Spieletest für das Spiel : AM PRANGER 
Hersteller: Öko-Vertrieb
Preis: n.b. 
empf.Alter: 14- 
Anzahl Spieler: 3-10 
Erscheinungsjahr: vor 1993
noch erhältlich: Ja 
Autor: Franz Scholles 
Besonderheit: 
Kategorie: Kommunikationsspiel / Würfelspiel 
Bewertungsbild Am Pranger-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 24 Karten mit Menschenrechtsfällen, 30 Menschenrechtsfragekarten, 18 Machiavelli-Karten, 1 Würfel, 20 Spielfiguren, 15 Powersteine, 1 Begleitheft "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte".
Aufmachung: Der Spielplan zeigt eine Stadt, durch die mehrere Wege führen. Einige der Wegfelder sind violett markiert. An bestimmten Stellen werden Kartensätze auf den Spielplan gelegt, deren Rückansicht mit der dort herrschenden Verkehrsführung übereinstimmt. Am oberen Teil der Stadt befinden sich fünf Kartenablagefelder mit je 4 Plätzen, auf denen Powersteine liegen können. Diese Steine sind aus lackiertem Holz und haben die Form eines flachen Zylinders. Die Spielfiguren sind dicke Holzpöppel in fünf Farben. Im Begleitheft werden alle Menschenrechte von Amnesty International noch einmal dargelegt. Bei den Kartensätzen muß man in einer Gruppe Aufgaben erfüllen, während bei zwei anderen nur Wissen abgefragt wird.
Erstere zeigen immer einen Menschenrechtsverstoß auf. Die Machiavelli-Karten haben Ereignisse aufgedruckt, die alle oder nur bestimmte Spielerfarben betreffen.
Ziel: Jeder Spieler versucht, durch Kenntnisse und Argumente Menschenrechtsverstöße aufzudecken und zu beseitigen. Dazu erhält man, je nach Spielerzahl, zwischen drei und vier Figuren einer Farbe. Spielt man mit mehr als fünf Personen, werden Teams gebildet.
Zunächst sortiert man die ganzen Karten nach ihren Rückseiten und mischt sie getrennt voneinander. Sie kommen auf die eingezeichneten Plätze des Spielplanes. Die Power-Steine kommen neben das Spielbrett und werden erst im Laufe der Partie benötigt. Abwechselnd setzen die Spieler ihre Figuren nun auf die normalen Felder des Stadtplanes.
Wenn man an die Reihe kommt, nimmt man sich den Würfel und zieht mit einer seiner Figuren um die geworfene Augenzahl voran. Kommt man dabei auf das Feld "Am Pranger", wird ein Menschenrechtsverstoß aufgedeckt. Diese Karte wird vorgelesen und auf das gleichfarbige Kartenablagefeld des Spielers gelegt. Man versucht nun, diesen Verstoß zu verhindern. Dies geschieht immer dann, wenn man vier Powersteine gesammelt hat, die auf die Felder neben der eigenen Karte kommen. Powersteine kann man bekommen, wenn man auf ein Kartenfeld kommt und die vom Nachbarn vorgelesene Frage richtig beantwortet.
Trifft man auf einem violetten Feld eine zweite Spielfigur, so erhalten die beteiligten Spieler, weil sie kooperativ gehandelt haben, je einen Powerchip zugesprochen. Nach einer solchen Begegnung muß eine Figur den Platz erst räumen, bevor auf diesem Feld eine andere Figur stehen darf.
Als letzte Möglichkeit steht die Argumentationsrunde zur Verfügung. Wird das dazugehörige Feld genau erreicht, wird die Aufgabenstellung der jeweiligen Menschenrechtsverstoß- Karte vorgelesen. Der aktive Spieler oder das Team versucht nun, die Frage möglichst umfassend zu beantworten und bekommt für jedes Argument einen Powerstein. Über die Vergabe entscheiden die Mitspieler im Mehrheitsmodus.
Immer wenn eine 1 gewürfelt wird, muß eine Machiavelli- Karte gezogen und befolgt werden. Im allgemeinen verlieren hier bestimmte Spielfarben Powersteine.
Hat man fünf dieser Steine zusammen, gilt der dazugehörige Menschenrechtsfall als gelöst und wird vor dem Spieler abgelegt.
Spielende: Hat ein Spieler oder ein Team drei Fälle gelöst, so hat er bzw. es gewonnen.
Kommentar: Das Thema wurde scheinbar mit der Brechstange umgesetzt und ist so interessant wie eine Plenumsdiskussion mit fünf Bundestagsabgeordneten. Vor allem am Spiel selbst hapert es gewaltig, da viele einfach nicht bereit sind, sich auf Diskussionen zu diesem Thema einzulassen und daher die wichtigste Möglichkeit, schnell an Powersteine zu kommen, auslassen. Dann wird das Spiel jedoch zum reinen Würfelspiel, bei dem man dann und wann im Multiple-Choice-Verfahren noch Fragen beantworten muß.
Fazit: Trotz des Themas ein langweiliges und fades Spiel.
Wertung: Ich kann "Am Pranger" nicht empfehlen. Sollte einen das Thema interessieren, findet man genügend Material im Buchhandel und muß sein Geld nicht für ein schlechtes Spiel ausgeben. Mehr als 2 Punkte sind hier nicht drin.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


 


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