Spieletest für das Spiel: AQUÄDUKT
Hersteller: Schmidt                   
Preis: 20 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2006      
noch erhältlich: Ja
Autor: Bernhard Weber
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: August 2006
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Aquädukt-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Schmidt recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 112 Häuserplättchen, 1 Würfel, 5 Quellen, 36 Kanäle, 8 Berge
Aufmachung: Der Spielplan zeigt ein Raster mit 8x12 Feldern. Diese Felder sind in unterschiedlich große Gebiete eingeteilt. Es gibt insgesamt 20 Gebiete, die außerdem durchnumeriert sind. Passend dazu gibt es einen zwanzigseitigen Würfel.
Jeder Spieler verfügt über einen identischen Satz mit Häuserplättchen. Diese zeigen ein bis vier Häuser und können ein Feld des Spielplans belegen.
Bei den Quellen handelt es sich um blaue Glassteine. Von ihnen aus werden Wasserstraßen entlang den Feldbegrenzungen gelegt. Diese Kanäle trennen jeweils zwei benachbarte Felder des Plans voneinander. Es handelt sich hierbei um kleine Holzstäbe.
Die Berge sind einfache Pappchips, die ein Feld des Plans belegen. Auf der Unterseite gibt es positive und negative Werte, die bei der Variante Verwendung finden.
Ziel: Jeder Spieler versucht, durch geschickte Bewässerung seiner Häuser möglichst viele Siegpunkte zu sammeln.
Zu Beginn der Partie bekommen die Spieler je nach Spielerzahl einige Gebäudeplättchen. Nicht benötigte Plättchen wandern in die Schachtel zurück. Die Gebäude werden in offenen Stapeln nach Anzahl der Häuser sortiert und vor dem Spieler abgelegt. Danach setzt man noch einige der Berg-Plättchen auf freie Felder der Spielfläche.
Der aktive Spieler kann in seinem Zug entweder neue Häuser bauen, eine Quelle freilegen oder Kanäle einsetzen.
Entscheidet man sich für das Bauen von Häusern, darf pro Zug bis zu dreimal gewürfelt werden. Das Würfelergebnis gibt an, in welchem der Gebiete der Spieler dann ein Häuserplättchen ablegen darf, wenn er möchte. Sollten alle Felder eines Gebietes bereits belegt sein, darf man den Wurf so lange wiederholen, bis man eine Region mit freien Feldern bekommt. Baut man nach einem Wurf aber nicht, endet der Spielzug sofort.
Ist das zu bebauende Feld noch nicht an die Wasserversorgung angeschlossen, darf der Spieler ein beliebiges eigenes Plättchen auslegen. Befindet sich allerdings schon ein Kanal an einer angrenzenden Kante, muß der Spieler aus seinem Vorrat das Plättchen nehmen, welches die geringste Anzahl an Häusern aufweist.
Die zweite Option ist das Erschließen einer Quelle. Dazu nimmt der Spieler einen Quell-Spielstein und legt diesen auf ein freies Kreuzungsfeld. Zu anderen Quellen muß dabei allerdings ein gewisser Abstand gewahrt bleiben.
Sobald mindestens eine Quelle auf dem Spielplan ist, kann man mit dem Kanalbau beginnen. Von jeder Quelle dürfen bis zu zwei Kanäle wegführen. Weitere Kanalstücke können nur an das jeweilige Ende des Kanals angelegt werden. Abzweigungen und Schleifen sind nicht gestattet. Beim Kanalbau darf ein Spieler bis zu zwei Kanäle legen, auch an verschiedene Quellen.
Aus einem Kanal kann auch ein Doppelkanal gemacht werden. Dazu legt der Spieler ein zweites Kanalstück direkt parallel zum bereits ausliegenden Kanal. Der verbreiterte Kanal bewässert dadurch auch etwas weiter entfernte Felder. Der Ausbau eines Kanals muß immer von der Quelle aus geschehen.
Jeder einfache Kanal bewässert die beiden an ihn angrenzenden Felder. Bei einem Doppelkanal werden auch die jeweils dahinterliegenden Felder noch bewässert.
Sobald ein Gebiet vollständig bebaut ist, werden alle Gebäude, die nicht durch Kanäle bewässert werden können, aus dem Gebiet genommen und in die Schachtel gelegt.
Spielende: Wurde das letzte Kanalstück gelegt, wird die aktuelle Runde noch zu Ende gespielt. Nun schaut man in jedem Gebiet, ob noch Häuser ohne Wasserversorgung existieren. Diese werden entfernt. Jeder Spieler zählt dann die Anzahl seiner auf dem Spielplan verbliebenen Häuser, um den Sieger zu ermitteln. Bei Gleichstand zählt die Anzahl der versorgten Plättchen.
Kommentar: In der Variante werden bei Spielende die Berge aufgedeckt. Wird ein Bergfeld von zwei Kanälen mit Wasser versorgt, bringen die an den Berg anliegenden Felder einen Bonus für die Besitzer der dortigen Häuser. Bei den negativen Bergmarkern zählen die angrenzenden Häuser keine Punkte, wenn nicht mindestens zwei Kanäle für die Wasserversorgung vorhanden sind.
Anhand der Beschreibung kann man sicherlich schon feststellen, daß dieses Spiel von der Ungewißheit und dem hohen Glücksfaktor durch den Würfel lebt. Trotzdem gilt es abzuwägen, wann man seine hochwertigen Plättchen ins Spiel bringt. Durch frühes Setzen der Plättchen mit vielen Häusern kann man diese vor allem in der Nähe von Quellen schnell sichern. Auf der anderen Seite muß man dann vielleicht auch gerade in voller Besetzung zusehen, wie der Kanal plötzlich seine Richtung verändert und von den eigenen Gebieten wegfließt. Wartet man zu lange und setzt seine kleinen Plättchen ein, damit man später bei bereits bewässerten freien Feldern die großen Plättchen unterbringen kann, wird es eventuell zu spät sein, weil der Kanal komplett gebaut wurde und man nicht die passenden Würfe macht.
Das strategische Setzen der Quellen ist wichtig. Häufig werden diese früh im Spiel abgelegt, um Sicherheit über die Positionen zu haben. Beim Bau von Kanälen kann man geschickt andere Wasserstraßen abklemmen und ihren Weiterbau stoppen, denn zwei Kanäle dürfen niemals miteinander verbunden werden. Mit kleinen Gemeinheiten wie dem Setzen eines einzelnen Hauses auf das letzte freie Feld eines Gebietes, um hochwertige nicht bewässerte Gebäude der Mitspieler zu eliminieren, runden das Taktikpotential des Spiels ab.
Das Material ist einwandfrei und funktional. Auch an der kurzen Anleitung gibt es nichts auszusetzen.
Fazit: Für Spieler, die ein hoher Glücksfaktor nicht abschreckt und für Familien ein nettes Spiel.
Wertung: Mit 4 Punkten ist „Aquädukt“ mit Sicherheit kein spielerisches Highlight. Trotzdem kann man durchaus mal eine Partie wagen, wobei ich dabei ein Spiel zu dritt oder viert empfehlen würde.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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