Spieletest für das Spiel: AQUARETTO
Hersteller: Abacus                    
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2008      
noch erhältlich: Ja
Autor: Michael Schacht
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: August 2008
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Aquaretto-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Abacus recht herzlich!

Ausstattung: 5 Wasserparks, 20 Ausbautafeln, 104 Tierplättchen, 10 Münzplättchen, 16 Figuren, 30 Münzen, 5 Depots, 5 Transportwagen, 1 Markierungsscheibe
Aufmachung: Auf den Wassertafeln gibt es neben einem Eingangsbereich eine Reihe von Wiesenfeldern, auf denen im Verlauf des Spiels Becken für die verschiedenen Wassertiere abgelegt werden können. Der Park kann mit Hilfe von Ausbautafeln noch vergrößert werden, wobei die Spieler selbst entscheiden, welche der beiden Ausbautafeln verwendet werden sollen und wo diese angelegt werden.
Die Zootiere gibt es in Form von quadratischen Plättchen. Einige Tiere haben dabei ein Symbol für das Geschlecht und eignen sich zur Züchtung. Nachgezüchtete Tiere werden als Plättchen ebenfalls in die Gehege gelegt und sind speziell markiert. Außerdem sind auf vielen Tierplättchen noch Fischsymbole zu finden. Daneben gibt es noch Münzplättchen mit der gleichen Rückseite wie die Zootiere. Erhält man ein entsprechendes Plättchen, fungiert dieses wie eine Münze.
Die Transportwagen sind aus Holz. Jeder Wagen kann bis zu drei Plättchen aufnehmen. Alle Spieler besitzen einige Spielfiguren, die man im Verlauf der Partie erwerben kann und die besondere Funktionen in der Abrechnung haben. Sie sind ebenfalls aus Holz gefertigt.
Auch bei den Münzen handelt es sich um Holzelemente. Die Scheiben wurden in der Farbe Silber lackiert.
Die Markierungsscheibe dient als Anzeiger für den letzten Stapel mit Plättchen und läutet das Spielende ein.
Ziel: Alle Spieler versuchen sich als Zooleiter und plazieren möglichst viele attraktive Tiere in ihren Gehegen.
Je nach Anzahl der Spieler müssen eventuell einige Tierarten aussortiert werden. Die Baby-Tiere kommen offen an den Rand der Spielfläche. Die anderen Plättchen werden mit den Münzplättchen gründlich gemischt und in Stapel aufgeteilt. Auf einen Stapel, der eine festgelegte Anzahl von Plättchen besitzen muß, legt man die Markierungsscheibe. Die Figuren kommen neben diesen Stapel.
Man spielt mit so vielen Transportwagen, wie Spieler teilnehmen. Jeder bekommt einen Wasserpark und legt ihn vor sich ab. Zwei Ausbautafeln werden verdeckt neben dem Spieler abgelegt und können später als Ausbau gekauft werden. Dann gibt es noch etwas Startkapital, ein Depot und man bestimmt die Spielreihenfolge.
Am Zug muß ein Spieler sich für eine von drei Möglichkeiten entscheiden.
Die erste Wahlmöglichkeit besteht darin, ein Plättchen von einem der nicht mit der Scheibe markierten Stapel zu nehmen und es dann offen in ein leeres Fach eines Transportwagens zu legen. Sind die Stapel verbraucht, darf man den Stapel mit der Markierungsscheibe benutzen.
Alternativ kann man sich für einen der Transportwagen entscheiden und diesen an sich nehmen. Die Plättchen aus dem Wagen müssen dann in den eigenen Aquapark gelegt werden. Wer einen Wagen genommen hat, steigt danach aus der laufenden Runde aus.
Ein Tierplättchen kann im Aquapark auf ein freies Feld gelegt werden. Gleiche Tierarten müssen waagerecht und senkrecht benachbart sein. Im Aquapark ist nur ein Bassin pro Tierart erlaubt. Zwischen den Becken zweier Tierarten muß immer mindestens ein Feld unbelegt bleiben. Gibt es kein freies Feld oder möchte man ein Tier nicht in ein Gehege setzen, muß es statt dessen in das Depot. Dort können sich beliebig viele Tiere unterschiedlicher Arten aufhalten. Die Plättchen werden übereinander gestapelt. Ohne Ausbau kann ein Park drei Becken mit Tieren besitzen, jeder Ausbau erlaubt eine weitere Tierart im Zoo.
Ein Münzplättchen wird zum eigenen Geld gelegt und gilt wie eine normale Münze.
