Spieletest für das Spiel: ALEXANDROS
Hersteller: Winning Moves Preis: 20 Euro empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 2-4 Erscheinungsjahr: 2003 noch erhältlich: Ja Autor: Leo Colovini Besonderheit: Kategorie: Kartenbrettspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Winning Moves recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielbrett,
1 Alexandros-Figur, 16 Spielfiguren, 4 Zählscheiben, 55 Karten, 75
Begrenzungsmauern
Aufmachung: Das
Spielbrett zeigt eine Landschaft, die in eine Vielzahl von Dreiecken eingeteilt
ist. Einige der Dreiecke besitzen ein Symbol und eine dazu korrespondierende
Farbe. Diese Symbole und Farben findet man auch auf den Spielkarten wieder.
Um das Spielbrett verläuft eine Zählleiste, auf der die hölzernen
Zählscheiben während der Partie gezogen werden.
Mit der Figur des Alexandros wird zwischen den
einzelnen Schnittpunkten des Spielbretts gezogen. Die Spielfiguren in unterschiedlichen
Farben markieren Gebiete, die sich ein Spieler für seine Steuereinnahmen
gesichert hat. Die Gebiete werden mit Hilfe der Begrenzungsmauern abgesteckt.
Diese haben zwei Farben. Das Material ist aus Holz gefertigt.
Ziel: Es gilt bei
der Wanderung von Alexandros möglichst lukrative Gebiete zu bilden
und diese gegen die Mitspieler zu verteidigen, damit man genügend
Steuereinnahmen am Ende des Spiels besitzt.
Am Anfang wählt jeder eine Spielfarbe und
bekommt die passenden Spielfiguren dazu. Die dazugehörige Zählscheibe
stellt man auf das erste Feld der Zählleiste. Die Begrenzungsmauern
kommen als Haufen neben das Spielbrett. Schließlich stellt man die
Figur von Alexandros auf den Ausgangspunkt des Spielplans und mischt die
Spielkarten gut durch. Jeder bekommt eine Karte auf die Hand. Der Reststapel
kommt ebenfalls neben das Brett, nachdem zuvor zwei weitere Spielkarten
offen aufgedeckt wurden.
Ein Spielzug besteht immer zuerst aus der Bewegung
von Alexandros und zwei anschließenden Aktionen des aktiven Spielers.
Zunächst wählt man als aktueller Spieler
eine der beiden offenliegenden Karten aus und nimmt sie auf die Hand. Anschließend
muß die Spielfigur von Alexandros zum nächstgelegenen freien
Feld ziehen, welches dieses Symbol besitzt. Jedes Feld hat drei Eckpunkte,
an denen der Zug von Alexandros beendet werden kann. Wichtig ist nur, daß
die Entfernung vom aktuellen Startfeld der Spielfigur zu einem der Zielpunkte
über möglichst wenig Spielfeldkanten führt. Das Symbolfeld
muß ferner frei sein, d.h. es darf an keiner der drei Kanten eine
Mauer liegen. Alexandros zieht immer nur an den Kanten der Felder entlang
und beendet seinen Spielzug immer auf einem Kreuzungspunkt.
Nachdem die Figur gezogen wurde, muß der
Spieler auf die Kanten, die Alexandros bei der Wanderung benutzt hat, Mauern
legen. Es ist erlaubt, Alexandros an bereits bestehenden Mauern entlang
zu setzen. Die Figur kann auch durch bereits abgesteckte Gebiete wandern
und diese dann teilen. Nach der Bewegung wird eine weitere Karte vom Zugstapel
genommen und offen ausgelegt, damit der Spieler wieder die Auswahl aus
zwei offenliegenden Karten hat.
Nach dem Zug der allgemeinen Spielfigur hat der
aktive Spieler noch zwei Aktionen. Er kann dabei aus vier Möglichkeiten
wählen und eine Möglichkeit auch zweimal durchführen.
