Spieletest für das Spiel: AZTEKA
Hersteller: Huch & Friends            
Preis: 25 Euro
empf.Alter: 8-99             
Anzahl Spieler: 2-3
Erscheinungsjahr: 2014      
noch erhältlich: Ja
Autor: Andrea Mainini
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juni 2014
Kategorie: 2-Personen-Spiel
Bewertungsbild Azteka-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Huch & Friends recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielgerät, 40 Spielfiguren
Aufmachung: Das Spielgerät ist aus Kunststoff gefertigt und hat vier konzentrische Kreise mit jeweils acht Feldern. Die Kreise lassen sich leicht drehen und rasten durch kleine Nippel an der Unterseite in dem Spielgerät an den geeigneten Positionen wieder ein.
Es gibt drei Arten von Spielfiguren. Beim Grundspiel zu zweit verwendet man die Figuren, die das Leben und den Tod darstellen. Bei einer Dreierpartie kommen zusätzlich noch Mumien-Spielsteine ins Spiel. Die Figuren wurden gut modelliert und sind aus Kunststoff gefertigt. Die gediegenen Farben geben eine nette Optik.
Ziel: Der Lebens-Spieler versucht, in jedes der acht Segmente und in jeden Kreis eine eigene Figur zu setzen, während der Tod vier Figuren in einem Segment abstellen will oder einen kompletten Ring beherrschen möchte.
Am Anfang wählt man aus, wer in der ersten der beiden Partien das Leben repräsentieren soll. Beide Spieler erhalten jeweils 14 Figuren. Dann beginnt der Lebens-Spieler mit dem Einsetzen der ersten Figur.
Der aktive Spieler darf entweder eine neue Spielfigur waagerecht, senkrecht oder diagonal zu einer Lebens-Figur einsetzen oder alternativ einen beliebigen Ring im Uhrzeigersinn um ein Segment drehen.
Figuren können immer nur auf freien Feldern eingesetzt werden. Hat der Lebens-Spieler nach dem Einsetzen ein Segment komplett besetzt, darf er einen Sonderzug durchführen und eine weitere Figur auf das Spielgerät bringen. Wird dagegen eine einzelne Lebens-Figur waagerecht und senkrecht komplett von Figuren des Todes umzingelt, tauscht der Tod diese Figur gegen eine seiner Figuren aus.
Eine Runde endet, wenn ein Spieler keine Figuren mehr zum Einsetzen besitzt oder eine der vorzeitigen Siegbedingungen erfüllt wurde. Dann notiert man die Anzahl der zum Sieg benötigten Figuren und wechselt die Seiten.
Spielende: Nach zwei Partien gewinnt der Spieler, der entweder beide Matches gewonnen hat oder insgesamt weniger Figuren zum Sieg gebraucht hat.
Kommentar: „Azteka“ hat es in unseren Spielkreisen schwer gehabt. Dies lag nicht unbedingt am Thema und dem abstrakten Spiel an sich, sondern vor allem an den komischen Einsetzregeln in der Spielanleitung. Im Original der Erstauflage dürfen beide Spieler nämlich immer nur waagerecht oder senkrecht angrenzend zu einer Lebensfigur einsetzen. Dadurch wird es dem Tod-Spieler bei entsprechend klugem Spiel fast unmöglich, gegen den Lebensspieler erfolgreich zu sein, da dieser einfach einmal über die Segmente huscht und dem Tod immer eine Nasenspitze voraus ist. Um dies erfolgreich kontern zu können, braucht der Tod schon mehrere Drehungen der Ringe. Wenn der Lebensspieler dann noch verhindert, daß sich der Tod über alle Ringe ausbreitet, hat man keine Chance mehr.
Laut Pressesprecherin gab es scheinbar irgendwo einen Übersetzungsfehler, durch den das Wort „diagonal“ aus den drei mitgelieferten Sprachversionen verschwunden ist. Durch das diagonale Einsetzen wird das Spiel dann auch deutlich besser und spannender, weil es viel mehr Möglichkeiten für Bedrohungen beider Seiten gibt und auch die Sonderfähigkeiten der Figuren endlich mal zum Tragen kommen.
Wenn man zu dritt ist, erhält der dritte Spieler die Mumien und jeder hat nur noch zwölf Figuren zur Verfügung. Hier ändern sich die Spielregeln jedoch stark. Alle Spieler haben nun die gleichen Aufgaben und versuchen, in jedem Abschnitt und jedem Ring eine Figur unterzubringen oder einen kompletten Ring bzw. Abschnitt zu beherrschen. Es gibt keine Sonderfähigkeiten mehr bei bestimmten Konstellationen und wenn man an die Reihe kommt, darf man einen Spielstein beliebig auf ein freies Feld stellen oder einen Ring um eine Position im Uhrzeigersinn drehen. Diese Version ist uns zu gleichförmig gewesen und konnte nicht überzeugen.
Das Material ist ordentlich. Während die Figuren wirklich nett gestaltet wurden, hat man sich beim Spielplan etwas weniger Mühe gegeben. Zwar gibt es kleine Vertiefungen und Nasen, damit die Ringe in bestimmten Positionen einrasten, allerdings rutschen sie doch sehr leicht wieder aus diesem Bereich heraus, wodurch man oft nachjustieren muß. Schwierig wird es vor allem, wenn man das Spiel wieder einräumen will, denn der Platz ist so eng bemessen, das die Spielsteine in den mitgelieferten Tüten nur sehr schwer und mit viel Übung unter dem Spielbrett verstaut werden können. Das dabei die Ringe wild durcheinander fliegen, ist eine negative Begleiterscheinung.
Fazit: Ein abstraktes Denkspiel mit handwerklichen Fehlern.
Wertung: In der Ursprungsversion bekommt „Azteka“ nur 2 Punkte. Nach der Regelkorrektur ändert sich unser Gesamtwert immerhin auf gute 3 Punkte. Laut Verlag werden die neuen Spiele nun immer mit der korrigierten Anleitung herausgegeben.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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