Spieletest für das Spiel: ARKTIA
Hersteller: Murmel                    
Preis: 25 Euro
empf.Alter: 12-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2008      
noch erhältlich: Ja
Autor: Stefan Kögl
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: März 2009
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Arktia-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Murmel recht herzlich!

Ausstattung: 36 Eisfelder, 36 Spielfiguren
Aufmachung: Bei den Eisfeldern handelt es sich um sechseckige Papp-Plättchen. Sie sehen alle identisch aus.
Jeder Spieler besitzt neun Spielfiguren. Es gibt drei unterschiedliche Größen. Die kleinste Scheibe kann dabei im Kreis des großen Rings verschwinden. Die Figuren sind aus Holz gefertigt und wurden in unterschiedlichen Farben lackiert.
Ziel: Die Spieler versuchen, möglichst viele Siegpunkte zu erzielen.
Zu Beginn wählt jeder Spieler eine Farbe und nimmt sich alle Spielsteine dieser Farbe. Je nach Anzahl der Spieler legt man dann einen Teil oder alle Eisfelder zu einer Fläche zusammen. Beim 2-Personen-Spiel gibt es noch zusätzlich einige Spielsteine in einer neutralen Farbe dazu. Diese werden zu Beginn des Spiels dann auf freie Eisfelder gelegt, wobei die Spielsteine jeweils benachbart zueinander sein müssen.
Vor dem eigentlichen Spiel gibt es zwei besondere Einsetzrunden. Dabei wählen die Spieler reihum eine eigene Spielfigur und legen diese auf eine freie Eisscholle. Die zweite Spielfigur muss der ersten benachbart sein.
Ist man an der Reihe, darf man danach entscheiden, ob man einen weiteren Spielstein einsetzen möchte oder einen Spielstein bzw. Turm ziehen möchte.
Beim Einsetzen gilt weiterhin, daß man einen Spielstein nur direkt neben einen anderen eigenen Spielstein setzen darf. Allerdings kann man den neu eingesetzten Spielstein auch auf einem Feld platzieren, auf dem bereits ein anderer Spielstein steht und dadurch einen Turm bilden. Auf einen großen Ring kann eine mittlere Scheibe gelegt werden, während eine mittlere Scheibe von einer kleinen Scheibe überdeckt wird. Der große Ring fängt dagegen einen kleinen Spielstein ein.
Bei der Bewegung darf man einen einzelnen Spielstein oder einen Turm beliebig viele Felder in eine Richtung ziehen und auch andere Spielsteine und Türme überspringen. Das Zielfeld darf frei sein oder mit einem Spielstein belegt sein, den man zur Bildung eines Turmes benutzen kann. Es ist erlaubt, auch nur mit Teilen eines Turmes zu ziehen. Die Kontrolle in einem Turm hat immer der Spieler, dessen Spielfigur oben liegt.
Nach jedem Spielzug überprüft man, ob weiterhin alle Spielsteine einer Farbe direkt miteinander verbunden sind. Gibt es einzelne Spielsteine oder Gruppen, die getrennt vom Rest sind, werden diese alle entfernt und vor dem aktiven Spieler abgelegt. Auf diese Weise können Türme schrumpfen oder Felder wieder frei werden.
Sobald ein Spieler seine letzte Spielfigur aus seinem Vorrat eingesetzt hat, beginnt das Eis langsam zu tauen. Am Ende jedes Zuges muss dieser Spieler ein freies Eisplättchen vom Spielplan entfernen. Das Eisplättchen muss mindestens eine freie Kante haben. Die Eisfläche muss permanent zusammengehalten werden, es dürfen keine separaten Inseln entstehen.
Kann ein Spieler weder eine Spielfigur einsetzen noch eine eigene Figur bzw. einen eigenen Turm ziehen, scheidet er aus dem laufenden Spiel aus. Gleiches gilt, wenn er ein Eisplättchen entfernen muss und keines mehr frei ist oder wenn nur noch ein einziger Spielstein auf dem Spielplan steht.
Spielende: Kann niemand mehr spielen, endet die Partie und man ermittelt die Siegpunkte. Jeweils einen Siegpunkt gibt es für jeden Spielstein, den ein Spieler gesammelt hat, für jedes weggeschmolzene Eisplättchen und für jedes kontrollierte Spielfeld.
Kommentar: „Arktia“ ist ein schönes abstraktes Denkspiel, bei dem man die richtige Balance zwischen der Bildung von Türmen, dem Einsetzen von Figuren und dem Bewegen selbiger finden muss. Dabei schmilzt die Spielfläche ab dem Mittelspiel permanent und stellt die Spieler immer wieder vor neue Probleme. Der besondere Clou im Spiel ist das Ablösen von Spielfiguren von deren restlichen Spielsteinen. Dabei kann man durchaus auch einmal eine eigene Figur separieren, weil sie genauso wie fremde Spielfiguren gehandhabt wird und am Ende einen Siegpunkt zählt.
Das Spiel funktioniert in allen Besetzungen gut. Beim 2-Personen-Spiel gibt es zusätzliche neutrale Spielsteine, damit das Bilden von Türmen und das Punkte machen einfacher wird. Außerdem wird dadurch die Spielfläche von Beginn an besser eingeengt.
Das Material ist gut und optisch ansprechend. Die Spielregel erklärt im Wesentlichen alle Regeln, benutzt dabei allerdings einige besondere Begriffe für die Spielsteine, was den Zugang leicht erschwert und eigentlich überflüssig ist. Das aufgesetzte Thema um sich bewegende und stapelbare Forschungsstationen auf einem Eismond sollte man dagegen schnell vergessen. Nicht überall, wo ufo-förmige Scheiben enthalten sind, lohnt sich auch ein Science-Fiction-Thema.
Fazit: Ein gelungenes Spiel mit angenehmer Spieldauer von ca. 30 Minuten.
Wertung: Mit guten 4 Punkten ist auch das aktuelle Spiel von Stefan Kögl für Freunde abstrakter Mehrpersonen-Spiele eine Empfehlung.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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