Spieletest für das Spiel : BACKGAMMON
Hersteller: Hartung Preis: n.b. empf.Alter: Anzahl Spieler: 2 Erscheinungsjahr: ? noch erhältlich: Ja Autor: Besonderheit: Kategorie: 2-Personen-Spiel |
Ausstattung: Koffer
mit Spielfeld, Spielfiguren, 4 Würfel, 1 Spezialwürfel, 2 Würfelbecher
Aufmachung: In der
Hartung-Version gibt es Backgammon in einer kleinen Reiseausgabe als aufklappbaren
Koffer mit Leder bespannt. Die einzelnen Chips sind aus Plastik und magnetisch,
um auf ihren Feldern bleiben zu können. Ferner sind noch 4 kleine
normale Würfel inkl. Plastikwürfelbecher und ein Spezial-Würfel
(mit der Basis 2) enthalten. Die Aufmachung kann sich bei anderen Spieleherstellern
ändern.
Ziel: Ziel ist es,
zuerst seine eigenen Steine ins Ziel zu bringen. Man einigt sich, wer welche
Farbe bekommt und setzt die Spielsteine entsprechend auf die dreieckigen
Spielfelder, die sogenannten Points. Gewürfelt wird immer nur mit
den jeweils 2 normalen Würfeln. Die Spieler spielen gegeneinander,
der eine im Uhrzeigersinn, der andere gegen den Uhrzeigersinn.
Zuerst muß man alle seine Spielfiguren
in das sogenannte Innenfeld bringen, eine von vier Zonen auf dem Spielplan,
wo sich auch das eigene Ziel befindet. Dies ist fatalerweise auch die Startzone
des Gegners.
Man würfelt mit beiden Würfeln und
zieht mit einem oder zwei Figuren den Feldern entlang. Dabei sollte man
darauf achten, möglichst immer Pärchen zu bilden, denn einzelne
Steine auf den Feldern können hinausgeworfen werden. Diese kommen
dann auf den Rand des Spielbrettes und müssen erst wieder ins Spiel
gebracht werden, bevor man mit anderen Spielfiguren setzen kann. Ist dieses
nicht möglich, weil alle Felder der Startzone des Spielers durch fremde
Spielsteine belegt sind (es ist ja dessen Innenfeld!), dann muß man
aussetzen.
Würfelt ein Spieler einen Pasch, dann muß
er diesen Wurf doppelt nutzen, d.h. also viermal den entsprechenden Wurf
setzen. Würfelpunkte dürfen nie verfallen und müssen ausgespielt
werden, es sei denn, dieses geht nicht. Hat ein Spieler alle seine 15 Spielsteine
in sein eigenes Innenfeld gebracht, so beginnt er mit dem Auswürfeln.
Zieht er nach einem Wurf mit einer Spielfigur über den Rand des Innenfeldes,
so ist diese Spielfigur im Ziel.
Spielende: Hat ein
Spieler alle Spielfiguren zuerst in die Innenzone und danach ins Ziel gebracht,
so hat er gewonnen. Die Punktzahl richtet sich nach dem Spezialwürfel.
Hat ein Spieler alle seine Steine aus dem Spiel bringen können,
während der andere Spieler keinen Stein ins Ziel legen konnte, so
gibt es die doppelte Wertung.
Während eines Spieles darf man den Würfel
nehmen, ihn auf die 2 drehen und dann seinem Gegner überreichen, wenn
man annimmt, daß man gewinnt. So zeigt man die Verdoppelung der Punkte
an. Der Gegner kann die Verdoppelung nun akzeptieren (dann geht das Spiel
weiter) oder ablehnen (dann endet das Spiel sofort) und der Spieler, der
den Würfel genommen hat, bekommt einen Punkt. Wurde die Verdoppelung
der Punkte angenommen, so kann der jeweils vorher gefragte Spieler jederzeit
seinerseits verdoppeln. So können in einem Spiel bis zu 64 Punkte
ausgespielt werden, die noch durch das Nicht-Hinauswürfeln des Gegners
verdoppelt werden können (was aber faktisch nie der Fall sein wird,
da ein Spieler in aussichtsloser Position nie weiterhin verdoppeln wird).
Kommentar: Backgammon
ist ähnlich wie Schach ein Klassiker, den wohl mittlerweile jeder
Spieleverlag herausgebracht hat. Das Spiel ist recht komplex und ähnlich
schwer wie Schach zu spielen, wenn man nicht permanent gegen jeden verlieren
will. Viele Bücher geben Tips und Taktiken, wie man Stellungen beurteilt
und günstige Positionen aufbaut. Trotzdem ist, im Gegensatz zum Schach,
immer Glück im Spiel, denn ohne die richtigen Würfelpunkte kann
man selbst als guter Spieler wenig ausrichten.
Fazit: Wie bei anspruchsvollen
Spielen üblich, scheiden sich hier wieder die Geister, denn einige
finden das Spiel langweilig und sehen dessen Möglichkeiten kaum, während
andere fast nichts anderes spielen.
Wertung: Ich selber
bin ein Backgammon-Fan, wenn ich auch erst als Anfänger eingestuft
werden kann, der bei weitem noch nicht alle Tricks und Kniffe kennt, die
dem Spiel seinen Reiz geben. Man sollte sich schon etwas mit der vorhandenen
Literatur befassen, um die Möglichkeiten des Verdoppelns mit dem Spezialwürfel
zu erfassen. Wer dieses etwas zeitintensive Nachschlagen macht, für
den wird das Spiel sicherlich 5 Punkte wert sein, andere Spieler werden
sich mehr oder weniger nur mit dem Standardspiel befassen und wohl weniger
Punkte geben.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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