Spieletest für das Spiel: AVANTI
Hersteller: Zoch                      
Preis: 30 Euro
empf.Alter:  10-             
Anzahl Spieler: 3-5
Erscheinungsjahr: 2011      
noch erhältlich: Ja
Autor: Heinz Meister
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: September 2011
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Avanti-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Zoch recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 5 Autos, 5 Fahrzeugscheine, 5 Spielfiguren, 27 Karten, 84 Geldscheine, 1 Markierungsstein
Aufmachung: Der Spielplan zeigt einen Rundkurs in Form einer langen Straße. Jedes Feld dieser Straße besitzt dabei entweder einen Zahlenwert oder ein Parksymbol nebst Geldschein. Im Zentrum befindet sich zusätzlich eine Zählleiste mit 14 Feldern. Die ersten Felder haben dabei auch einen Geldbetrag aufgedruckt, den man zahlen kann, um das Feld mit seiner Spielfigur betreten zu können.
Die Autos sind sehr ansprechend modelliert und farbig bemalt. Es handelt sich dabei um die Kultwagen der vergangenen Jahre aus Europa. Zu jedem Wagen gibt es einen kleinen dreieckigen Fahrzeugschein und eine große Spielfigur aus Holz.
Die Fahrzeuge werden mit Hilfe von Karten bewegt. Diese sind dreieckig und haben in jeder Ecke eine Ziffer. Die Geldscheine gibt es in unterschiedlicher Stückelung. Der Markierungsstein dient dazu, den Start- und Zielpunkt eines Renndurchgangs zu kennzeichnen.
Ziel: Jeder versucht, durch das Gewinnen von Rennen und Geld seinem Ziel, dem Erreichen einer Trauminsel, näher zu kommen.
Am Anfang wählt jeder eine Farbe und nimmt sich das passende Auto und den dazugehörigen Fahrzeugschein. Die Spielfigur des Spielers kommt auf das Startfeld der Punkteleiste im Zentrum der Rennstrecke. Dann mischt man die Karten und gibt jedem ein gewisses Startkapital.
Vor dem eigentlichen Rennen erhält jeder drei Karten auf die Hand. Der Startspieler markiert ein Feld als Start und Zielposition mit dem Markierungsstein. Alle Fahrzeuge werden hier aufgestellt.
Ein Rennen geht über eine Reihe von Durchgängen. In jedem Durchgang legen die Spieler dabei zunächst eine ihrer Karten verdeckt vor sich ab. Der Zahlenwert, mit dem das eigene Fahrzeug danach bewegt werden soll, muß dabei in Richtung des Spielplans zeigen.
Haben dies alle Spieler gemacht, deckt der Startspieler seine Karte auf und setzt anschließend seinen Wagen entsprechend viele Felder vorwärts. In späteren Durchgängen beginnt immer derjenige, dessen Wagen am weitesten hinten steht. Danach fahren die anderen im Uhrzeigersinn.
Endet die Bewegung eines Wagens auf einem besetzten Feld, muß der Spieler sofort noch einmal die gleiche Bewegung durchführen. Die ausgespielte Karte kommt anschließend auf den Ablagestapel. Hat der Spieler eine Karte mit dem Wert 1, 2 oder 3 ausgespielt, erhält er sofort eine neue Karte nach. Bei höheren Zahlenwerten geht man dagegen leer aus.
Wenn jeder seinen Wagen einmal gezogen hat, kommt es zu einer Wertung. Der Führende erhält dabei von den anderen Spielern Geld. Die Summe steht dabei auf dem Feld, auf dem das jeweilige Fahrzeug steht. Auf Parkplätzen braucht man dagegen nichts zu zahlen. Hat man nicht genügend Geld, muß man sein Auto zurück ziehen und erhält dafür nach einem gewissen Schlüssel neue Scheine aus der Bank.
Hat ein Spieler keine Karten mehr, muß er dies ansagen und steigt aus dem Rennen aus. Man kann auch nach dem Auslegen einer Karte freiwillig aussteigen und legt seine restlichen Handkarten dann ab. Die Aussteiger drehen ihre Fahrzeuge etwas. Der Führende darf weiterhin Geld eintreiben und man zahlt bis zum Ende des Rennens entsprechend dem Wert, auf dem das Fahrzeug steht.
Ein Rennen wird beendet, wenn ein Wagen das Ziel erreicht, niemand mehr Bewegungskarten spielen kann oder will bzw. nur noch der Führende über Karten verfügt.
Der Gewinner der Wettfahrt darf auf der Siegpunktskala drei Felder voran gehen, die nachfolgenden Spieler immer jeweils ein Feld weniger.
Als nächstes dürfen die Spieler Geld aus der Bank nehmen, die auf den Parkpätzen stehen. Dort befindet sich nämlich immer auch ein Geldautomat. Wieviel Geld die Spieler erhalten, hängt von ihrer Position im Vergleich zum nachfolgenden Spielerauto ab. Nach der Auszahlung können die Spieler noch Geldbeträge in die Bank geben, um weitere Felder zu laufen.
Der Sieger des Durchgangs wird zum Startspieler der nächsten Runde. Die Position des letzten Autos gibt den neuen Start- und Zielpunkt vor.
Spielende: Wenn nach einem Rennen eine Figur auf einem der Inselfelder der Siegpunktleiste steht, hat dieser Spieler gewonnen.
Kommentar: „Avanti“ hat traumhaft schön gestaltete Fahrzeuge, die für sich genommen schon alleine ein Kaufgrund für das Spiel sind. Selten hat man so lustig gestaltete Wagen gesehen, bei denen man die Original-Modelle trotzdem noch sehr gut erkennen kann. Auch der Spielplan und die Schachtel sind grafisch sehr gelungen. Die Karten hingegen gefielen unseren Spielern nicht besonders gut, da sie recht klein und dünn sind. Durch das dreieckige Format lassen sie sich ziemlich schlecht mischen, was ein großes Manko bei Spielen in voller Besetzung ist. Hier ist ein Kartenstapel schnell mal verbraucht.
Das Spiel an sich ist eher für Kinder und kann bei den reinen Erwachsenen-Runden nicht überzeugen. Zu eintönig ist das Spielgeschehen und man ist sehr stark abhängig von den Kartenwerten. Gelingt es einem Spieler, die Felder der Konkurrenten zu treffen, kommt er schnell voran. Doch oft gleicht sich dies wieder aus, so daß es ein ständiges Hin und Her mit dem Geld gibt. Ein freiwilliges Aufhören macht in den seltensten Fällen Sinn und sollte nur dann in Betracht gezogen werden, wenn man nur noch zu zweit fährt und man so den Führenden zwingen kann, die Spielrunde vorzeitig zu beenden.
Eine Schwäche im Spiel ist zweifellos die unstrukturierte Anleitung, bei der zwar viele Bilder und Beispiele vorliegen, die eigentlichen Regeltexte aber ungeschickt immer irgendwo dazwischen gequetscht wurden und leicht übersehen werden können.
Fazit: Ein durchschnittliches Rennspiel, was allein durch die Spielfiguren überzeugend wirkt.
Wertung: Mit guten 3 Punkten ist „Avanti“ eher ein langsames Wettrennen als ein spannendes Duell der Lenkradfesthalter.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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