben bezahlt wurde, legt man das passende Gebäudeplättchen erst einmal verdeckt in das Gebiet. Der Siedler wird wieder zurück auf das Startfeld gestellt. Danach deckt man eines der verdeckt ausliegenden Pikten-Plättchen auf. Sieht man das Friedens-Symbol, ist alles friedlich.
Beim Kampf jedoch müssen sich alle Spieler mit Gebäuden gegen die Angreifer wehren. Deren Stärke besteht aus der Summe der Pikten-Plättchen mit Kampfsymbol und eventuell aufgedruckten Kampfwerten aus dem Gebiet. Hat ein Spieler einen Verteidigungswert, der mindestens dieser Stärke entspricht, gewinnt man die Auseinandersetzung. Bei einer Niederlage verliert ein Spieler seine gerade angedachte Ausbaustufe bzw. die höchste Ausbaustufe seines Gebäudes in diesem Feld.
Der Verteidigungswert eines Spielers ist einfach zu errechnen. Dazu zählt man die Ausbaustufen aller eigenen Befestigungen zusammen und addiert die Legionäre seiner Farbe, die sich derzeit in dem umkämpften Feld befinden.
Konnte der aktive Spieler die Bedrohung durch die Pikten überstehen, darf er sein Gebäude nun aufdecken und gegebenenfalls den Vorteil sofort nutzen. Auf diese Weise kommen weitere Legionäre und Siedler ins Spiel, man erhält weitere Bewegungsmarker, kann kostenlos ein weiteres Gebäude aufrüsten oder man darf einen Siedler zum Gebäude stellen und von dort aus seinen Bewegungszug beginnen.
Spielende: Hat ein Spieler seine drei Siedlungen errichtet, endet die Partie, sobald jeder gleich oft am Zug war.
Kommentar: Auf den ersten Blick fühlt man sich bei der Fülle des Materials wie erschlagen. Dabei ist das Spiel eigentlich sehr gradlinig. Ohne gute Verteidigungswerte kann man sich gegen die Pikten über kurz oder lang nicht wehren. Muß man dann ein Gebäude zurückbauen, bedeutet dies in der Regel einen herben Rückschlag, der bei gutem Spiel der Kontrahenten nicht mehr aufgeholt werden kann.
Spielentscheidend ist oft das Abgreifen von Rohstoffen, wenn Mitspieler in einem Gebiet tätig werden. Wer hier viele Rohstoffe abgreifen kann, besitzt große Vorteile und muß die Rohstoff-Aktion nicht so häufig selbst nutzen.
Das Material ist ordentlich. Zwar bestehen Rohstoffe und Gebäude nur aus Pappe, dies ist aber angesichts der Menge an Material völlig in Ordnung. Die Anleitung ist gut geschrieben und verdeutlicht alle Aktionen mit Beispielen.
Zu viert macht „Albion“ am meisten Spaß. Je weniger Spieler beteiligt sind, desto stärker schwindet der Spielreiz, auch wenn die Spieldauer hier kürzer ausfällt.
Fazit: Ein nettes Familienspiel, dem allerdings die Variabilität im Spiel etwas fehlt.
Wertung: Mit knapp 4 Punkten konnte „Albion“ unsere Erwartungen nicht ganz erfüllen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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