Spieletest für das Spiel: AUSTRALIA
Hersteller: Ravensburger Preis: 25 Euro empf.Alter: 10-99 Anzahl Spieler: 2-5 Erscheinungsjahr: 2005 noch erhältlich: Ja Autor: Wolfgang Kramer, Michael Kiesling Besonderheit: Veröffentlichung des Berichtes: April 2005 Kategorie: Kartenbrettspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Ravensburger recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielplan,
75 Spielfiguren, 5 Flugzeuge, 5 Wertungssteine, 5 Spielertafeln, 42 Karten,
24 Industrialisierungsplättchen, 24 Naturschutzplättchen, 44
Münzen, 1 Windrad
Aufmachung: Der
Spielplan zeigt Australien mit seiner Küste. Es gibt 24 Spielfelder,
auf denen die Flugzeuge landen können. Jedes Feld besitzt eine Reihe
von Lagern an seinen Ecken, auf die während der Partien die Spielfiguren
abgestellt werden. Die Lager grenzen somit an mehrere Spielfelder. Die
einzelnen Spielfelder besitzen jeweils eine von sechs Regionen-Farben.
Um den gesamten Plan verläuft eine Punkteleiste.
Die Spielfiguren sind aus Kunststoff und wurden
gut modelliert. Passend dazu gibt es in jeder Spielfarbe ein Flugzeug und
einen zylinderförmigen Wertungsstein. Die Spielertafeln geben die
Regeln in Kurzform wieder und dienen gleichzeitig als Abstellfläche
für die noch im Vorrat befindlichen Spielfiguren.
Auf den Karten sind die Regionen zu finden. Jede
Karte besitzt ferner vier Abbildungen, die Geldmünzen und Spielfiguren
in unterschiedlichen Kombinationen zeigen. Die Rückseiten der Karten
geben Aufschluß über die Kombination der Karte, nicht jedoch
über deren Regionen-Farbe.
Auf jedem Feld wird ein Industrialisierungsplättchen
verdeckt abgelegt. Diese Plättchen haben Zahlenwerte zwischen 4-9.
Die Naturschutzplättchen sehen dagegen alle gleich aus.
Aus Pappe gibt es einige Münzen, die man
beim Erwerb von neuen Karten bekommt und für verschiedene Zwecke einsetzen
kann. Das Windrad ist ein spezieller Anzeiger, der nur in der Variante
benötigt wird.
Ziel: Es gilt, durch
geschickten Einsatz von Spielfiguren möglichst viele Industrialisierungs-
und Naturschutzvorhaben durchzubringen.
Nachdem der Spielplan auf dem Tisch ausgelegt
ist, werden alle Industrialisierungsplättchen verdeckt gemischt. In
jedes Spielplanfeld kommt eines dieser Plättchen, die dort verdeckt
ausliegen. Danach legt man noch jeweils ein Naturschutzplättchen in
jede Region.
Je nach Spielerzahl bekommen die Mitspieler eine
vorgegebene Anzahl an Spielfiguren, die sie auf ihrer Spielertafel abstellen.
Auch die Flugzeuge kommen zunächst auf das Tableau, während der
passende Wertungsstein auf das erste Feld der Zählleiste gestellt
wird.
Die Karten werden nach ihren verschiedenen Rückseiten
getrennt und dann einzeln gemischt. Von jedem Kartenstapel zählt man
einige Karten ab, mit denen gespielt wird. Die überzähligen Karten
wandern unbesehen in die Spieleschachtel zurück. Beginnend mit dem
Startspieler nehmen sich die beteiligten Personen nacheinander jeweils
eine beliebige Karte auf die Hand. Sobald jeder Spieler zwei Karten besitzt,
kann das Spiel beginnen.
Der aktive Spieler muß in seinem Spielzug
zwei Aktionen durchführen. Es ist erlaubt, zweimal die gleiche Aktion
zu machen.
Die erste Möglichkeit besteht im Fliegen.
Dazu zieht der Spieler sein Flugzeug in eine beliebige Region seiner Wahl.
Es ist durchaus möglich, daß sich auf einem Feld mehrere Flugzeuge
befinden.
Ist in der Region ein verdecktes Industrialisierungsplättchen,
dann dreht der aktive Spieler dieses um.
Alternativ kann man eine seiner Handkarten ausspielen,
sofern die Farbe der Karte der Region entspricht, in der das eigene Flugzeug
gerade steht. Dazu nimmt man so viele eigene Spielfiguren, wie auf der
Karte angegeben und setzt diese auf eines der angrenzenden Lager. Gibt
es auf der Karte noch ein oder mehrere Geldsymbole, erhält der Spieler
das Geld aus der Bank.
