Spieletest für das Spiel: ANDROMEDA
Hersteller: Abacus Preis: 50 DM empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 3-5 Erscheinungsjahr: 1999 noch erhältlich: Ja Autor: Alan R. Moon Besonderheit: Kategorie: Kartenbrettspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Abacus recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielplan,
84 Planetenkarten, 16 Bonuskarten, 10 Transportkarten, 130 Stationen, 1Planetenring
Aufmachung: Der
Spielplan zeigt neben der Erde sieben weitere Planeten. Jeder dieser sieben
Planeten besitzt drei Satelliten mit Wirtschaftszentren, die jeweils eine
Siegpunktzahl besitzen. Am Rand sind ferner zwei Leisten für die Entwicklung
des eigenen Raumschiffs und der Technik. Die Planetenkarten zeigen die
sieben verschiedenen Planeten. Auf den Bonuskarten stehen 2-5 Siegpunkte
und ferner die Anzahl an gleichen Karten, die man für den Erwerb abgeben
muß. Jeder Spieler hat zwei Transportkarten in seiner Farbe. Sie
zeigen zwei verschiedene Aktionsmöglichkeiten, aus denen der Spieler
eine auswählen kann. Bei den Stationen handelt es sich um kleine Holzklötzchen
in den verschiedenen Spielerfarben. Der Planetenring ist ein großer
flacher Becher, unter den man die Stationen legen kann. Aus einer Öffnung
kann eine Station austreten, wenn man die entsprechende Aktion durchführen
möchte. Der Planetenring wurde aus Kunststoff gefertigt. Das Material
und die Grafik sind hervorragend geworden. Zweifelsohne ist dieses eines
der schönsten Abacus-Spiele.
Ziel: Es gilt, möglichst
viele Siegpunkte zu besitzen, wenn bei drei Planeten die Satelliten vollständig
belegt sind.
Zunächst werden die Planetenkarten gut gemischt.
Die Bonuskarten sortiert man nach Werten und legt sie offen neben den Spielplan.
Jeder Spieler erhält die beiden Transportkarten seiner Farbe, die
er offen vor sich auslegt. Danach bekommt man alle Stationen in seiner
Farbe ausgehändigt. Je nach Spielerzahl werden dann einige Stationen
auf die Planeten gesetzt. Schließlich zieht sich jeder Spieler einige
Planetenkarten und plaziert auf den abgebildeten Planeten weitere Stationen.
Vor Spielbeginn werden alle Planetenkarten erneut
eingesammelt, gemischt und dann jeweils neun Karten an jeden Spieler ausgegeben.
Zusätzlich stellt jeder eine Station auf das erste Feld der Raumschiff-
und der Technologieleiste.
Der älteste Spieler wird zum aktiven Spieler.
Eine Runde gliedert sich immer in vier Phasen, die in festgelegter Reihenfolge
nacheinander abgewickelt werden.
In der Kartenphase bekommen die Spieler neue
Handkarten. Am Anfang kann jeder Spieler neun Karten auf der Hand halten,
durch Weiterentwicklung des eigenen Raumschiffs kann man diese Zahl jedoch
bis auf 13 Karten erhöhen.
Im zweiten Spielabschnitt kann sich zuerst der
aktive Spieler entscheiden, ob er eine seiner Transportkarten einsetzen
will. Reihum haben danach die anderen Spieler die Möglichkeit dazu.
Setzt man eine Karte ein, kommt sie aus dem Spiel. Eine Transportkarte
berechtigt den Spieler, 2 Stationen von der Erde zu entfernen und diese
auf einen Planeten seiner Wahl zu setzen. Alternativ kann der Spieler sich
auch dazu entscheiden, alle eigenen Stationen eines Planeten wieder auf
die Erde zu rufen.
Phase 3 beschäftigt sich mit dem Handeln
der Spieler untereinander. Der aktive Spieler muß zuerst eine seiner
Handkarten offen auslegen, die er wegtauschen will. Die anderen Spieler
nehmen nun ihrerseits eine Handkarte und legen sie verdeckt vor sich ab.
Danach drehen die Spieler diese Gegenangebote gleichzeitig um. Es ist darauf
zu achten, daß man keine Karte des gleichen Typs wie beim aktiven
Spieler auslegt! Der aktive Spieler wählt danach eine zweite seiner
Handkarten und wartet wieder die Angebote der Mitspieler ab, die nun keines
der beiden Motive des aktiven Spielers auslegen dürfen.
Nun kann sich der aktive Spieler entscheiden,
ob er das Angebot eines Spielers annehmen möchte oder ob er eine dritte
Karte ausspielen will. Nach dieser dritten Karte und dem erweiterten Angebot
der Mitspieler muß er aber spätestens handeln.
Der aktive Spieler nimmt sich dann die Karten
eines Mitspielers und legt sie zu seinen Handkarten. Der andere Spieler
erhält dafür die Karten des aktiven Spielers und kann sich nun
entscheiden, diese auf die Hand zu nehmen oder seinerseits bei einem Mitspieler,
der noch Karten ausliegen hat, einen Tausch vorzunehmen. Nimmt der Spieler
die Karten auf die Hand, ist der dem Startspieler folgende Spieler mit
dem Tauschen an der Reihe, wobei er auch seine eigenen Handkarten wieder
aufnehmen darf.
Die letzte Phase einer Runde ist die Aktionsphase.
Der aktive Spieler hat drei beliebige der folgenden Aktionen zur Auswahl,
die er auch mehrmals ausführen darf. Die anderen Spieler können
dann reihum zwei Aktionen durchführen.
