Spieletest für das Spiel: ARTUS
Hersteller: Alea                      
Preis: 25 Euro
empf.Alter: 9-               
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2011      
noch erhältlich: Ja
Autor: Michael Kiesling, Wolfgang Kramer
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: September 2011
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Artus-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Ravensburger recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 1 Drehscheibe, 12 Punkteplättchen, 28 Spielfiguren, 10 Ringe, 88 Karten
Aufmachung: Der Spielplan besteht aus mehreren Teilen, die vor jeder Partie zusammengesetzt werden müssen. Außen um den Spielplan verläuft eine Punkteleiste. Im Zentrum befindet sich eine drehbare Scheibe, die einen großen Tisch zeigt. Dieser hat am Rand eine Vielzahl von Sitzpositionen mit positiven und negativen Zahlenwerten. Felder an der Außenkante um den drehbaren Tisch nehmen die Spielfiguren während der Partie auf.
Die Punkteplättchen sind aus Pappe und werden ausgegeben, wenn ein Spieler das Ende der Siegpunktleiste erreicht.
Jeder Spieler verfügt über einen Satz von Spielfiguren. Sie sind aus Kunststoff gefertigt und laufen nach oben hin spitz zu. Auf diese Weise kann man die Plastikringe einfach über die Figuren schieben. Neben Figuren für die Spieler gibt es noch einige neutrale Prinzen.
Jeder Kontrahent besitzt sein eigenes Kartenset. Es gibt Wertungskarten, Ritterkarten und Königskarten, die anhand der unterschiedlichen Rückseiten zu unterscheiden sind.
Ziel: Die Spieler versuchen, möglichst viele Prestige-Punkte zu sammeln und sich dabei immer in die Nähe des Königs an die Tafelrunde zu begeben.
Jeder bekommt die Spielkarten einer Farbe. Im Einsteiger-Spiel sortiert man die Wertungskarten aus und legt diese in die Schachtel zurück. Die restlichen beiden Kartenstapel mischt man getrennt voneinander und legt sie dann vor sich ab. Schließlich zieht man aus beiden Stapeln ein paar Karten, um die Starthand zu bilden.
Die neutralen Spielfiguren kommen auf ihre Start-Stühle und werden mit ein bis drei Ringen versehen. Die Spielsteine der Mitspieler kommen zunächst beiseite. Eine Figur dient als Punktanzeiger.
Vor dem eigentlichen Spiel plazieren die Spieler reihum einzeln ihre Figuren auf freie Stühle um den drehbaren Tisch herum.
Der aktive Spieler kann in seinem Spielzug eine Handkarte spielen und die damit verbundene Aktion auslösen. Danach zieht man eine Karte von einem beliebigen eigenen Stapel nach.
Als Aktionen gibt es das Ziehen eines eigenen Ritters, das Bewegen einer neutralen Figur und das Aufstecken eines Ringes auf eine Figur.
Beim Bewegen eines eigenen Ritters kann der Spieler einen beliebigen Wert innerhalb des auf der Karte angegebenen Bereichs wählen und die Figur dann in der Regel im Uhrzeigersinn bewegen. Die Zahl des Feldes, welches die Figur verläßt, gibt an, wie viele Prestigepunkte man sich gutschreiben lassen darf. Endet die Bewegung auf einem besetzten Stuhl, vertreibt man die dort sitzende Person und schickt sie auf den nächsten freien Stuhl entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn. Sollte dies der König sein, dreht man anschließend den Tisch so, daß die Königsmarkierung wieder zu ihm zeigt.
Alternativ kann ein Spieler durch das Ausspielen bestimmter Karten eine der neutralen Figuren bewegen. Auch diese Figuren ziehen in der Regel nur im Uhrzeigersinn. Wird der König gezogen, dreht man den Tisch entsprechend seiner neuen Position. Auch hier gibt es Punkte gemäß der Position, die die gezogene Figur verlassen hat. Ein Vertreiben von anderen Figuren ist ebenfalls möglich.
Die dritte Spielmöglichkeit ist das Aufstecken eines Ringes. Dieser kommt auf eine neutrale Figur, die nicht über drei Ringe verfügt. Sobald eine dieser Figuren ihren dritten Ring erhält, wird sie zum neuen König und man dreht den Tisch entsprechend. Der alte König dankt ab und verliert zwei seiner Ringe, die in den allgemeinen Vorrat zurückgelegt werden. Punkte bekommt ein Spieler durch die Position der neuen Königsfigur vor dem Drehen.
Spielende: Nach 16 Spielrunden sind alle Handkarten aufgenommen und gespielt. Es gewinnt, wer die meisten Prestigepunkte gesammelt hat.
Kommentar: Im Spiel für Fortgeschrittene bildet man mit den Wertungskarten einen dritten Stapel. Nun nimmt jeder zu Beginn sechs Handkarten auf. In einem Spielzug macht ein Spieler zwei Aktionen hintereinander und wertet beide. Am Ende bekommt man zwei neue Karten von beliebigen Stapeln. Durch das Ausspielen von Wertungskarten im eigenen Zug macht der Spieler eine individuelle Wertung während der Partie. Dabei sind oft die Positionen aller eigenen Spielfiguren von Bedeutung.
„Artus“ ist im Grundspiel eher ein seichtes Laufspiel, bei dem man während des Spielzugs der anderen warten muß und erst dann eine Planung durchführen kann, wenn man selbst wieder an der Reihe ist. Gerade in voller Besetzung kann sich einfach zu viel ändern, weil die eigenen Figuren vertrieben wurden oder sich der Tisch gedreht hat. Nur zu zweit gibt es eine gewisse eingeschränkte Planung, weil sich nicht permanent zu viel ändert. Hier kann man auch in der Fortgeschrittenen-Variante seine Wertungen ungestörter durchführen. Ansonsten kommt es immer wieder zu Wartezeiten, während ein Spieler knobelt, wie er aus seinen Handkarten das optimale Spielergebnis herausholen kann.
Das Einsteigerspiel ist öde und sollte nach dem Kennenlernen auch gleich wieder vergessen werden. Nur in der Variante mit den Wertungskarten und den Doppelzügen kam bei unseren Spielern etwas Spielfreude auf, da man zumindest eine Minimalplanung durchführen kann, um zu Punkten zu kommen. Außerdem bringen Wertungskarten, die man nicht erfüllen kann, ordentlich Minuspunkte.
Das Spielmaterial ist schön, auch wenn die Ringe bei den neutralen Figuren manchmal etwas schlecht zu erkennen sind. Die Regeln sind klar strukturiert und recht einfach gehalten. Es kommen keine Fragen während der Partie auf.
Das Material ist robust und der Drehmechanismus des Tisches funktioniert einwandfrei. Die verwendeten Grafiken sind schön, können aber den mittelalterlichen Flair in das eher mechanisch gehaltene Spiel nicht übertragen.
Fazit: Ein eher eintöniges Alea-Spiel.
Wertung: Mit 3 Punkten ist das Spiel bei unseren Testern nicht besonders gut angekommen. Besonders die Spielekenner fühlten sich meist unterfordert und langweilten sich.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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