Spieletest für das Spiel: ATLANTIC CITY
Hersteller: Noris                     
Preis: 6 Euro
empf.Alter: 16-              
Anzahl Spieler: 3-5
Erscheinungsjahr: 2013      
noch erhältlich: Ja
Autor: Christian Fiore
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Oktober 2014
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Atlantic City-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Noris recht herzlich!

Ausstattung: 36 Karten
Aufmachung: Es gibt sieben Charakterkarten, auf denen einige Informationen zu den jeweiligen Personen stehen. Auf den Motivkarten ist zu lesen, welchen Auftrag der Spieler zu erfüllen hat und zu welcher der beiden Gangs er gehört.
Die dritte Kartensorte sind die Beziehungskarten, die beidseitig bedruckt sind und zwischen jeweils zwei Spielern liegen. Sie geben Auskunft darüber, wie die Spieler zueinander stehen.
Der größte Teil der Karten besteht aus Ereigniskarten und Gegenständen, um die es während der Spielrunden geht. Viele Gegenstände besitzen dabei einen Geldwert.
Als letztes gibt es noch eine Schicksalskarte mit zwei unterschiedlichen Seiten, die bei Meinungsverschiedenheiten geworfen wird.
Ziel: Die Spieler verkörpern Personen aus den 1920ern und versuchen, ihre geheimen Ziele zu erreichen und der eigenen Gang zum Erfolg zu verhelfen.
Am Anfang erhält jeder einen Charakter und ein Motiv, welches man aber vor den anderen geheim halten sollte. Ein Spieler mischt die Beziehungskarten und legt jeweils eine Karte zwischen zwei Nachbarn, um die Rahmenbedingungen zu schaffen. Schließlich legt man den Stapel mit den Ereigniskarten ins Zentrum der Spielfläche.
Im ersten Abschnitt des Spiels stellt jeder seinen Charakter vor, schmückt ihn aus und geht auf die Beziehungen zu den Nachbarn ein.
Der zweite Abschnitt beginnt damit, daß jeder eine Ereigniskarte nimmt und offen vor sich auslegt. Reihum spielt dann jeder eine Szene mit einem beliebigen anderen Spieler. Die vor dem Spieler liegende Karte sollte dabei mit einbezogen werden und kann getauscht, eingesetzt oder verschenkt werden.
Der dritte Akt des kleinen Rollenspiels funktioniert ähnlich. Hier decken die Spieler nacheinander jeweils eine Karte auf und entscheiden sich, ob man die Karte nimmt oder in die Tischmitte bringt. In letzterem Fall bestimmt man zudem zwei Mitspieler, die nun um die Karte herum eine Szene entwickeln sollen.
Im vierten Akt kommt es zum Showdown. Dazu werden so viele Ereigniskarten ausgelegt, wie es Mitspieler gibt. In Szenen werden diese Karten nun aufgeteilt.
In der vorletzten Phase des Spiels sind dann alle noch einmal am Zug, um mit einem beliebigen Nachbarn um Karten zu feilschen.
Danach erfolgt die Auswertung. Jeder, dessen Motivation erfüllt ist, darf sich als Sieger fühlen. Die Gang, die insgesamt die meisten Geldwerte angehäuft hat, geht als Gesamtsieger hervor. Der neue Boss wird derjenige aus diesem Zirkel, der dazu die meisten Geldwerte beigesteuert hat.
Spielende: Nach der Auswertung endet das Rollenspiel.
Kommentar: Ein kleines Rollenspiel zu bewerten fällt nicht leicht, denn vieles hängt von den Spielern ab. Nur wenn sie sich in ihre Rollen richtig hineinversetzen und entsprechend handeln, kommt es zu einer unterhaltsamen Geschichte. Natürlich gibt es immer wieder indiskutable Angebote und dann entscheidet der Wurf der Schicksalskarte, wessen Angebot akzeptiert werden muß. Dies kann durchaus mal frustrierend werden, wenn man alle lukrativen Karten permanent abgeben soll, aber da muß man in einem Rollenspiel eben durch.
Begehrt sind vor allem die Karten mit hohen Geldwerten und Waffen, weil sie Teil von Siegbedingungen sind. Unglücklicherweise sind nicht alle Motivationen nach diesem Schema klassifiziert, was dazu führt, daß ein Spieler zwar im Team gewinnen kann, beim Rennen um den Boss jedoch den kürzeren zieht.
Fazit: Mit Leuten, die sich auf Rollenspiele einlassen können, hat man kurzweilige Unterhaltung.
Wertung: Mit 3 Punkten versehen ist das kleine Spiel für die Hosentasche nur in einem sehr begrenzten Rahmen ein voller Erfolg und sollte unbedingt vor dem Kauf einmal probegespielt werden.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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