Spieletest für das Spiel: ATON
Hersteller: Queen Games               
Preis: 15 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2
Erscheinungsjahr: 2006     
noch erhältlich: Ja
Autor: Thorsten Gimmler
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Oktober 2006
Kategorie: 2-Personen-Spiel
Bewertungsbild Aton-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Queen Games recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 72 Karten, 58 Spielsteine, 2 Tauschsteine, 2 Zählsteine
Aufmachung: Der Spielplan zeigt vier Tempel. Jeder Tempel besteht dabei aus 12 Feldern mit unterschiedlichen Farben und teilweise mit aufgedruckten Bonuspunkten. Zu jedem Tempel gehört ein Piktogramm, welches die Tempelwertung erläutert. Um alle Tempel verläuft eine Zählleiste. Am unteren Rand ist außerdem eine Ablage zu sehen, die das Totenreich darstellen soll.
Jeder Spieler verfügt über einen identischen Kartensatz mit Zahlenwerten von 1-4. Diese Karten werden im Verlauf den jeweiligen Tempeln zugeordnet.
Die runden Holzspielsteine dienen zum Markieren der Tempelfelder. Jeder Spieler besitzt außerdem einen Tauschstein in Form eines Zylinders, der bei Abgabe einmalig eine Sonderfunktion erfüllt. Mit den Zählsteinen werden schließlich die Siegpunkte markiert, die die Spieler während der Partie ansammeln.
Ziel: Jeder Spieler versucht, den Gegner zu besiegen und zuerst 40 Siegpunkte anzusammeln oder
einen Tempel komplett zu besetzen bzw. alle Felder einer Farbe in den vier Tempeln zu erobern.
Zu Beginn wählt jeder eine Farbe und nimmt sich die passenden Spielsteine und Karten. Die Karten werden gründlich gemischt und dann als verdeckter Stapel abgelegt. Vier Karten darf der Spieler auf die Hand nehmen. Außerdem erhält jeder einen Tauschstein ausgehändigt.
In einer Spielrunde legen die Spieler ihre vier Handkarten zunächst verdeckt nebeneinander am Spielplanrand aus. Jede Karte wird dadurch einem Tempel zu geordnet. Anschließend deckt man die Karten gleichzeitig auf und vergleicht diese miteinander.
Die erste Karte definiert, wie viele Siegpunkte ein Spieler bekommt. Dazu werden die Zahlenwerte der Kontrahenten gegeneinander aufgerechnet und die doppelte Differenz dem Spieler gutgeschrieben, der die höhere Karte gespielt hatte. Bei Gleichstand bekommt keiner Siegpunkte.
Die Karte an der zweiten Position bestimmt zunächst einmal die Reihenfolge bei den nachfolgenden Aktionen. Es beginnt der Spieler mit dem niedrigeren Kartenwert. Bei einem Gleichstand vergleicht man erneut die Werte der ersten Karten miteinander.
Danach entfernt der aktive Spieler einige Spielsteine vom Brett. Die Anzahl ergibt sich aus dem Wert der gelegten Karte minus 2. Sollte der errechnete Wert positiv sein, werden gegnerische Steine weggenommen, bei einem negativen Wert muß ein eigener Stein entfernt werden. Die herausgenommenen Steine kommen in das Totenreich.
Die dritte Karte definiert, aus welchen Tempeln die Steine entfernt werden müssen. Alle Tempel, deren Ziffer kleiner oder gleich hoch ist wie die Karte, können genutzt werden.
Die letzte ausgespielte Karte sagt an, wie viele Spielsteine man neu einsetzen kann. Ein Spielstein kann dabei immer nur auf ein unbesetztes leeres Tempelfeld gelegt werden. Die Tempel, in die man legen darf, werden auch durch die dritte ausliegende Karte definiert. Jeder Spielstein, der nicht eingesetzt werden kann, kommt auf die Totenreich-Ablage.
Sobald beide Spieler ihren Zug beendet haben und das Totenreich komplett gefüllt ist, findet eine Wertung statt. Der Spieler mit den meisten Steinen in einem Tempel erhält dann Siegpunkte gemäß bestimmter Regelungen. Außerdem werden die Bonusfelder und einige Farbfelder gesondert ausgewertet. Auch hier gibt es Siegpunkte zu gewinnen.
Am Ende einer Wertung müssen beide Spieler abwechselnd jeweils vier Spielsteine wieder entfernen und in ihren Vorrat legen. Wenn möglich, muß ein Spieler aus jedem Tempel eine Figur wegnehmen. Die Spielsteine aus dem Totenreich werden den Spielern wieder ausgehändigt und stehen ihnen in weiteren Runden wieder zur Verfügung.
Einmal im Spiel kann ein Spieler seinen Tauschstein einsetzen und die vier Handkarten abwerfen, um sich anschließend sofort vier neue Karten zu nehmen.
Spielende: Das Spiel ist vorbei, wenn ein Spieler über 40 oder mehr Siegpunkte verfügt. Es kann vorzeitig beendet werden, wenn es einem Spieler gelingt, in einer von zwei Feldfarben alle Spielfelder zu besetzen oder einen Tempel komplett zu erobern.
Kommentar: „Aton“ ist ein sehr trickreiches Mehrheiten-Spiel von Thorsten Gimmler. Jeder Spieler hat die gleichen Voraussetzungen, aber es kommt auf die geschickte Verteilung der Karten an, die ja gemischt und blind gezogen werden. Mit Hilfe des Tauschsteins ist es möglich, einmal ein sehr schlechtes Kartenblatt abzuwerfen, danach muß man versuchen, das Optimum aus seinem Spielzug zu machen. Das Einschätzen des Gegners und das Erraten seines Fokus in der Runde muß dabei ebenfalls beachtet werden.
Bei geübten Spielern gewinnt meistens einer durch die Siegbedingung mit den 40 Siegpunkten. Hier kommt es nur selten dazu, daß man eine Farbreihe komplett besitzt oder gar einen Tempel alleine vollständig erobert.
Das Material ist gut und auch die Regeln wurden vorbildlich formuliert und an entsprechenden Stellen mit Beispielen ausgeschmückt.
Fazit: Das beste Gimmler-Spiel bislang.
Wertung: Mit 5 Punkten sollten sich Fans von 2-Personen-Spielen unbedingt mit „Aton“ befassen.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



Spielindex

Hauptseite