Die letzte Möglichkeit besteht darin, Geld für bestimmte Dinge auszugeben. Man kann nur einmal Geld in einer Runde investieren, um damit ein Tierplättchen oder eine eigene Figur zu versetzen, den Zoo zu erweitern oder ein Plättchen zu kaufen bzw. abzugeben.
Das Versetzen kostet eine Münze. Man legt danach entweder das oberste Tierplättchen aus seinem Depot in den Aquapark oder man verlegt einen eigenen Mitarbeiter an eine andere Position auf dem eigenen Spielplan.
Für zwei Münzen darf man ein Tier aus dem Stall eines Mitspielers abwerben. Die Bank bekommt dabei eine Münze als Vermittler, während die zweite Münze zum ursprünglichen Besitzer geht. Alternativ wirft der Spieler ein Plättchen aus dem eigenen Stall in die Schachtel.
Wenn man eine oder zwei Geldeinheiten bezahlt, kann man eines der beiden eigenen Zusatzgehege in Betrieb nehmen und an beliebiger Stelle an den Aquapark ansetzen. Die große Erweiterung erlaubt es, eine weitere Tierart aufzunehmen.
Sobald auch der letzte Spieler seinen Transportwagen geleert hat, kommen diese wieder in die Tischmitte und es beginnt der nächste Durchgang.
Befinden sich zwei zeugungsfähige Tiere im Becken, bekommen diese sofort nach dem Einsetzen des zweiten Tieres Nachwuchs. Der Spieler bekommt ein Tierplättchen dieser Art aus dem allgemeinen Vorrat und setzt es zusätzlich in den Park. Im Depot gibt es niemals Nachwuchs.
Sobald ein Becken eine gewisse Größe erreicht hat, erhält der Spieler eine Spielfigur in seiner Farbe aus dem allgemeinen Vorrat. Dieser Mitarbeiter muß nun sofort an einer von vier möglichen Arbeitsstellen abgelegt werden.
Im Kassenhäuschen gibt es bei Spielende Siegpunkte für nicht verwendete Münzen. Wird die Figur dagegen als Tierpfleger verwendet, zählen alle Tierplättchen mit Fischsymbol bei Spielende einen Siegpunkt. Ein Trainer kommt dagegen auf ein unbesetztes Feld und bringt Sonderpunkte für Orcas, Seelöwen und Delfine, die sich in seiner Nähe aufhalten. Mit dem Manager halbiert man die Minuspunkte aus dem eigenen Depot.
Spielende: Sobald der Stapel mit der Scheibe angebrochen wurde, wird nur noch die laufende Runde gespielt. Danach errechnen die Spieler den Wert ihres Zoo. Jedes Tierplättchen im Wasserpark bringt einen Siegpunkt, dazu kommen noch die Bonuspunkte durch Kassierer, Trainer und Tierpfleger. Jede Tierart im Depot bedeutet zwei Minuspunkte. Es gewinnt der Spieler mit der höchsten Gesamtpunktzahl.
Kommentar: Der Nachfolger von Zooloretto kann seine Herkunft natürlich nicht verleugnen und ist spielerisch in weiten Teilen zum Original identisch geblieben.
Unterschiede gibt es neben dem Thema aber selbstverständlich auch. Der Tierpark ist hier nicht mehr so starr und kann freier gestaltet werden. Durch die zwei Ausbauten kann man bestimmte Bereiche zusätzlich vergrößern, in denen man viele Tiere erwartet. Das lästige Umbauen der Gehege entfällt hier vollkommen.
Mit den Mitarbeitern kommen neue Wertungsmöglichkeiten ins Spiel, die je nach Spielsituation unterschiedlich viel bringen. In der Regel lohnt sich der Tierpfleger am meisten und der Trainer ist eher schwach anzusehen. Das Kaufen von Tieren aus den Depots der Mitspieler wurde bei uns weitestgehend vermieden, da man dadurch dem Mitspieler nicht nur zusätzliches Geld bringt, sondern auch noch seine Minuspunkte reduziert.
In einer Variante kann man Aquaretto mit Zooloretto zusammen spielen. In dieser Konstellation ist das Spiel noch etwas spannender, allerdings dauert eine Partie auch deutlich länger.
Hat man das Spiel des Jahres noch nicht, würde ich eher zu dieser Version raten, die zwar etwas schwieriger für Kinder ist, aber schon nach der ersten Partie keine Hürde mehr darstellt. Beide Spiele in Kombination ergeben den meisten Spielspass, weil jeder sowohl an einem Aquapark wie auch einem normalen Zoo arbeitet.
Fazit: Eine gute Variante des Spiel des Jahres 2007.
Wertung: Mit guten 4 Punkten ist „Aquaretto“ familientauglich und macht Kindern viel Spaß.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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