Spieletest für das Spiel : ATMOSFEAR
Hersteller: Schmidt Preis: 80 DM empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 3-6 Erscheinungsjahr: vor 1993 noch erhältlich: Nein Autor: A Couple O` Cowboys Besonderheit: Kategorie: Video-Brettspiel |
Ausstattung: 1 Spielplan,
1 Videokassette (60 Minuten), Zeitkarten, Schicksalskarten, 36 Schlüssel
in 6 Farben, 6 Spielfiguren, 1 Münze, 6 Zahlenplättchen, 8 Alptraumkarten,
1 Bleistift, 1 Stoffbeutel, 1 Würfel.
Aufmachung: Der
Spielplan zeigt einen Kreis, auf dem sich die Spielfiguren bewegen. Vom
Kreis aus gehen diverse Wege zum End-Feld in der Mitte des Kreises, diese
Wege dürfen aber erst am Ende des Spieles benutzt werden. Die Videokassette
ist in HiFi-Qualität aufgenommen und geht etwas über 60 Minuten.
Zum Spiel gehören ferner 256 Karten dreier Kategorien. Die gesamten
Karten kann man als Ereigniskarten ansehen, wobei bei den Zeitkarten meist
eine spezifische Uhrzeit im Spiel festgelegt ist. Auf dem Videofilm läuft
fast permanent eine Uhr mit, die die Spielzeit angibt. Die Spielfiguren
sind aus Plastik und stellen Grabsteine dar. Jeder Spielstein bekommt im
Spiel später eine Zahl, die aus dem Samtbeutel zu Beginn gezogen wird.
Diese Zahlen wie auch die Münze sind ebenfalls aus Plastik. Die Alptraumkarten
sind unbeschriftet und werden erst mit dem Bleistift am Anfang des Spieles
beschrieben.
Die Schlüssel gilt es zu erringen. Jeder
Schlüssel hat eine spezielle Fähigkeit, die der Spieler nutzen
kann, sobald er den Schlüssel besitzt. Nur mit allen Schlüsseln
kann man die Wege zum End-Feld gehen. Der Würfel ist ein normaler
Sechsseiter. Das gesamte Spielmaterial ist in einem länglichen Kasten
untergebracht, der grafisch eindrucksvoll ist. Das Spielmaterial soll einen
Horror-Touch geben, besonders die imaginäre Video-Figur. Ob dies gelungen
ist, muß jeder selbst entscheiden.
Ziel: Zu Beginn
wird jedem Spieler eine Spielfigur und eine Zahl unter Zuhilfenahme des
Samtbeutels zugeordnet. Die Zahlen steckt man in die Spielfigur, so ist
sie für alle Spieler gut sichtbar. Die Figuren kommen auf ihre Startplätze.
Die Schlüssel werden nach Farben sortiert und getrennt gemischt. Jeder
Spieler erhält dann noch eine Alptraumkarte, auf der er seinen größten
Alptraum aufschreiben sollte. Diese Karten werden dann gut durchmischt
und auf das End-Feld gelegt. Die Schicksalskarten, Chance-Karten und Zeit-Karten
werden gut gemischt und auf die entsprechenden Kartenfelder des Spielplanes
gelegt. Dann startet man die Videokassette und hört zu.
Sobald der "Herr der Schlüssel" vom Bildschirm
verschwunden ist, beginnt das Spiel. Es wird immer dann unterbrochen, wenn
der "Gastgeber" wieder auf dem Bildschirm erscheint. Ist man am Zug, so
würfelt man mit dem einen Würfel und setzt seine Spielfigur entsprechend
weit im Uhrzeigersinn. Auf leeren Feldern passiert nichts, ebenso auf Feldern
mit einem X (diese werden nur durch den Gastgeber aktiviert). Bei Zeit-,
Chance- und Schicksalsfeldern darf man sich die oberste Karte ziehen und
durchlesen. Ist die dort genannte Zeit vorbei (bei den Zeitkarten) oder
stimmen die Angaben der Karte nicht (bei einigen Chance-Karten), so legt
man die Karte wieder unter den Stapel. Ansonsten behält man sie verdeckt
vor sich, bis man sie einsetzen kann (ein Zeitpunkt im Spiel bei den Zeitkarten
oder bei Schicksalskarten, wenn ein Mitspieler auf das Heimfeld kommt).
Landet ein Spieler im schwarzen Loch oder wird
dorthin verbannt, so setzt er so lange aus, bis der Herr der Schlüssel
ihn wieder frei läßt oder er eine entsprechende Karte ausspielt.
Auf einigen Feldern bekommt man einen Schlüssel, wenn man die richtige
Zahl auf seinem Grabstein hat. Ansonsten kann man durch einige wenige Karten
zu Schlüsseln kommen oder durch die Bewältigung einer gestellten
Aufgabe durch den Herren.
Wie schon gesagt, immer wenn der Herr der Schlüssel
sich meldet, wird das Spiel unterbrochen und alle hören zu. Wenn er
einen Spieler anspricht, muß man mit den Worten "Ja mein Herr der
Schlüssel" antworten. Versäumt man dies, so gibt es Strafen.
Der Gastgeber stellt dann meistens eine Aufgabe, die mit Hilfe des Würfels
zu lösen ist. Schafft man dies, so bekommt man einen Schlüssel,
ansonsten passiert nichts oder man geht ins schwarze Loch mit seiner Spielfigur
und setzt aus.
Spielende: Das Spiel
endet nach 60 Minuten. Alle Spieler haben dann verloren. Gelingt es einem
Spieler, alle 6 Schlüssel zu bekommen, kann er in die Mitte gehen.
Dort muß er nur noch eine "6" würfeln und darf sich dann die
oberste Alptraum-Karte nehmen. Kann ihm der Alptraum nichts anhaben, so
darf er die Video-Kassette stoppen und gewinnt das Spiel. Ansonsten hat
der Spieler Pech gehabt und muß von Vorne anfangen.
Kommentar: Atmosfear
ist außergewöhnlich, war es doch das erste Video-Brettspiel.
Sehr viel "Horror" ist jedoch im Grundspiel nicht zu erkennen. Als eher
schlecht empfinde ich den Zeichensatz, der auf den Karten und dem Spielfeld
Verwendung findet, denn dieser ist nicht leicht zu lesen, vor allem nicht
in halber Dunkelheit. Laut Anleitung sollte man das Spiel jedoch in einer
möglichst gruseligen Atmosphäre spielen, damit der Effekt besser
durchkommt. Spieltechnisch gesehen ist das Spiel eigentlich nur ein einfaches
Würfelspiel mit recht banalen Aufgaben, die der Herr der Schlüssel
stellt. Nach einigen Spielrunden weiss man genau, was in den ersten Minuten
auf der Videokassette abläuft, so daß das Spiel dann berechenbar
wird. Dieser starre Ablauf, der auf einer Videokassette nun einmal gegeben
ist, dürfte das Spiel beizeiten langweilig werden lassen. Aus diesem
Grund sind drei neue Videokassetten im Handel erschienen.
Fazit: Anfangs vielleicht
faszinierend, wird das Spiel bei zunehmender Spielpraxis immer eintöniger.
Wertung: Das Basisspiel
bekommt 3 Punkte. Wer auf "Horror" steht und den Fernseher unbedingt bei
einem Gesellschaftsspiel laufen lassen muß, kann sich ja mal zu einigen
Runden Atmosfear bequemen. Ein Hit ist es keinesfalls, da zu einfallslos.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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