Spieletest für das Spiel: AUF DIE PALME
Hersteller: Winning Moves             
Preis: 8 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2
Erscheinungsjahr: 2006      
noch erhältlich: Ja
Autor: Richard Garfield
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Oktober 2006
Kategorie: 2-Personen-Spiel
Bewertungsbild Auf die Palme-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Winning Moves recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielbrett, 26 Karten
Aufmachung: Das Spielbrett zeigt einen Baum mit zehn Ruheplätzen, die fortlaufend numeriert sind. Drei Plätze haben dabei jeweils ein besonderes Symbol. Für jeden Spieler gibt es ein Kartenset mit den Zahlenwerten von 1-12 und einen Tiger.
Ziel: Die beiden Spieler versuchen, möglichst viele eigene Vögel auf die hohen Ruheplätze des Baumes zu bringen.
Die Spieler sitzen sich gegenüber, das Spielbrett wird in der Mitte zwischen den Personen ausgelegt. Jeder nimmt sich einen Satz Karten und mischt diese gründlich.
Das Spiel geht über zwei Durchgänge. Jeder ist dabei einmal Startspieler.
Der aktive Spieler zieht die oberste Karte seines Stapels und schaut sie sich heimlich an. Anschließend wird die Karte auf seiner Seite verdeckt an einen der zehn Schlafplätze gelegt. Sollte der Schlafplatz noch nicht von einer gegnerischen Karte beansprucht werden, endet der Spielzug. Liegt auf der anderen Seite jedoch eine Karte, kommt es zum Kampf der Tiere.
Im Normalfall ist die Tierkarte des Gegenspielers verdeckt. Bei einem Kampf muß der Verteidiger nun seine Karte offenbaren. Der Angreifer sagt dann wahrheitsgemäß, ob seine Karte höherwertiger oder gleich hoch ist. Bei einem niedrigeren Wert muß der Angreifer seine Karte wieder vom Schlafplatz entfernen und auf einen Ablagestapel legen. Der Wert bleibt dem Verteidiger jedoch verborgen. Die Karte des Verteidigers bleibt offen liegen. Hat der Angreifer den höheren Wert, muß der Verteidiger dagegen seine offene Karte abwerfen. Auch hier bleibt er im Dunkeln, welche Karte nun genau auf dem Schlafplatz liegt.
Eine offene Karte kann nur angegriffen werden, wenn der Spieler eine Karte mit höherer Ziffer anlegt. Auch hier gilt, daß die Karte des Angreifers verdeckt angelegt wird, der Zahlenwert muß wahrheitsgemäß aber höher sein.
Eine Sonderfunktion hat der Tiger. Er wird immer offen ausgelegt, wenn er sich mit einem gegnerischen Tier um einen Schlafplatz balgt. Beide Karten verlassen dann unabhängig von ihrem Wert das Spielgeschehen. Es ist allerdings erlaubt, eine Tigerkarte verdeckt an eine freie Position zu legen. Erst bei einem Angriff wird diese Karte dann offenbart.
Es gibt drei besondere Schlafplätze. Hat ein Spieler einen solchen Platz in Beschlag genommen, gilt die Sonderfunktion für ihn. Beim Feld „Vetternwirtschaft“ gewinnt der Besitzer des Schlafplatzes in jedem Fall bei einem Gleichstand. Das Feld „Gute Aussicht“ erlaubt es, sofort eine Karte des Gegenspielers anzuschauen. Auf der „Astgabel“ dürfen sogar zwei Vögel eines Spielers abgelegt werden. Bei einer Rangelei müssen dann beide Vögel nacheinander bekämpft werden.
Spielende: Sind alle 13 Karten gespielt, addieren die Spieler die Werte ihrer gewonnenen Ruhestätten. Nach zwei Durchgängen werden die Punktzahlen addiert und es gewinnt der Spieler mit der höchsten Gesamtsumme.
Kommentar: Das neueste Spiel von Richard Garfield ist schnell zu spielen und sollte vor allem mit einigen Revanchen angegangen werden, um seinen Reiz wirklich entfalten zu können. Da jeder Spieler in seinem Spielzug immer nur die aktuell gezogene Karte zur Verfügung hat, hängt sehr viel vom Kartenglück und dem Einschätzen des Gegenüber ab. Die Schadenfreude ist groß, wenn man eine Karte mit niedriger Ziffer auf einen sehr lukrativen Schlafplatz gelegt hat und dieser Schlafplatz später mit einem Tiger angegriffen wird, um die vermeintlich hohe Karte zu eliminieren. Auf der anderen Seite kann es auch frustrierend sein, wenn man mehrere Karten beim Angriff auf eine bestimmte Position verliert, weil sich dort die höchste Karte im Spiel befindet.
Die Qualität der Karten ist gut und auch die Grafik ist recht ordentlich. Mit einer Spieldauer von ca. 10 Minuten pro Partie ist „Auf die Palme“ wohl eines der schnellsten 2-Personen-Spiele überhaupt.
Fazit: Wer glücksbetonte Bluffspiele mag, sollte sich das günstige Kartenspiel näher anschauen.
Wertung: Als „Füller“ in einem Spieleabend durchaus geeignet, aber zum Hit fehlen leider die Entscheidungsmöglichkeiten. Mit 4 Punkten aber sicherlich auch kein langweiliges Spiel.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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