Die erste Möglichkeit besteht im Ziehen
einer weiteren Karte. Diese kann entweder direkt vom Zugstapel geholt werden
oder man nimmt eine der beiden offenliegenden Karten auf. Wenn die letztere
Möglichkeit gewählt wurde, dann wird der freie Platz erst am
Anfang des Zuges des folgenden Spielers wieder aufgefüllt.
Als Alternative kann man eine Provinz besetzen
oder übernehmen. Als Provinz gilt eine Fläche, die vollkommen
von Mauern und der Randbegrenzung eingerahmt ist. Um eine freie Provinz
einzunehmen, muß der Spieler eine oder mehrere eigenen Figuren nehmen
und auf die Symbolfelder innerhalb der Provinz setzen. Anschließend
muß der Spieler für jedes nicht abgedeckte Symbolfeld eine entsprechende
Karte aus seiner Hand auf den Ablagestapel legen.
Möchte der Spieler eine bereits besetzte
Provinz erobern, muß er zunächst alle dortigen Statthalter des
Mitspielers entfernen. Dazu benötigt der Spieler jeweils zwei Karten
des Symbols, auf denen der Statthalter steht. Die freie Provinz muß
anschließend sofort mit mindestens einer eigenen Figur besetzt werden.
Alle freien Symbolfelder werden wieder mit gleichartigen Karten aus der
Hand bezahlt. Von allen Karten, die der Spieler bei einer Übernahme
ausgegeben hat, erhält der ehemalige Besitzer der Provinz die Hälfte
nach Wahl des Angreifers zugesprochen.
Die dritte Möglichkeit eines Spielers besteht
im Erheben von Steuern, was allerdings nur einmal im Spielzug eines Spielers
in jeder Runde möglich ist. Dazu legt der Spieler eine Handkarte ab,
deren Symbol unter einem der eigenen Spielfiguren zu sehen ist. Anschließend
wird in allen Provinzen, in denen sich nur ein Statthalter befindet, eine
Wertung ausgelöst. Die Punktzahl einer Provinz ergibt sich aus der
Anzahl an freien unbedruckten Feldern in diesem Gebiet. Die Punktzahl wird
auf der Zählleiste gutgeschrieben.
Die letzte Wahlmöglichkeit ist die Ablösung
eines eigenen Statthalters. Diesen entfernt man dann aus einer eigenen
Provinz.
Spielende: Wenn
der Spieler für Alexandros nach seiner Bewegung nicht mehr genügend
schwarze Mauern auslegen kann und auf rote Mauern zurückgreifen muß
oder wenn ein Spieler mehr als 100 Punkte besitzt, endet die Partie. In
beiden Fällen gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.
Kommentar: Das Spiel
ist sehr gewöhnungsbedürftig. Gerade in den ersten Partien ist
es schwer zu sehen, welche Felder von Alexandros noch erreicht werden können
und welche Gebiete sicher sind. Nicht selten kommt es zu Frust, wenn Alexandros
durch ein bereits abgeteiltes Gebiet laufen kann und dieses mit Mauern
verkleinert, wo ein Spieler zuvor noch sehr viele Karten ausgegeben hat,
um die entsprechende Provinz in Besitz zu nehmen. Ein Spieler, der mit
einem gewissen Abstand in Führung liegt, kann nur sehr schwer wieder
eingeholt werden, weil er zwar Provinzen durch Übernahmen verliert,
dafür aber mit Karten wieder entschädigt wird und dann seinerseits
meistens direkt kontern kann.
Die Spielregel wirkt etwas unstrukturiert, obwohl
sie alle Aspekte des Spiels abdeckt.
Fazit: Ein Spiel,
bei dem man in jedem Fall eine Probepartie vor dem Kauf machen sollte.
Wertung: Uns gefiel
„Alexandros" irgendwie überhaupt nicht. Das Sammeln der Karten und
der ständige Wechsel der Provinzen macht das Spiel nicht besonders
überschaubar. Dazu kommt dann noch die eigenwillige Bewegung der zentralen
Figur mit dem Setzen der Mauern. Mit 3 Punkten ist das Spiel nicht schlecht,
aber auch kein Renner.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de