Spieletest für das Spiel: ATLANTIC
STAR
Hersteller: Queen Games Preis: 40 DM empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 2-6 Erscheinungsjahr: 2001 noch erhältlich: Ja Autor: Dirk Henn Besonderheit: Kategorie: Kartenbrettspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Queen Games recht herzlich!
Ausstattung: 132
Schiffskarten, 24 Rundreise-Plättchen, 1 Spielplan, 1 Charter-Agentur,
6 Übersichtstafeln, 1 Stift, Spielgeld
Aufmachung: Der
Spielplan zeigt fünf verschiedene Kategorien, nach denen die Rundreisen
der Spieler bewertet werden. Jede Kategorie hat sechs Felder, auf denen
die Reisen nach Werten sortiert Platz finden. Neben jedem Feld befinden
sich Siegpunkte, um die es in der Endabrechnung geht. Wer in der gehobenen
Klasse eine gute Rundreise anbietet, erhält natürlich mehr Punkte
dafür als in der niedrigsten Kategorie. Dort ist eine schlechte Reise
allerdings auch nicht ganz so schlimm. Auf den Informationstafeln stehen
die vier zu fahrenden Rundreisen und deren Ziele nebst einem Bonus, wenn
man keine falschen Schiffe für den Törn hat.
Das Spielgeld, das es in drei verschiedenen Größen
gibt, ist ausreichend vorhanden. Der Charter-Plan zeigt vier Felder, auf
denen die zu mietenden Schiffskarten liegen. Diese steigen im Preis von
rechts nach links an. Die Schiffe zeigen neben einem Portrait auch, auf
welcher Route sie idealerweise eingesetzt werden können. Postdampfer
sind universell einsetzbar, bringen für die Gesamtpunktzahl einer
Route aber nur wenige Punkte. Wie gut ein bestimmtes Schiff von den Passagieren
bei einer Route angenommen wird, zeigt der Zahlenwert neben dem Kennbuchstaben
für den Routenabschnitt.
Für jeden Spieler gibt es einen Satz aus
vier verschiedenen Rundreise-Kärtchen mit einheitlichem Symbol. Auf
diese Kärtchen kann man seine Punktzahl mit Hilfe eines Spezialstiftes
schreiben und bei einer Beleihung darunter den neuen Stand. Die so gekennzeichneten
und durchgeführten Fahrten kommen dann auf den Spielplan.
Die Grafiken der Schachtel und der Karten sind
hervorragend gelungen und stimmen wunderbar in das Thema ein. Auch beim
Material kann man keine Schwachstellen entdecken.
Ziel: Jeder Spieler
versucht, seine Rundreisen möglichst gut mit passenden Schiffen zu
besetzen und durch zufriedene Kunden viele Siegpunkte zu bekommen.
Am Anfang erhält jeder einen Satz an Rundreise-Plättchen
und eine Informationskarte. Spielen weniger als vier Personen mit, erhält
jeder zwei Sätze. Die eventuell übriggebliebenen Kärtchen
erhalten vorgegebene Werte und werden neben den Spielplan gelegt. Die Schiffs-Karten
mischt man gut durch und legt die obersten vier Karten auf die Charter-Felder.
Das Startkapital variiert je nach Spielerzahl. Es beträgt 18.000 oder
36.000 DM.
Ist man am Zug, kann man drei Aktionen nacheinander
ausführen. Als erstes darf man einen Kredit auf eine bereits abgewickelte
Rundreise aufnehmen, wenn man nicht genug Geld besitzt. Jede Rundreise
kann nur einmal beliehen werden. Pro Punkt, den man abgibt, bekommt man
1.000 DM ausbezahlt, jedoch nie mehr als Zehntausend. Ist die Rundreise
bereits sechsmal gemacht worden, gibt die Bank keinen Kredit mehr auf diese
Strecke. Der neue Wert der Rundreise wird auf dem
Kärtchen eingetragen und ggf. tauscht es
dann mit einem oder mehreren Rundreisen die Position in der Rangliste.
