Spieletest für das Spiel : ALI BABA
Hersteller: Abacus 
Preis: 50 DM
empf.Alter: 10- 
Anzahl Spieler: 2-6 
Erscheinungsjahr: 1993
noch erhältlich: Ja 
Autor: Ian Livingstone 
Besonderheit: 
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Ali Baba Abacus-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 1 Ali Baba, 64 Banditenkarten, 24 Bewegungskarten, 2 Würfel, Spielgeld
Aufmachung: Das Spiel wird in einer Verpackung normaler Größe ausgeliefert, in der reichlich Platz für das Material ist. Der Spielplan zeigt einen Rundkurs durch die Stadt Basra, der aus insgesamt 52 Feldern besteht und einige Abzweigungen besitzt. Auf den Spielplanfeldern findet man häufig verschiedene Symbole, andere Felder sind leer. Die Stadt wird durch Stadtmauern in vier Regionen eingeteilt, die ihrerseits verschiedene Preislisten für Waren haben. In der Mitte des Spielplanes befindet sich die sog. Schicksalsrolle, eine Tabelle aus 6x6 Feldern, deren einzelne Felder durchnummeriert sind. Ali Baba ist eine schöne große Holzfigur, die gut zu dem schön gezeichneten Spielbrett paßt.
Die Banditenkarten lassen sich in vier Rassen unterteilen, die wiederrum jeweils aus 4 Unterklassen bestehen. Auf jeder Karte befindet sich neben diesen Informationen eine Schicksalsrolle, bei der nur einige Zahlenfelder angegeben sind und ein Geldwert, den diese Karte bringen kann. Die Bewegungskarten haben Zahlen von 1-5 in verschiedenen Häufigkeiten nebst einem netten Bild. Alle Bewegungskarten zusammengezählt ergeben einem Umlauf von Ali Baba durch Basra. Die zwei Würfel sind verschiedenfarbig und definieren bei einem Wurf ein bestimmtes Feld auf der Schicksalsrolle und den Banditenkarten. Das Spielgeld ist reichhaltig vorhanden, sieht nett aus und leuchtet in Regenbogenfarben. Das Spiel liefert einen guten Gesamteindruck.
Ziel: Zu Beginn wird die Ali Baba-Figur auf das Startfeld des Rundkurses gestellt. Jeder Mitspieler bekommt als Startkapital 2500 Piaster. Man sortiert die Banditenkarten nach einzelnen Rassen. Jeder Stapel wird anschließend verdeckt gemischt und neben den Spielplan gelegt. Danach deckt man von jedem Stapel die oberste Spielkarte auf. Die Bewegungskarten werden ebenso gemischt und gleichmäßig an die Spieler verteilt, ggf. bekommt der Geber eine Karte weniger. Es gilt, innerhalb von 2 Runden möglichst viele Piaster zu sammeln.
Ist man an der Reihe, so kann oder muß ein Spieler folgende Aktionen durchführen: Veräußerung von Banditenkarten, Bewegung von Ali Baba und Ausführung der Aktion des Spielfeldes.
Man kann am Anfang seines Zuges beliebig viele seiner Banditenkarten verkaufen. Der Spieler verkauft die Beute dieses Gauners in dem Stadtviertel, in dem Ali Baba gerade steht. Die Karten werden dann unter den passenden Stapel geschoben und man kassiert pro Karte den Wert, den die Preistafel in dem Viertel angibt. Der Zahlenwert der Karte ist dabei irrelevant.
Danach muß man Ali Baba bewegen. Man spielt eine seiner Bewegungskarten aus und setzt die Figur entsprechend weit, bei einer Gabelung kann man sich den Weg aussuchen.
Das Feld, auf dem Ali Baba nun steht, bringt immer eine Aktion für den aktiven Spieler. Bei leeren Feldern kann der Spieler bis zu drei offen ausliegende Banditenkarten nehmen. Zieht er eine Karte, so deckt er anschließend sofort eine neue Karte auf. Welche Karten man nimmt, bleibt jedem Spieler selbst überlassen. Das Viertel, in dem Ali Baba steht, gibt die Kosten für jede Karte an, die an die Kasse gezahlt werden müssen. Die Karten werden immer offen hingelegt.
Kommt der Spieler auf ein Ereignisfeld, so findet das Ereignis statt (Man bekommt Geld, darf einen der beiden Würfel werfen, erhält Banditenkarten, kann Karten tauschen, erhält eine Banditenkarte von jedem Mitspieler...). Ist Ali Baba auf dem Startfeld gelandet, so endet die Spielrunde.
Kommt die Figur auf ein Feld mit einem farbigen Symbol, dann wird es interessant, denn diese Banditenrasse muß sich vor Ali Babas Entdeckung fürchten. Die Spieler, die Karten dieser Rasse besitzen, können diese nun für 20 Piaster je Karte abstoßen (und sie unter den Stapel packen) oder man verkauft sie an einen Mitspieler zu einem frei verhandelbaren Preis. Will dies keiner, so würfelt der aktive Spieler mit dem schwarzen Würfel, den er dann in die betreffende Zeile der Schicksalsrolle legt.
Die Gefahr des Erkennens wird nun größer und alle Banditen der entsprechenden Farbe, die auf ihren persönlichen Schicksalsrollen in dieser Zeile viele Zahlen stehen haben, sind in großer Gefahr. Jeder der Spieler kann nun erneut seine Karten abgeben, muß dafür aber nun 100 Piaster pro Karte zahlen. Wollen die Spieler dies nicht, so nimmt der aktive Spieler den weißen Würfel und definiert durch das Werfen eine Zahl auf der Schicksalsrolle.
Alle Gauner, die die betroffene Farbe und die entsprechende Ziffer auf ihrer Schicksalsrolle haben, werden von Ali Baba erwischt und kommen vor den Kadi. Der Spieler muß pro Karte 200 Piaster Kaution hinblättern und darf dafür die Karte behalten. Bei bestimmten Feldern darf man sich die Rasse aussuchen, die erwischt wird oder man würfelt gar aus, wen es diesmal trifft. Ein Feld ist besonders ärgerlich, da hier alle Gauner von Ali Baba unter Beobachtung stehen.
Ist Ali Baba einmal herum, so endet die Spielrunde. Jeder Spieler bekommt 100 Piaster und den Wert der einzelnen Karten, der aufgedruckt ist. Besitzt ein Spieler alle vier Mitglieder einer Farbe in einer Unterklasse, so verdoppelt sich deren Wert. Die Banditenkarten bleiben bei den Spielern, die Bewegungskarten werden neu gemischt und der ärmste Spieler bestimmt den Starter der nächsten Runde.
Spielende: Nach zwei Runden endet das Spiel. Sieger wird der Spieler, der das meiste Geld ergaunern konnte.
Kommentar: Ali Baba ist ein witziges Spielchen, welches leicht zu durchschauen ist und Gelegenheitsspielern wie Spielefreaks Spaß macht. Eine Partie zu zweit oder zu dritt ist nicht unbedingt der Renner, doch kommt hier viel mehr Geld in Umlauf als bei einem Sechspersonenspiel. Die rechtzeitige Wahl des Verkaufes (oder Nichtverkaufes) ist ausschlaggebend für den Erfolg.
Fazit: Ein wirklich nettes Familienspiel.
Wertung: Dieses Abacus-Spiel ist uns 5 von 6 möglichen Punkten wert.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


 


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