Spieletest für das Spiel: AQUA
ROMANA
Hersteller: Queen Games Preis: 30 Euro empf.Alter: 8- Anzahl Spieler: 2-4 Erscheinungsjahr: 2005 noch erhältlich: Ja Autor: Martin Schlegel Besonderheit: Veröffentlichung des Berichtes: Dezember 2005 Kategorie: Legespiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Queen Games recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielbrett,
84 Plättchen, 4 Startplättchen, 16 Spielfiguren, 17 Baumeister
Aufmachung: Das
große Spielbrett zeigt einen Bereich mit 8x11 Feldern, wobei auf
den Eckfeldern bereits Kurven eingezeichnet sind. Um diese Felder verläuft
eine Leiste, auf der die Baumeister während des Spiels ziehen. An
einer Seite gibt es eine Reihe von Säulen, die die Punktvergabe regeln.
Außerdem ist ein kleiner Innenhof zu sehen, in dem zunächst
einige Baumeister-Figuren auf ihren Einsatz warten.
Die Plättchen zeigen vier verschiedene Arten
von Wasserwegen in Form eines Äquadukt-Stückes. Neben einfachen
Geraden und Kurven gibt es noch Überführungen und Doppelkurven.
Jedes Plättchen paßt genau auf ein Spielfeld.
Die Startplättchen zeigen das Wasserbassin
eines Spielers. Sie sind beidseitig bedruckt und haben drei oder vier Ausgänge.
Die obenliegende Seite hängt dabei von der Spielerzahl ab. Diese Plättchen
bedecken jeweils zwei Spielplanfelder.
Als Spielfiguren dienen kleine Männchen
aus Holz. Sie symbolisieren die Bauarbeiter, die an den Wasserleitungen
arbeiten.
Die großen Baumeister-Figuren sind ebenfalls
aus Holz und werden vor dem ersten Spiel mit Aufklebern versehen. Jeder
Baumeister zeigt eine Plättchenart und nur diese kann mit Hilfe des
Baumeisters von den Arbeitern gebaut werden. Eine Joker-Figur zeigt alle
Symbole und ist somit universell einsetzbar.
Ziel: Jeder Spieler
versucht mit seinen Arbeitern möglichst lange Wasserkanäle zu
bauen und dadurch die meisten Siegpunkte zu erreichen.
Zu Beginn des Spiels bekommt jeder eine Spielfarbe
und nimmt sich das passende Startplättchen und die dazugehörigen
Spielfiguren. Das Startplättchen kommt auf die vorgegebene Position
und an jeden Ausgang des Bassins wird eine eigene Figur aufgestellt. Spielt
man zu zweit, besitzt jeder zwei Spielfarben. Die Plättchen werden
sortiert und in Stapeln bereitgelegt.
Anschließend stellt man den Joker-Baumeister
und jeweils einen Baumeister pro Plättchen-Art in den Innenhof. Die
restlichen Figuren werden von den Spielern reihum auf freie Felder des
Umlaufs gestellt. Danach einigt man sich, wer das Spiel beginnt.
Der aktive Spieler muß einen eigenen Aquädukt
ausbauen, sofern dies möglich ist. Dazu wählt der Spieler einen
Baumeister aus, der in einer Linie mit einem eigenen Arbeiter (senkrecht
oder waagerecht) steht. An das Ende der Wasserleitung wird dann ein Plättchen
der Sorte abgelegt, die auf der Baumeister-Figur zu sehen ist. Das Plättchen
muß so gelegt werden, daß die eigene Wasserversorgung fortgeführt
wird. Durch das gelegte Plättchen können aber andere Verbindungen
unterbrochen werden. Abschließend wird der Arbeiter entlang der Wasserversorgung
bis zum Ende weitergezogen und der benutzte Baumeister bewegt sich im Uhrzeigersinn
bis zum nächsten freien Feld. Sollte er dabei über eine Ecke
gezogen werden, muß der aktive Spieler sofort ein zweites Plättchen
der gleichen Art auf dem Spielplan ablegen, welches allerdings nicht direkt
an das Ende einer Wasserversorgung grenzen darf. Es ist nicht erlaubt,
eine Verbindung zwischen zwei Wasserleitungen mit Figuren zu schaffen.