Hier kommen die Bonuskarten ins Spiel. Sie zeigen
jeweils ein Kartensymbol mit einer gewissen Anzahl an Karten. Spielt ein
Spieler genau diese Anzahl an gleichen Karten bei einer der folgenden Aktionen
aus, erhält der Spieler automatisch eine entsprechende Bonuskarte,
die er auf die Hand nehmen kann. Diese Bonuskarte bringen am Ende des Spiels
entsprechende Bonuspunkte, können aber auch als Joker für eine
beliebige Planetenkarte eingesetzt werden. Beim Einsatz gleicher Karten
in Verbindung mit einer Joker-Karte erhält man anschließend
nicht erneut eine Jokerkarte ausgehändigt! Jokerkarten können
bzw. müssen ggf. in der Tauschphase mit angeboten werden und zählen
mit bei der Verteilung neuer Handkarten.
Die erste Aktionsmöglichkeit besteht im
Tausch von Planetenkarten. Der Spieler legt zwei seiner Karten auf den
Ablagestapel und zieht sich zwei neue Karten vom Reststapel. Eine weitere
Möglichkeit besteht im Versetzen von Stationen auf dem Spielplan.
Dazu muß der Spieler zwischen drei und sieben Planetenkarten des
gleichen Typs abwerfen. Er teilt die Kartenanzahl anschließend durch
2 (abrunden!) und kann entsprechend viele Stationen von der Erde auf den
durch die abgeworfenen Karten vorgegebenen Planeten stellen. Man muß
nicht die volle Anzahl Stationen versetzen und kann darauf sogar verzichten.
Die wichtigste Aktion ist der Versuch, eine Station
auf einen Satelliten zu bringen. Auch dazu muß der Spieler zwischen
drei und sieben Planetenkarten des gleichen Typs abwerfen. Er teilt die
Kartenanzahl anschließend durch 2 (abrunden!) und hat nun entsprechend
viele Versuche, eine Station auf einem Außenposten zu errichten.
Der Spieler nimmt alle Stationen dieses Planeten und stülpt den Planetenring
darüber. Anschließend hält er die Öffnung mit einem
Finger zu und schüttelt die Stationen durcheinander. Schließlich
dreht er die Öffnung so, daß er sie nicht einsehen kann und
zieht den Planetenring langsam zu sich hin. Die Mitspieler sagen ihm, wenn
die erste Station aus dem Ring offenbart wurde.
Ist es eine Station in der Farbe des Spielers,
wird sie auf den höchsten freien Satelliten gesetzt und alle weiteren
Versuche werden automatisch beendet. Handelt es sich jedoch um eine Station
eines Mitspielers, kommt diese auf die Erde zurück. Hat der Spieler
noch weitere Versuche, darf er den Planetenring weiter schieben.
Sind alle Satellitenfelder mit einer Station
besetzt, kann man hier keine weiteren Spielfiguren unterbringen. Die noch
auf dem Planeten vorhandenen Figuren können nur mit Hilfe einer Transportkarte
wieder zurück auf die Erde gebracht werden bzw. mit der Aktion „Station
versetzen" woanders hin gehen.
Auch die Raumschiffentwicklung ist möglich.
Die Felder müssen der Reihenfolge nach abgearbeitet werden, ein Überspringen
ist nicht möglich. Auf dem jeweiligen Feld steht, wie viele Karten
eines Planetentyps man abgeben muß, damit das Raumschiff sich weiter
entwickelt. Jede Entwicklung erhöht die Kartenanzahl auf der Hand.
Will man seinen Techniklevel erhöhen, muß
man dies ebenfalls Schritt für Schritt machen. Auch hier geben die
Felder die Anzahl gleicher Karten an, die der Spieler abgeben muß.
Am Ende des Spiels gibt es die auf dem Feld angegebene Siegpunktzahl. Ferner
gilt von nun an das entsprechende Ereignis für den Spieler sowie alle
vorherigen Ereignisse. Durch die Entwicklung in diesem Bereich kann man
dann als Aktion drei Handkarten abwerfen und sich dafür neue ziehen,
in der Handelsphase maximal vier Karten offen zum Tausch auslegen oder
bei den Halbierungsaktionen „Stationen einsetzen" und „Wirtschaftszentrum
errichten" aufrunden.
Spielende: Sind
drei Planeten mit jeweils drei Wirtschaftszentren auf den Satelliten belegt,
endet das Spiel nach Abschluß der aktuellen Spielrunde. Nun ermittelt
jeder Spieler seine Siegpunktzahl, die sich aus den Wirtschaftszentren,
den Bonuskarten, den Stationen auf der Erde und dem Level der Technikentwicklung
ergibt.
Kommentar: Das neue
Alan R. Moon-Spiel ist primär für die Familie geeignet oder kann
zum Ausklang eines Spielabends dienen. Glück ist der dominierende
Faktor im Spiel, auch wenn man durch etwas Planung und den geschickten
Einsatz der Bonuskarten Einfluß auf das Spiel nehmen kann. Schlußendlich
gewinnt aber eigentlich immer der Spieler, der seine Stationen am Besten
aus dem Planetenring gebracht hat.
Fazit: Ein leichtes
Familienspiel mit angenehm kurzer Spieldauer und schönem Design.
Wertung: Bei uns
erhält das Spiel 4 Punkte. Man sollte es unbedingt einmal probespielen.
Dieser Text und die Bilder sind
urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche
Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de