Spieletest für das Spiel : AUSGEBREMST
Hersteller: Ass 
Preis: 45 DM
empf.Alter: 10-
Anzahl Spieler: 3-6 
Erscheinungsjahr: 1993
noch erhältlich: Nein 
Autor: Wolfgang Riedesser 
Besonderheit:
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Ausgebremst-Pressefoto

Ausstattung: 3 Spielplanhälften, 6 Rennwagen, 6x28 Rennkarten in den Farben der Fahrzeuge, 6x4 Stapelkarten, 8 Pappklemmen
Aufmachung: Die große Verpackung zeigt uns nur Pappe. Die drei Spielplanteile sind schlicht gezeichnet und zeigen beidseitig bedruckt je eine Hälfte eines Rennkurses. So ist es möglich, 8 verschiedene Rennstrecken unterschiedlicher Länge zu fahren. Die Rennwagen sind ebenfalls aus bedruckter Kartonpappe und stehen in Plastikfüßen. Leider hat man bei der Farbwahl geschlampt, so daß rot, rosa und violett recht ähnlich aussehen. Die Rennkarten zeigen Zahlen von 1-6, jeder Spieler hat einen identischen Satz. Neben einer Cartoon-Grafik sieht man auf einigen Karten noch eine unterschiedliche Anzahl an Punkten. Die Stapelfarben zeigen in den Spielerfarben nur Zahlen von 1-4 und haben in der Grundversion keinerlei Bedeutung. Schaut man sich den Inhalt des Spieles an und vergleicht die Verpackung damit, hätte das Spiel sicherlich um 50% kleiner sein können.
Ziel: Jeder Spieler bekommt die Rennkarten seines Teams und den dazugehörigen Rennwagen. Kennen Sie "Ave Cäsar" von Ravensburger ? Wenn ja, hier kommt ein weitgehend identisches Spiel.
Spielen weniger als 6 Personen mit, so fahren die anderen Fahrzeuge als Dummys mit. Von den eigenen Rennkarten sortiert man bestimmte Karten vorher aus, denn diese Zahlenkarten (2x6, 1x5, 1x4) haben nur in der Profi-Regel eine Bedeutung. Die Dummys fahren immer mit allen Karten.
Als nächstes baut man aus den Spielplanhälften einen Kurs auf. Insgesamt gibt es 8 verschiedene Kombinationen zu fahren, die alle unterschiedlich lang sind (von 73-80 Feldern). Die Reihenfolge der Strecken entnimmt man der Anleitungstabelle. Die Startaufstellung der Spieler wird ausgelost, jeder zieht dabei eine Karte blind aus seinem Kartenstapel. Der Spieler mit der höchsten Zahl darf seinen Wagen zuerst aufstellen, die anderen Spieler folgen danach. Pro Reihe dürfen, wie im echten Rennen, nur 2 Fahrzeuge stehen. Sind Dummys mit im Spiel, so kommen diese grundsätzlich auf die ersten Reihen bei jedem Rennen. Die Startaufstellung der folgenden Rennen entspricht ansonsten immer dem Zieleinlauf des vorherigen Rennens. Die Sitzordnung sollte zum besseren Verständnis immer so gewählt werden, daß die Spieler nacheinander am Zug sind, um Mißverständnissen vorzubeugen.
Der aktive Spieler nimmt beim Start drei seiner Karten vom Stapel in die Hand und spielt dann anschließend eine davon aus. Entsprechend der Zahl zieht er sein Fahrzeug voran. Ein Wagen kann sich nur vorwärts oder schräg vorwärts bewegen. Nach dem Ausspielen der Karte zieht der Spieler wieder eine Karte seines Kartenstapels. Bei den Dummys wird jeweils die erste Karte genommen und gesetzt, sofern dies möglich ist. Dummys fahren grundsätzlich die kürzeste Strecke, die möglich ist und halten sich immer auf der Innenbahn, sofern dies geht. Kann ein Dummy nicht ziehen, weil der Kartenwert zu groß ist, wird die Karte einfach auf ihren Ablagestapel gelegt.
