Spieletest für das Spiel: ASARA
Hersteller: Ravensburger              
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 9-               
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2010      
noch erhältlich: Ja
Autor: Wolfgang Kramer, Michael Kiesling
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Januar 2011
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Asara-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Ravensburger recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 4 Aktionstableaus, 100 Turmelemente, 4 Zählsteine, 1 Markierungsstein, 4 Sichtschirme, 52 Münzen, 45 Karten, 1 Gunst-Siegel
Aufmachung: Der Spielplan wird aus mehreren Segmenten zusammengesetzt. Im Zentrum befinden sich dabei Kartenablagefelder für den Bau von Türmen, während an den Außenseiten Ablageflächen für verschiedene Turmsegmente zu finden sind. Außerdem werden dort die dreieckigen Aktionstableaus angelegt. Um den Spielplan verläuft eine Zählleiste. Eine Rundentabelle und die Preisliste für die Turmsegmente sind ebenfalls auf dem Plan zu finden.
Ein Turm besteht immer aus mindestens einem Bodenelement und einer Spitze. Es können zusätzlich noch beliebig viele Etagen eingebaut werden. Einige Teile haben besondere goldene Verzierungen. Im Profi-Spiel können Fenster bestimmter Etagen umgebaut werden.
Mit den Zählsteinen wird der aktuelle Punktestand aufgezeichnet. Der neutrale Markierungsstein gibt die Rundenanzahl vor.
Jeder Spieler hat einen Sichtschirm. Dort stehen die Wertungen, die es während der Partie und am Ende gibt.
Die Münzen sind aus stabiler Pappe. Es gibt fünf Kartenfarben. Jede Karte zeigt dabei einen bestimmten Einkäufer.
Das Gunstsiegel aus Karton gibt an, wer aktuell der Startspieler ist.
Ziel: Die Spieler bauen Türme und versuchen so, möglichst viel Prestige zu ergattern.
Im Grundspiel werden zwei Aktionstableaus nicht verwendet und kommen deshalb verdeckt an den Spielplan.
Nachdem das Spielbrett aufgebaut wurde, einigt man sich auf den Startspieler, der das Gunst-Siegel bekommt. Jeder nimmt sich einen Sichtschirm und etwas Geld. Der gleichfarbige Punktestein kommt auf die Zählleiste. Außerdem erhält jeder vom gemischten Kartenstapel einige Karten, die man auf die Hand nimmt. Die Turmbauteile sortiert man nach ihrer Art, mischt sie getrennt voneinander und legt sie als Stapel auf die entsprechenden Positionen des Spielplans. Danach werden auch hier einige Plättchen aufgedeckt.
Ist ein Spieler an der Reihe, legt er eine Karte aus seiner Hand auf einen freien Ablageplatz. Danach führt er die dazugehörige Aktion aus. Liegt in dem Bereich noch kein Einkäufer, darf der Spieler eine Karte beliebiger Farbe legen. Ansonsten muß ein Einkäufer der gleichen Farbe offen ausgelegt werden oder man benutzt zwei beliebige Handkarten als Joker. Diese kommen dann verdeckt auf eines der Kartenablagefelder in dieser Region. Sind alle Ablagefelder bereits mit Karten belegt, kann die Aktion nicht mehr genutzt werden.
Möchte man ein Turmteil erwerben, muß man dafür einen festgelegten Preis zahlen und nimmt sich eines der offen ausliegenden Elemente. Dieses kommt zunächst hinter den Sichtschirm.
Will ein Spieler einen oder mehrere Türme bauen, nutzt man dazu den zentralen Bereich. Die Karte(n) mit dem/den Einkäufer(n) kommen dabei auf das Feld mit dem Zahlenwert, der der Anzahl an Segmenten entspricht, die man errichten will. Ein Turm ist dabei immer einfarbig und muß ein Bodenelement und eine Spitze besitzen. Zwischenelemente können beliebig eingebaut werden und eine nachträgliche Aufstockung bestehender Türme ist ebenfalls erlaubt. Ein Umbau ist allerdings nicht gestattet. Als Belohnung gibt es sofort entsprechende Prestigepunkte. Der Bau kostet den Spieler allerdings Geld.
In der Bank bekommt ein Spieler neues Geld. Je früher man die Felder belegt, desto mehr bekommt man ausgezahlt. Auf einem der Felder darf man immer eine Karte verdeckt ablegen, um neues Kapital zu erhalten. Hier gelten die Einschränkungen bezüglich der Farbe und der Anzahl an Karten auf einem Ablagefeld nicht.