Hat ein Spieler keinen Baumeister waagerecht
oder senkrecht zu seinen Arbeitern, darf er nicht bauen. Statt dessen zieht
der Spieler einen beliebigen Baumeister um ein Feld im Uhrzeigersinn weiter.
Wenn dadurch eine Figur um die Ecke gezogen wird, darf kein zusätzliches
Plättchen gelegt werden. Gibt es mehrere Möglichkeiten zum Bauen,
darf der aktive Spieler sich aussuchen, welchen Baumeister und welchen
Arbeiter er benutzen will.
Sollte eine Plättchenart ausgegangen sein,
darf man bei der Benutzung eines entsprechenden Baumeisters ein beliebiges
anderes Plättchen wählen und ablegen.
Wird ein Aquädukt geschlossen, weil es aus
der Spielfläche herausgeführt wird oder durch ein Plättchen
abgeschnitten ist, wird dieser Wasserlauf gewertet. Dazu zählt man
die Länge des Bauwerks, wobei jedes Feld ein Punkt ist. Die Summe
wird dann mit dem Arbeiter auf der Punkteskala eingetragen.
Die meisten Felder dieser Skala haben nur Platz
für eine Figur. Ist das entsprechende Feld schon belegt, muß
der Arbeiter auf die nächstniedrigere unbesetzte Position rutschen.
Gleiches gilt, wenn man mehr als 20 Punkte macht, da die Skala hier endet.
Wurde kein Bauwerk gewertet, darf der aktive
Spieler zum Abschluß selbst eine Wasserleitung schließen und
die Punkte dafür kassieren.
Für jedes geschlossene Aquädukt darf
der Besitzer einen Baumeister aus der Reserve nehmen und auf ein beliebiges
freies Feld stellen. Der Joker-Baumeister erlaubt später im Spiel
die Auswahl eines beliebigen Plättchens beim Bauen.
Spielende: Wird
eine komplette Runde lang kein Plättchen gelegt, endet das Spiel bei
demjenigen, der zuletzt die Wasserversorgung erweitern konnte. Nun gibt
es eine Schlußwertung, bei der es Bonuspunkte für die drei Arbeiter
gibt, die jeweils das längste Bauwerk geschaffen haben. Danach addiert
man die Werte aller Arbeiter zusammen und ermittelt so die Gesamtpunktzahl.
Es gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten.
Kommentar: "Aqua
Romana" ist ein schnelles und einfaches Spiel, welches aber trotzdem eine
gewisse Taktik und Vorausschau fordert, um nicht einige Runden lang auf
Spielzüge verzichten zu müssen oder gezwungen zu sein, bestimmte
Plättchen zu legen. Besonders clever ist die Punkteskala, die gerade
im Mittelspiel durchaus ein vorzeitiges Schließen der Wasserversorgung
als Option bietet, um nicht unnötig Siegpunkte zu verschenken. Auch
die Vorgabe durch die Baumeister, welche Art von Plättchen man legen
darf, ist gut und sorgt für Überlegungen, bei denen ungeliebte
Figuren möglichst ferngehalten werden.
Leider hat der Verlag es versäumt, die Regeln
für das Zwei-Personen-Spiel zu definieren. Diese sollen aber in Kürze
auf der Webseite zur Verfügung stehen. Im Prinzip spielt hier jeder
mit zwei Farben und kann sich aussuchen, welche Figur er in seinem Zug
nutzen will.
Bei einem Spiel zu viert kann es schon mal passieren,
daß ein Spieler schnell abgeschnitten wird und seine Figuren frühzeitig
verliert. Dies geschieht gerade bei Anfängern häufig und kann
zu etwas Frust führen, weil die anderen danach noch weiterspielen.
Fazit: Ein gelungenes
Spiel mit leider unvollständiger Spielregel.
Wertung: Mit guten
4 Punkten ist "Aqua Romana" mit Sicherheit ein gelungenes Legespiel für
2 oder 3 Personen. Da es zu viert nicht immer ausgeglichen zugeht und die
2-Personen-Regel komplett fehlt, gibt es jedoch leider keine höhere
Wertung von unseren Spielern. Diese Regel ist aber mittlerweile im Internet
erhältlich.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de