Spieletest für das Spiel: BABEL
Hersteller: Kosmos Preis: 26 DM empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 2 Erscheinungsjahr: 2000 noch erhältlich: Nein Autor: Uwe Rosenberg, Hagen Dorgathen Besonderheit: Kategorie: 2-Personen-Spiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kosmos recht herzlich!
Ausstattung: 2 Spielfiguren,
45 Tempelkarten, 60 Völkerkarten, 1 Spielbrett
Aufmachung: Das
Spielbrett zeigt für jeden Spieler fünf Bauplätze, auf denen
er Tempel errichten kann. Zwischen den beiden gegenüberliegenden Bauplätzen
befinden sich Doppelfelder, auf die man die Spielfiguren im Verlauf des
Spieles plaziert. Jedem Doppelfeld ist eine Farbe zugeordnet. Am Rand des
Spielplans befinden sich zwei Ablagefelder für gezogene Tempelkarten
und ein Platz, auf dem der verdeckte Stapel mit Tempelkarten liegen kann.
Die Tempelkarten sind quadratisch und zeigen
den Aufbau eines Tempels. Die Karten besitzen einen Zahlenwert zwischen
1 und 6, wobei die Häufigkeit im Kartenstapel bei höheren Zahlenwerten
abnimmt. Die Völkerkarten lassen sich in fünf Gruppen einteilen.
Jede Gruppe besitzt eine Farbe, die einem Doppelfeld auf dem Spielplan
entspricht. Außerdem hat jedes Volk eine Spezialfähigkeit, die
am unteren Ende der Karte beschrieben ist.
Die Grafiken sind sehr gut gelungen und paßt
thematisch sehr gut zum Spiel.
Ziel: Die beiden
Kontrahenten versuchen durch geschickten Tempelbau Punkte zu erzielen,
um so vor dem Gegner eine bestimmte Siegpunktzahl zu besitzen.
Während der Vorbereitungen bekommt jeder
Spieler eine Figur und eine Tempelkarte mit dem Wert eins. Die restlichen
Tempelkarten werden gemischt und als verdeckter Stapel bereit gelegt. Anschließend
mischt ein Spieler die Völkerkarten und teilt an jeden fünf Karten
aus, die diese auf die Hand nehmen. Die restlichen Völkerkarten kommen
als verdeckter Nachziehstapel neben das Spielbrett.
Eine Spielrunde besteht aus drei Phasen, die
in festgelegter Reihenfolge abgearbeitet werden müssen. In der ersten
Phase zieht der aktive Spieler drei neue Völkerkarten nach.
Im zweiten Abschnitt hat man beliebig viele Aktionspunkte
zur Verfügung. Es ist erlaubt, eine Aktion mehrmals hintereinander
durchzuführen, wenn man dies möchte. Der Spieler kann immer wählen,
ob er reisen möchte, Völker an Bauplätzen ansiedelt, einen
Tempelabschnitt baut, eigene Völker wandern läßt oder die
Spezialfähigkeit eines Volkes nutzt.
Beim Reisen spielt der aktive Spieler eine seiner
Völkerkarten aus und wirft sie auf den Ablagestapel. Anschließend
wird die Spielfigur auf das entsprechende farbige Doppelfeld gesetzt. Es
können beide Spieler am selben Ort sein.
Will man ein Volk ansiedeln, spielt man ebenfalls
eine Völkerkarte aus. Die Farbe ist dabei dem Spieler überlassen.
Das Volk wird unterhalb des Bauplatzes ausgelegt, bei dem die eigene Spielfigur
steht. Es ist nicht gestattet, ein Volk zu einem Bauplatz zu schicken,
wenn die eigene Figur nicht auf dem entsprechenden Doppelfeld steht. Legt
man im Verlauf des Spiels mehrere Völkerkarten an einen Bauplatz,
werden diese versetzt untereinander gelegt.
Die dritte Aktionsmöglichkeit ist das Bauen
einer Tempelstufe. Dies geht nur an dem Ort, an dem sich die eigene Spielfigur
aufhält. Grundsätzlich muß man zuerst Baustufe 1 auslegen,
bevor man die Tempelstufe 2 errichten kann. Es ist nicht erlaubt, eine
Tempelstufe beim Bau auszulassen. Um eine Tempelstufe bauen zu können,
benötigt man mindestens so viele Völkerkarten an dem Bauplatz,
wie der Zahlenwert auf der Tempelkarte angibt.
