Spieletest für das Spiel: AUF DER FLUCHT
Hersteller: Gmeiner Verlag            
Preis: 13 Euro
empf.Alter: 14-              
Anzahl Spieler: 2
Erscheinungsjahr: 2012      
noch erhältlich: Ja
Autor: Sonja Klein
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Oktober 2012
Kategorie: 2-Personen-Spiel
Bewertungsbild Auf der Flucht-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Gmeiner recht herzlich!

Ausstattung: 96 Karten, 2 Landkarten, 1 Block
Aufmachung: Die Spielkarten lassen sich in mehrere Kategorien einteilen. Da gibt es Ortskarten, Fluchtfahrzeuge und Aktionskarten. Ortskarten und Fluchtfahrzeuge gibt es jeweils in zwei identischen Sätzen, aus denen die Spieler ihre Flucht durch Deutschland und die Nachbarländer planen. Alle Orte findet man auch auf einer großformatigen Karte, über die ein Raster gelegt wurde. Die Orte unterscheidet man nach ihrer Einwohnerzahl in verschiedene Gruppen. Außerdem gibt es bei vielen Orten Symbole für mögliche Fluchtfahrzeuge.
Auf dem Block notieren die Spieler einerseits ihre Fluchtroute und schreiben andererseits die Hinweise auf, die der Mitspieler bezüglich seines Fluchtwegs gibt.
Ziel: Jeder Spieler verkörpert einen Kommissar, der versucht, den Fluchtweg seines Gegenspielers nachzuvollziehen.
Zu Beginn der Partie bekommt jeder ein Blatt des Spielblocks und einen Satz Orts- und Fluchtfahrzeugs-Karten. Die Ortskarten werden gut gemischt, bevor der Spieler die zwei obersten Karten zieht und dadurch Start- und Endpunkt seiner Flucht definiert. Dann sucht der Spieler sich heimlich aus den restlichen Ortskarten vier weitere aus, die er dazwischen besucht hat. Die sechs Karten werden dann als Reihe ausgelegt, wobei natürlich nur die beiden Außenkarten offen ausliegen. Anhand der gewählten Karten definiert sich auch, wo ein Komplize untergetaucht ist und wo die Beute versteckt wurde. Zwischen jeweils zwei Ortskarten kommt eine verdeckte Karte mit einem Fluchtfahrzeug. Dabei dürfen bestimmte Fluchtfahrzeuge nur dann ausgelegt werden, wenn der dazugehörige Zielort auch das passende Symbol auf der Landkarte hat. Zum Abschluß der Vorbereitungen werden die Aktionskarten gemischt und jeder nimmt sich drei Karten davon auf die Hand.
Der aktive Spieler kann in seinem Spielzug drei Fragen stellen, die der Gegenspieler mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten muß. Fragen zur Aufenthaltsort der Beute oder dem Komplizen sind aber nicht gestattet. Die Antworten notiert man sich auf dem Zettel.
Am Ende des Zuges kann der Spieler außerdem noch eine Aktionskarte ausspielen oder ungenutzt abwerfen. Danach zieht der Spieler eine neue Aktionskarte nach. Einige dieser Karten dienen als Abwehr und werden ausgespielt, wenn der Mitspieler über eine ausgespielte Aktionskarte an weitere Informationen kommen will. Informationen, die ein Spieler über eine Aktionskarte erhält, müssen für diesen neu sein.
Spielende: Sobald ein Spieler mindestens vier Fluchtfahrzeuge und fünf Orte des Gegenspielers weiß, kann er das Spiel beenden, wenn er den Ort der Beute und den Unterschlupf des Mittäters benennen kann.
Kommentar: „Auf der Flucht“ erinnert uns ein wenig an das bekannte und beliebte Deduktionsspiel „Diamantenjagd“ bzw. „Sleuth“. Thematisch ist das vorliegende Spiel dabei durchaus gelungen. Die Fotos auf den Karten sind ordentlich und die Informationen auf jeder Karte gut gegliedert. Die beigelegte Anleitung zeigt detailreich, wie man einen Fall konstruieren soll und auch die Zettel sind gut durchdacht und bieten genug Möglichkeiten, gewonnene Informationen zu bearbeiten. Richtig ärgerlich ist allerdings wieder einmal die sehr geringe Anzahl an Blättern auf dem Block. Zwar kann man kostenlos auf der Homepage des Verlags eine Kopiervorlage herunterladen und ausdrucken, aber für ein spontanes Spiel zwischendurch ist so etwas ungeeignet. Zumal in der Schachtel noch genügend Platz für weiteres Material gewesen wäre.
Die Spieldauer beträgt ca. 1 Stunde, wobei man 10-15 Minuten davon für die Konstruktion des Falles aufwenden muß. Dabei ist Konzentration gefragt, um keine Fehler zu machen. Schließlich ist nichts ärgerlicher, als wenn man an einem Fall arbeitet, der dann durch einen Fehler nicht richtig lösbar ist. Dabei hatten unsere Testkandidaten immer leichte Probleme bei der Zuordnung der Fluchtfahrzeuge. Bei der Eisenbahn muß nämlich laut Anleitung nur der Zielort über einen Bahnhof verfügen. Wie der Unhold den Zug bestiegen hat, ist dabei völlig irrelevant.
Die Aktionskarten sind mal mehr und mal weniger nützlich. Durch die Möglichkeiten der Abwehr kommt etwas Interaktion, aber auch Frust ins Spiel.
Fazit: Ein ordentliches Denkspiel und derzeit unser Favorit bei den Spielen aus dem Gmeiner-Verlag.
Wertung: Mit ordentlichen 4 Punkten ist „Auf der Flucht“ für Fans dieser Art von Spielen einen genaueren Blick wert.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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