Die zweite Aktion besteht im Austausch aller
in der Charter-Agentur ausliegenden Schiffe. Diese werden gegen eine Zahlung
von 2.000 DM auf den Ablagestapel gelegt und gegen neue ersetzt. Dies kann
man auf Wunsch auch mehrfach wiederholen. Sollte der Ziehstapel aufgebraucht
sein, mischt man den Ablagestapel gut durch und nimmt diesen als Ziehstapel.
Während die ersten zwei Aktionen freiwillig
waren, ist die dritte Aktion Pflicht im Spiel. Ein Spieler muß entweder
ein Schiff aus der Agentur chartern oder eine Rundreise durchführen.
Nimmt man sich einen Dampfer, zahlt man den Betrag, der neben dem jeweiligen
Feld steht (0-3.000 DM). Alle Karten links von diesem Schiff fallen nun
im Preis und werden um ein Feld verschoben. Auf das leere und teuerste
Feld an der linken Seite kommt anschließend ein neuer Ozeanriese.
Eine Rundreise kann immer dann gemacht werden,
wenn man genau so viele Karten eines Törns auslegen kann, wie durch
die Informationskarte gefordert werden. Nach einer Auslage darf die Kartenhand
maximal aus zwei Karten bestehen.
Es werden dann die Punkte für alle richtig
besetzten Schiffe gezählt, Fehlbesetzungen bringen keine Punkte. Können
zwei Schiffe die gleiche Strecke fahren, muß sich der aktive Spieler
entscheiden, welches von beiden den Part übernehmen soll. Postdampfer
bringen nur wenige Punkte, lassen sich dafür allerdings überall
einsetzen und sind auf einer Strecke nie unwillkommen.
Gelingt es, eine Rundreise ohne Fehlbesetzung
in der Schiffsroute durchzuführen, gibt es Bonuspunkte, die der Informationskarte
zu entnehmen sind. Die Punkte werden addiert und auf das eigene Rundreise-Kärtchen
geschrieben. Anschließend kommt dies auf den Spielplan. Liegt noch
keine andere Reise mit den gleichen Orten aus, darf man sich eine unbesetzte
Kategorie aussuchen, in der die Route durch die Reisenden bewertet werden
soll. Das Kärtchen wird dann auf die oberste Position gelegt. Sollte
die Route schon durchgeführt worden sein, wird das neue Kärtchen
in die gleiche Kategorie gelegt. Die Positionen der Kärtchen ergeben
sich immer aus deren Zahlenwerten. Die höchsten Kärtchen liegen
oben, die niedrigeren darunter. In dem Moment, in dem eine Reise durchgeführt
wird, kommen auch die entsprechenden "besitzlosen" Kärtchen ins Spiel
und werden ebenfalls eingereiht. So ist gewährleistet, daß bei
zwei bis sechs Spielern immer alle Rundreisen
sechsmal durchgeführt werden.
Spielende: Liegen
alle Rundreisen aus, ist das Spiel zu Ende. Jeder zählt die Siegpunkte,
die neben seinen Rundreise-Plättchen auf dem Spielplan stehen, zusammen
und es gewinnt, wer die höchste Gesamtsumme aufweisen kann.
Kommentar: „Atlantic
Star" begeistert, weil es mit beliebiger Spielerzahl gleichgut zu spielen
ist und nicht weniger Spielspaß bietet. Das Spiel hat ein ausgewogenes
Verhältnis zwischen Glück (Karten ziehen) und Taktik (Gegnern
gute Schiffe wegnehmen oder Austausch der Agenturkarten). Man ärgert
sich des öfteren, zahlt es den Mitspielern aber meist mit gleicher
Münze heim. Die Regeln sind einfach und gut erkärt, Beispiele
helfen beim Verständnis. Das Spiel ist vor einigen Jahren bereits
als „Showmanager" mit anderem Thema erschienen und bietet regeltechnisch
keine Veränderungen.
Fazit: Ein wunderbares
Familien-Spiel.
Wertung: Ein weiteres
gutes Spiel von Queen Games. Atlantic Star ist eines der besten Familienspiele
derzeit. Der Grund, warum wir nur 5 Punkte vergeben liegt darin begründet,
daß die Neuauflage von Showmanager, die direkt nach dem Auslaufen
des Vorgängers produziert wurde, sein Vorgängerspiel in keiner
Weise erwähnt und dadurch Käufer in die Irre geführt werden
könnten.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de