Spieletest für das Spiel : AUF
ACHSE
Hersteller: FX Schmid Preis: 50 DM empf.Alter: 12-99 Anzahl Spieler: 2-6 Erscheinungsjahr: 1987 noch erhältlich: Ja Autor: Wolfgang Kramer Besonderheit: Spiel des Jahres 1987 (Kritikerpreis) Kategorie: Würfelspiel |
Ausstattung: 1 Spielplan,
6 LKW, 48 Warensteine, 52 Auftragskarten, 31 Ereigniskarten, 1 Würfel,
1 Baustellenschild, 1 Stauschild, Spielgeld
Aufmachung: Das
Spielbrett ist recht schlicht gehalten und zeigt Europa mit vielen verschiedenen
Städten, die durch ein Netz von Autobahnen verbunden sind. Die 6 Plastik-LKW
werden mit der Ware (aus Holz) durch die Gegend fahren. Das Spiel- feld
ist recht groß, weswegen auch der Karton zum Spiel nicht gerade klein
ist. Das Spielgeld ist aus Pappe und daher recht unempfindlich und wird
nicht so schnell abnutzen.
Ziel: Jeder versucht,
die beste Spedition europaweit zu haben und so schnell wie möglich
viele Güter durch die Gegend zu fahren. Am Anfang erhält jeder
Spieler einen LKW, den er auf ein beliebiges Feld auf dem Plan stellt.
Dann erhält jeder noch eine gewisse Summe als Startkapital und 3 Karten
mit Aufträgen, auf denen Startort und Zielort, Menge des Gutes, Umsatz
und eine Tabelle mit verschiedenen Preiskategorien ist. Danach werden,
abhängig von der Spielerzahl, noch einige Auftragskarten abgezählt
und verdeckt neben den Spielplan gelegt. Der Rest der Auftragskarten kommt
weg und wird nicht benötigt.
Vier dieser abgezählten Karten werden schließlich
noch auf bestimmten Feldern aufgedeckt, sie symbolisieren die vorhandenen
Anbieter, die es derzeit gibt. Die Ereigniskarten werden gemischt und neben
dem Spielplan gestapelt. Sie kommen immer dann zum Einsatz, wenn ein Spieler
mit seinem LKW auf ein solches Feld kommt.
Ein Startspieler beginnt, würfelt und zieht
dann entsprechend weit, wobei jedes Feld nur von einem LKW besetzt werden
darf. Nachfolgende LKW müssen also ggf ein Feld vor dem anderen LKW
warten. Überholen oder in Gegenrichtung vorbeifahren ist aber erlaubt.
Überflüssige Würfelpunkte können jedoch verfallen,
wenn der Spieler es wünscht. Wer eine "6" würfelt, darf sich
sogar aussuchen, wie weit er ziehen möchte. Kommt ein Spieler in einen
Ort, der als Startort für einen seiner Aufträge fungiert, so
darf er die Anzahl an Waren, die auf der Karte stehen, in seinen LKW laden.
Hierzu werden die Warensteine auf die Pritsche des LKW gestellt, es passen
maximal 6 Steine auf jedes Fahrzeug. Man muß immer komplett ausliefern,
nie nur Teilmengen. Seine Auftragskarte wird nun öffentlich ausgelegt,
so daß jeder Spieler sehen kann, wohin man muß.
Kommt der Spieler an den Zielort, so darf er
die Anzahl an Waren wieder entladen und bekommt dann die Summe, die auf
der Karte steht, ausbezahlt. Will jemand seine Ladekapazität erhöhen,
so kann er sich einen Anhänger kaufen. Dazu wird eine entsprechende
Karte gekauft und vor sich abgelegt. Diese Karte kann vier oder sechs zusätzliche
Warensteine aufnehmen und transportieren. So fällt es einem leichter,
erst einmal mehrere günstig gelegene Standorte anzufahren und dort
Waren aufzunehmen, bevor man zu den Zielorten fährt.
Wie bereits oben erwähnt, gibt es 4 offene
Auftragskarten, die ein Spieler kaufen kann, wenn er genau in eine Stadt
kommt. Alle Spediteure können in beliebiger Reihenfolge wie bei einer
Auktion ein Angebot machen. Die Angebote sind auf einer Tabelle bei jeder
Karte angegeben und erleichtern so das Handeln, da sie die Vorauszahlung
des Spediteurs beinhalten und seinen dann verbleibenden Erlös. Wer
am Schluß das beste Angebot abgibt, der erhält den Zuschlag
und muß seine Vorauszahlung an die Bank abgeben. Danach wird vom
Stapel eine neue Karte aufgedeckt.
Wenn im Spiel eine 1 gewürfelt wird, so
darf ein Spieler ein Baustellenschild versetzen. An diesem Schild darf
kein LKW vorbeifahren. Ein Stauschild gilt hingegen nur für eine Runde
wird durch Ereigniskarten ausgelöst.
Spielende: Wenn
alle öffentlichen Aufträge verkauft wurden und ein Spediteur
keine Aufträge mehr hat, dann endet das Spiel. Sieger wird die Person,
die das meiste Geld erwirtschaftet hat.
Kommentar: Da das
Spiel einen Preis als "Spiel des Jahres" gewonnen hat, sollte man eigentlich
davon ausgehen, daß es kein Schrott ist. Dies kann ich voll und ganz
bestätigen. Aber irgendwie erinnert die ganze Fahrerei doch ein wenig
an die Klassiker von Ravensburger namens Deutschlandreise, Europareise
oder Weltreise. Positiv ist aber z.B. die vereinfachte Möglichkeit
für Kinder ab 8 Jahren oder das Strategie-Element im Bezug auf die
Start- und Zielorte. Das Spiel selbst ist gut spielbar und verdient den
Namen Familienspiel voll und ganz, kann es doch auch nicht versierte Brettspieler
hin und wieder zu einem Spiel animieren. Für die Spieleprofis hingegen
bietet das Spiel langfristig nicht unbedingt viel, dazu sind die Handlungsmöglichkeiten
zu eingeschränkt.
Fazit: Für
Kinder und Erwachsene geeignet, sofern sie keine versierten Dauerspieler
sind.
Wertung: Das Spiel
bekommt von mir 4 Punkte, da es zwar interessant ist, aber das Spielprinzip
bereits lange vor diesem Spiel erfunden und praktiziert wurde. Mich persönlich
fesselt es nicht so sehr, für eine Partie zwischendurch ist es jedoch
durchaus geeignet und gerade für Kinder ist es empfehlenswert.
Dieser Text und die Bilder sind
urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche
Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de