Spieletest für das Spiel: AUSGERECHNET UPPSALA
Hersteller: Huch & Friends            
Preis: 15 Euro
empf.Alter: 10-99            
Anzahl Spieler: 2-6
Erscheinungsjahr: 2006      
noch erhältlich: Ja
Autor: Bernhard Lach, Uwe Rapp
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Februar 2007
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Ausgerechnet Uppsala-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Huch & Friends recht herzlich!

Ausstattung: 200 Ortskarten, 2 Intermezzo-Karten, 1 Richtungskarte, 35 Chips
Aufmachung: Auf den Ortskarten steht immer eine Stadt bzw. eine Sehenswürdigkeit. Auf der Rückseite der Karte ist die geographische Lage verzeichnet und noch weitere Informationen wie das Land und die Einwohnerzahl werden erwähnt. Die beiden Intermezzo-Karten werden für die Zwischenwertungen gebraucht.
Die große Richtungskarte ist der Startpunkt jedes Durchgangs. Hier werden die Ortskarten angelegt und bilden so ein Kreuz mit der Richtungskarte als zentralem Punkt. Die Chips aus Holz werden gesammelt und zeigen an, wer derzeit führt.
Ziel: Die Spieler versuchen Fehler ihrer Mitspieler aufzudecken und möglichst viele Chips zu gewinnen.
Zu Beginn des Spiels werden alle Ortskarten gut gemischt. Danach bildet man drei Stapel mit jeweils 15 Ortskarten. Auf zwei dieser Stapel kommen die Intermezzokarten, bevor alle drei Stapel so zusammen gelegt werden, daß nach jeweils 15 gespielten Karten ein Intermezzo auftaucht.
Die Richtungskarte kommt in die Tischmitte, darauf wird eine weitere Ortskarte vom Reststapel gelegt. Jeder Spieler nimmt sich vier Chips aus dem Vorrat. Schließlich einigt man sich auf den Startspieler.
Der aktive Spieler nimmt die oberste Karte und liest den Ort laut vor. Danach muß er die Karte an eine der Seiten der Richtungskarte anlegen. Basis ist immer die Ausgangsstadt auf der Richtungskarte. Glaubt der Spieler also, daß sein gerade gezogener Ort westlich vom Ausgangspunkt liegt, wird die Karte entsprechend an die westliche Seite gelegt. Reihum sind dann die anderen an der Reihe und legen ihre gezogenen Orte nach dem gleichen Schema an. Dabei müssen ihre Karten entweder ebenfalls direkt an die Richtungskarte gelegt werden oder zwischen zwei Ortskarten liegen oder am äußeren Ende einer Reihe plaziert werden. Die geographische Lage sollte dabei immer berücksichtigt werden, ein Nachschauen ist aber nicht erlaubt. Im Laufe des Spiels entsteht so meistens eine kreuzförmige Auslage. Nach dem Ablegen werden reihum alle Mitspieler gefragt, ob sie die aktuelle Lage der Karte anzweifeln wollen oder nicht.
Wenn ein Spieler glaubt, daß eine gerade gelegte Karte geographisch nicht zur Nachbarkarte stimmt, kann er dies anzweifeln. Der Spieler dreht die gerade gelegte Karte und eine direkte Nachbarkarte um und vergleicht deren Koordinaten. Der Spieler im Recht bekommt vom anderen einen Chip ausgehändigt, eine eventuell falsche Karte kommt aus dem Spiel. Wenn der Verlierer keinen Chip besitzt, darf sich der Gewinner einen Chip aus dem allgemeinen Vorrat nehmen.
Muß ein Spieler die Intermezzo-Karte nehmen, kommt es zur Zwischenwertung. Jeder Spieler schätzt nun, wie viele Fehler sich in der aktuellen Auslage befinden. Diese Zahl notiert man auf einem Blatt Papier. Anschließend werden die Karten in den vier Himmelsrichtungen nacheinander umgedreht. Jede geographisch fehlerhafte Karte kommt aus der Auslage heraus und wird gesammelt. Sobald alle Ortskarten überprüft wurden, decken die Spieler ihre Tips auf und erhalten bei richtiger Anzahl zwei Chips aus dem Vorrat. Hat niemand richtig gelegen, erhalten die Spieler einen Chip, die dem wahren Ergebnis am Nächsten liegen. Dann werden alle ausliegenden Karten abgeräumt und eine neue Ortskarte gezogen, die den Ausgangspunkt für den nächsten Durchgang vorgibt.
Spielende: Nachdem alle Ortskarten durchgespielt wurden und die letzte Zwischenwertung erfolgt ist, gewinnt derjenige, der die meisten Chips besitzt.
Kommentar: Vom Spielgefühl erinnert „Ausgerechnet Uppsala“ an den Neo-Klassiker „Anno Domini“. Hier gilt es jedoch, die geographische Lage von Orten einzuschätzen und Karten werden in mehr als nur einer Richtung ausgelegt. Spieler, die über gute Geographiekenntnisse verfügen, haben natürlich einen nicht zu unterschätzenden Vorteil. Dagegen kann man nur mit einigem Bluff und Raten bestehen, was aber auch einen gewissen Reiz hat. Oft liegen Städte, von denen man es gar nicht geahnt hatte, auf ähnlichen Längen- oder Breitengraden.
Eine Landkarte, auf der die genannten Städte und Sehenswürdigkeiten zu sehen sind, fehlt leider. Positiv sind dagegen die Spielregeln, die klar und eindeutig das Spielgeschehen vermitteln. Mit einer angenehmen Spieldauer und unzähligen Möglichkeiten durch die wechselnden Startkarten wird „Ausgerechnet Uppsala“ nicht so schnell langweilig.
Wer sich in Europa nicht sehr gut auskennt, kann auf die verwandten Spiele „Ausgerechnet Buxtehude“ (Deutschland) oder „Usgrächnet Bünzen“ (Schweiz) zurückgreifen. Die Spielregeln aller drei Varianten sind gleich.
Fazit: Ein schönes Spiel, bei dem Wissen und Halbwissen gefragt sind.
Wertung: Mit 5 Punkten ist das Spiel gerade für Fans von Partyspielen ein absoluter Pflichtkauf. Es lohnt sich auch für Besitzer einer der anderen Ausgaben.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Spielindex

Hauptseite