Beim Einsetzen von Figuren muß man darauf
achten, daß diese nur auf ein leeres oder eigenes Lager gesetzt werden
dürfen. Es ist erlaubt, weniger Figuren einzusetzen, als auf der Karte
angegeben sind oder gar keinen Ranger abzustellen. In letzterem Fall gibt
es zwei Siegpunkte für den Spieler.
Nach dem Ausspielen einer Karte wandert diese
auf den Ablagestapel. Danach zieht man sofort eine neue Karte von einem
der vier Kartenstapel nach.
Hat man keine Spielfiguren mehr im Vorrat, kann
man einen Aktionspunkt dazu verwenden, bis zu vier eigene Ranger wieder
zurückzunehmen. Dies kann jedoch nur bei Lagern erfolgen, die direkt
an die Region mit dem eigenen Flugzeug angrenzen.
Das gewonnene Geld kann man auf zwei verschiedene
Weisen einsetzen. Durch die Abgabe von 3 Münzen kann man die Regionen-Farbe
einer eigenen ausgespielten Karte beliebig verändern. Gibt man 4 Münzen
aus, darf man eine Figur von einem beliebigen Lager in ein beliebiges anderes
Lager versetzen.
Sobald alle Lager um eine Region herum mit Figuren
besetzt wurden, kommt es sofort zu einer Naturschutz-Wertung. Der Spieler,
der diese Wertung ausgelöst hat, erhält automatisch drei Siegpunkte.
Danach erhalten alle Spieler für ihre an die Region angrenzenden Spielfiguren
in den Lagern einen bzw. auf See sogar zwei Siegpunkte. Das Naturschutzplättchen
wandert anschließend in die Spieleschachtel.
Um in einer Region eine Industrialisierung vorzunehmen,
müssen auf den angrenzenden Lagern exakt so viele Figuren stehen,
wie das Zahlenplättchen vorgibt. Auch hier bekommt der auslösende
Spieler zunächst drei Siegpunkte, bevor man die angrenzenden Spielfiguren
nach dem oben beschriebenen Schema wertet. Danach kommt das Industrialisierungsplättchen
vom Spielplan. Bei der Industrialisierung ist es nicht zwingend, daß
alle Lager mit Figuren besetzt sind, einzig die Anzahl zählt.
Wenn mehrere Wertungen gleichzeitig ausgelöst
werden, rechnet man diese nacheinander ab. Sollte ein Spieler eine Wertung
übersehen, kann der nachfolgende Spieler diese Wertung in seinem Zug
auslösen (auch ohne einen Aktionspunkt aufgewendet zu haben) und bekommt
dann die Bonuspunkte.
Spielende: Sobald
alle Karten der Nachziehstapel aufgebraucht sind und ein Spieler seine
letzte Handkarte ausgespielt hat, wird nur die begonnene Spielrunde noch
beendet. Danach erhalten die Spieler für jede verbliebene Münze
noch einen Siegpunkt. Es gewinnt derjenige, der auf der Punkteleiste am
weitesten vorgerückt ist.
Kommentar: Das Mehrheitenspiel
ist gut durchdacht und macht in jeder Besetzung Spaß. Die anfangs
recht spärlichen Wertungen werden nach und nach durch Kettenwertungen
ersetzt und gegen Spielende sind fast alle Industrialisierungen und Naturschutzprojekte
realisiert. Der kluge und rechtzeitige Einsatz der eigenen Spielfiguren
ist vonnöten, um hier erfolgreich zu sein. Das Glückselement
durch Nachziehen von Karten ist zwar gegeben, doch da es kaum Regionen
gibt, die nicht gewertet werden, relativiert sich dies bei den Wertungen
früher oder später. Im Zweifelsfall muß man einige Münzen
einsetzen, um dadurch eine Karte umzufärben.
Durch die Variante kommt das Windrad ins Spiel.
Hier werden zusätzliche Wertungen ausgelöst, die im Verlauf der
Partie immer mehr Siegpunkte an die siegreichen Spieler bringen. Diese
müssen dabei jedoch einige Spielfiguren auf einer gesonderten Wertungsablage
am Rand der Spielfläche abstellen, die dann in Australien fehlen.
Fazit: Ein schönes
und gut durchdachtes Spiel vom Autorenduo Kramer/Kiesling.
Wertung: Mit guten
5 Punkten kann "Australia" überzeugen und stellt im aktuellen Programm
von Ravensburger mit Sicherheit ein Highlight dar.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de