Die Tempelkarte zum Bau muß von einem der
beiden Tempelabwurf-Stapel genommen werden, die sich im Verlauf des Spiels
bilden. Man kann immer nur die oberste Karte jedes Abwurfstapels benutzen.
Im allerersten Spielzug muß die eigene Tempelkarte mit dem Wert 1
verbaut werden, die man zu Beginn auf die Hand bekommen hat.
Die Völkerwanderung darf man im Gegensatz
zu den restlichen Aktionen nur einmal pro Runde ausführen. Dabei wählt
man die drei zuletzt ausgelegten Völkerkarten eines beliebigen Bauplatzes
und legt diese an einen anderen Bauplatz an, ohne deren Reihenfolge zu
ändern. Die Spielfigur muß sich an keinem der beiden Orte aufhalten.
Die Wanderung ist nur mit exakt drei Karten möglich. Durch die Wanderung
kann es passieren, daß ein Bauplatz eine Tempelstufe besitzt, bei
der es weniger oder keine Völkerkarten mehr gibt. Der bereits gebaute
Tempel bleibt jedoch stehen, kann aber erst wieder erweitert werden, wenn
genügend Arbeitskräfte vorhanden sind.
Die letzte Aktionsmöglichkeit ist der Einsatz
der Spezialfähigkeit eines Volkes. Die Spezialfähigkeit kann
nur an dem Ort eingesetzt werden, wo sich die eigene Spielfigur aufhält.
Für den Einsatz benötigt man mindestens drei Völkerkarten
einer Farbe, die unmittelbar hintereinander liegen und sich an dem Bauplatz
befinden, an dem die eigene Spielfigur steht. Nach der Anwendung der Fähigkeit
wird eine der benutzten Karten dieses Volkes abgeworfen.
Die Fähigkeiten bewirken, daß der
gegnerische Tempel am gleichen Ort eingerissen wird und dessen oberstes
Gebäudeplättchen auf den eigenen Tempel gebaut wird (sofern genug
Personen auf der eigenen Seite sind. Die Regel mit der Reihenfolge beim
Bau des Tempels wird hier ignoriert), daß ein zuvor bestimmtes Volk
beim Gegenspieler an diesem Ort abgeworfen wird, daß das dort zuletzt
liegende Volk zu den eigenen Leuten herüber wandert oder daß
man exakt eine Baustufe beim Bau überspringen darf.
Durch die Aktivierung eines beliebigen Drillings
kann man seinen Gegner dazu zwingen, die Hälfte seiner Handkarten
abzuwerfen.
Nachdem die fünf Aktionspunkte verbraucht
sind, kommt die dritte Phase des Spielzugs. Hier werden zwei Tempelkarten
gezogen und auf den eigenen Ablagestapel gelegt. Dabei sagt man die Ziffern
beider Karten laut an und legt die höhere Karte versetzt unter die
niedrigere. Hat man mehr als vier Handkarten, sagt man dem Mitspieler die
Anzahl an, bevor dieser seinen Zug beginnt.
Spielende: Sobald
ein Spieler Tempel mit einem Gesamtwert von mindestens 15 Punkten ausliegen
hat und der Gegner hat weniger als 10 Punkte, ist die Partie vorbei. Ansonsten
endet das Spiel auch, wenn es einem Spieler gelingt, insgesamt 20 Tempelpunkte
zu erzielen, ein Spieler unter 10 Punkte fällt oder wenn die letzten
Tempelkarten gezogen und auf den Ablagestapel gelegt wurden. Bei einem
Unentschieden gewinnt dann der Spieler mit den meisten Völkerkarten.
Kommentar: „Babel"
ist ein gelungenes 2-Personen-Spiel, bei dem man einige Partien benötigt,
um die Vielfalt der Aktionsmöglichkeiten zu ermitteln. Jede Partie
ist spannend und verläuft anders. Auch ein zurückliegender Spieler,
der zunächst schlechte Karten besitzt, kommt wieder ins Spiel und
kann seinen Gegner im Schlußspiel wirkungsvoll stören.
Fazit: Eines der
besten 2-Personen-Spiele dieses Jahres.
Wertung: Sehr gute
5 Punkte gibt es für das Spiel. Eine unbedingte Kaufempfehlung.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de