Beim Bestechungsfeld zahlt man einen gewissen Betrag. Danach wählt man einen der vier Stapel mit verdeckten Turmplättchen und durchsucht diesen. Ein Plättchen darf man nehmen und bezahlt dafür den normalen Kaufpreis. Der durchsuchte Stapel wird nun erneut gemischt.
Ein Spieler, der die Gunst des Kalifen als Aktion wählt, bekommt dafür das Startspieler-Plättchen ausgehändigt.
Haben alle Spieler ihre Handkarten abgelegt, kommt es zur Jahreswertung. Jeder gebaute Turm bringt einen Prestige-Punkt. Alle Turmelemente mit Verzierungen ebenfalls. Der aktuelle Startspieler erhält schließlich auch noch einen Punkt.
Am Anfang eines neuen Durchgangs wird der Rundenanzeiger um eine Position weitergesetzt. Man füllt die leeren Plätze mit neuen Turmelementen auf. Dann werden die Karten eingesammelt und neu verteilt. Jeder bekommt außerdem frisches Kapital.
Nach vier Jahren erfolgt die Endwertung. Dabei gibt es Punkte für die beiden größten Türme in jeder Farbe, die insgesamt höchsten Bauwerke und die meisten Türme bei einem Spieler.
Spielende: Der Spieler mit der höchsten Prestigepunkte-Zahl gewinnt den Wettstreit.
Kommentar: In der Profi-Version gibt es noch zwei weitere Aktionsmöglichkeiten. Beim Rekrutierungsbereich kann man für einen Geldbetrag zwei neue Karten vom Nachziehstapel erwerben.
Die zweite Aktionsmöglichkeit besteht im Kauf von offenen Fenstern. Der Spieler zahlt dazu einen festgelegten Betrag und darf dann vom verdeckten Fensterstapel einige Plättchen aufnehmen, von denen er ein bzw. zwei nach normalen Preisen erwerben kann.
Offene Fenster werden wie andere Segmente auch mit Hilfe der Bauaktion in bestehende Türme gebracht. Dort überdecken sie dann bereits bestehende Fenster. Bei der Jahreswertung bringt jedes offene Fenster einen Prestigepunkt. Außerdem entscheiden die Fenster bei den Schlußwertungen, wenn es um Gleichstände geht.
„Asara“ ist ein weiteres sehr gelungenes Familienspiel des Autoren-Duos Kramer/Kiesling. Es funktioniert dabei in jeder Besetzung gut und hat mit 75 Minuten eine angenehme Spieldauer, bei der jeder permanent am Geschehen beteiligt ist. Es gibt genug Potential zum Ärgern der Mitspieler, in dem man Aktionen mit Farbkarten belegt, die andere vermeintlich nicht haben oder ihnen Aktionen vor der Nase wegschnappt, wenn sie noch günstig sind. Niemand wird dabei komplett ausgebootet, allerdings wird es dann meist teurer für den Gegner, eine Aktion auszuführen oder er muß damit bis zur nächsten Runde warten. Die kostenintensiven Turmsegmente sind begehrt und bringen viele Punkte, daher sollte man hier keinen Spieler alleine gewähren lassen.
Das Einstiegsspiel lohnt wirklich nur zum Anspielen, denn die beiden Aktionen im Profi-Spiel sind nicht besonders schwer zu verstehen und geben den Spielern etwas mehr Spielmöglichkeiten.
Das Material ist ordentlich, auch wenn sich die Turmstapel nicht so gut mischen lassen. Die Grafik ist toll und trotz der bunten Farben ist die Übersichtlichkeit gegeben. Da die einzelnen Spielplan-Elemente nur aneinander gelegt werden, können sie während des Spiels beim Ablegen von Karten oder am Ende eines Durchgangs beim Abräumen von Karten schnell mal verrutschen. Hier wären Halterungen sicherlich eine bessere Alternative gewesen. Das Spiel selbst benötigt wegen der ungewöhnlichen Form des Spielbretts auch relativ viel Platz auf einem Tisch.
Fazit: Ein tolles Familienspiel.
Wertung: Mit guten 5 Punkten ist „Asara“ ein sehr gelungenes Spiel mit vielen Möglichkeiten.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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