Ist ein Fahrzeug (Spieler oder Dummy) so blockiert, daß er mit keiner Karte vorankommen könnte (vor und schräg vor ihm stehen Fahrzeuge), so setzt die Person oder der Dummy aus, ohne eine Karte auszuspielen. Der jeweils führende Wagen darf keine 6 ausspielen und setzen (gilt auch für Dummys).
Nach drei Runden endet das Rennen. Dabei muß jeder Spieler einmal die Box angesteuert haben, die sich auf der Start- und Ziellinie befindet. Zur Kennzeichnung erhielt jeder Spieler vor dem Rennen eine der Ersatz-Pappklemmen und gibt sie beim Durchfahren der Boxengasse ab. Dies steht zwar nicht in der Anleitung, sollte aber aus Gründen der Übersicht gemacht werden.
Der Vorrat an Karten ist begrenzt, wer zu oft durch die Außenkurven fährt, läuft Gefahr, nicht im Ziel anzukommen. Schikanen sorgen oft dafür, daß man eine oder mehrere Runden aussetzen muß und geben dem Spiel zusätzlichen Pfeffer.
Spielende: Nach drei Runden endet das erste Rennen. Jeder Spieler bekommt gemäß seinem Platz Punkte, die auf fotokopierten Zetteln notiert werden können. Danach erfolgt eine neue Startaufstellung und der zweite Kurs wird gefahren. Dies geschieht so lange, bis jeder der 8 Kurse durchfahren wurde. Der Meister wird durch die Summe der Punkte aller Rennen ermittelt.
Kommentar: Die Änderungen zu "Ave Cäsar" bestehen im wesentlichen durch die verschiedenen Kurse (bei Ave C. gab es nur 2 Kurse) und durch die Dummy-Wagen, die einen oft wirklich behindern und zu unnützen Überholmanövern zwingen. Ansonsten ist das Spiel "Ausgebremst" jedoch nahezu identisch geworden. In der Profi-Version kommen die Punkte auf den Karten zur Geltung. Man entscheidet sich hier vor dem Spiel, welche Karten man aus seinem Kartensatz entfernt (alle Karten mit 9, 6 oder 4 Punkten). Je nachdem, welche Karten man entfernt hat, weist der verbliebene Kartenstapel einen schnellen, mittelschnellen oder langsamen Kartensatz aus, der insgesamt jedoch immer 84 Zugfelder umfasst.
Durch die Auswahl eines der Kartensätze wird die Taktik im Rennen maßgeblich bestimmt. Dann wird, je nach Startreihe, noch eine oder zwei Karten mit bestimmten Werten (kann man in einer Tabelle ablesen) verdeckt neben die Boxenkarten gelegt. Diese Karten kommen erst zum Zug, wenn man einen Boxenstop macht.
Als letztes sortiert jeder Spieler die verbliebenen Karten auf seine vier Stapelkarten. Er schaut sich verdeckt die jeweils oberste Karte seines Haufens an und legt diese dann verdeckt auf eine der vier Stapelkarten. So sortiert der Spieler alle seine Karten auf die vier Haufen, der Reihe nach. Man darf die Karten nicht innerhalb eines Stapels rearrangieren. Jeder Spieler zieht sich abschließend 2 Karten von den Stapeln und nimmt sie auf die Hand. Das Ausspielen im Rennen ist wie im Grundspiel, nur beim Nachziehen der Karten kann man halt etwas planen, welche Karte man aufnehmen will. Man kann während des Rennens einen Boxenstop machen und bekommt die hinterlegten Karten (eine geht auf die Hand, die andere ggf. auf einen der vier Stapel). Es ist jedoch keine Pflicht, an die Box zu kommen !
Fazit: Als Rennspiel eigentlich recht gut, besonders in der Profivariante als taktisches Spiel, leider jedoch in einer sehr schlechten Aufmachung.
Wertung: 4 Punkte aufgrund der Aufmachung.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


 


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