Spieletest für das Spiel: BAD
HOLLYWOOD
Hersteller: Krimsus Krimskramskiste Preis: 8 Euro empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 2-4 Erscheinungsjahr: 2004 noch erhältlich: Ja Autor: Mark Sienholz Besonderheit: Kategorie: Kartenspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Krimsus Krimskramskiste recht herzlich!
Ausstattung: 40 Bösewichter,
20 Studiokarten, 6 Filmhelden
Aufmachung: Bei
den Bösewichtern handelt es sich um Zahlenkarten mit den Werten 1-10.
Sie sind vier Genres zugeordnet. Jedes Genre wird dabei durch eine Kartenfarbe
symbolisiert, in die auch die Studios eingeteilt wurden. Sie haben immer
einen kleinen Zahlenbereich, den man mit Hilfe der Bösewicht-Karten
erreichen muß, um eine Übernahme erfolgreich zu gestalten. Je
nach Schwierigkeitsgrad bringt ein Studio dann zwischen einem und fünf
Siegpunkten.
Es gibt sechs verschiedene Filmhelden. Dabei
sind vier Helden auf ein bestimmtes Genre spezialisiert, während eine
Heldin alle Bösen einschüchtern kann. Die letzte Heldin befindet
sich dagegen in der Ausbildung und wird von den Bösewichtern immer
geschlagen.
Die Karten sind gut produziert und stecken in
einer kleinen Schachtel, die sehr gut gefüllt ist.
Ziel: Jeder Spieler
versucht, möglichst viele Studios mit hohen Siegpunkten zu übernehmen.
Am Anfang trennt man die Kartentypen voneinander.
Nachdem die Bösewichter gemischt wurden, darf sich jeder Mitspieler
zwei Karten ziehen und auf die Hand nehmen. Die restlichen Karten werden
als verdeckter Stapel an den Rand der Spielfläche gelegt. Von diesem
Stapel deckt man danach drei Karten auf, die offen neben den Zugstapel
kommen.
Nachdem man die Filmhelden gemischt hat, werden
sie in einer Reihe verdeckt an den Rand des Tisches ausgelegt. Niemand
darf wissen, welcher Held sich an welcher Position befindet.
Je nach Spielerzahl werden eventuell einige Studiokarten
aussortiert. Danach mischt man den Rest der Karten und bildet damit nach
einem gewissen Muster eine Auslage. Bei zwei Personen ist dies einfach
eine Gerade, die aus einigen offenen Studiokarten besteht, bei drei Personen
bildet man ein Ypsilon und bei vier Personen ein Kreuz. Jeder Spieler bekommt
dann einen Bereich zugeteilt, in dem er seine Bösewicht-Karten im
Verlauf des Spiels an diese Auslage anlegen kann.
Der aktive Spieler hat zwei Aktionen zur Verfügung,
die er in beliebiger Reihenfolge ausführen muß. Es ist erlaubt,
die gleiche Aktion zweimal hintereinander zu machen.
Die erste Möglichkeit besteht im Nehmen
einer neuen Bösewichts-Karte. Es muß sich dabei um eine der
drei ausliegenden Karten am Rand des Spielfeldes handeln. Die entstandene
Lücke wird allerdings erst am Ende des laufenden Spielzugs wieder
aufgefüllt.
Alternativ kann man einen bereits angeworbenen
Schurken aus der Hand ausspielen und in seinem Bereich an eines der dortigen
Studios legen. Man versucht so, bei der Auslage an einem Studio den Übernahmebereich
als Summe zu erreichen. Dabei spielt das Genre der ausgelegten Schurken
keine Rolle. Es ist nicht erlaubt, daß an einem Studio Karten ausgelegt
werden, die den Übernahmebereich in der Summe überschreiten.
Hat man mehrere Karten eines Genres auf der Hand, darf man diese auf Wunsch
gleichzeitig an ein Studio legen. Dies gilt als eine Aktion.
Als dritte Zugmöglichkeit kann man einen
Übernahmeversuch auf ein Studio durchführen. Als Voraussetzung
müssen dort eigene Bösewichter ausliegen, deren Gesamtwert im
Bereich des Übernahmewertes des Studios liegt. Ist dies der Fall,
muß der Spieler eine der sechs verdeckt liegenden Filmhelden aufdecken,
um zu sehen, ob diese die Übernahme verhindern können.
Wird ein Held eines bestimmten Genres aufgedeckt,
neutralisiert dieser alle Schurken mit der gleichen Hintergrundfarbe an
diesem Studio. Diese werden auf den Ablagestapel gelegt. Die Übernahme
gilt dann als gescheitert, sofern nun die Summe der Schurken nicht mehr
im Bereich des Übernahmewertes liegt. Hat ein Mitspieler an diesem
Studio genügend Personen ausliegen, darf er außer der Reihe
sofort die Übernahme durchführen, ohne daß ein weiterer
Held aufgedeckt werden muß.
Hat der Spieler nach dem Auftauchen des Helden
immer noch genügend böse Kräfte beim Studio, wird dieses
übernommen. Die Studiokarte wird verdeckt zum Spieler gelegt und alle
daran ausliegenden Schurken (auch die eines eventuellen Mitspielers!) werden
auf den Ablagestapel gelegt. Anschließend zieht man eine neue Studiokarte
vom Reststapel und füllt die Lücke damit auf.
Die Superheldin schlägt immer alle Schurken
bei der Übernahme, während die Heldin in Ausbildung sich gegen
keinen Schurken effektiv zur Wehr setzen kann. Die jeweiligen Heldenkarten
bleiben auch nach der Auswertung offen liegen. Erst wenn die fünfte
Heldin ausgewertet wurde, nimmt man alle Karten und mischt diese erneut,
bevor man sie wieder verdeckt auslegt.
Die letzte Wahlmöglichkeit eines Spielers
ist der Tausch von zwei Studios auf dem Tisch. Die entsprechenden Karten
wechseln dann ihre Position. Bei zwei Personen entfällt dies. Das
Tauschen geht nur, wenn an den Studios keine Bösewichter ausliegen.
Einige schwache Schurken haben noch Spezialsymbole.
Gelingt es einem Spieler, insgesamt vier gleiche Symbole zu sammeln, kann
man diese in seinem Zug ausspielen, um eine Spezialaktion auszuführen.
Die ausgespielten Karten kommen dann auf den Ablagestapel. Mit den Fäusten
kann man eine bereits liegende Schurkenkarte eines Spielers neutralisieren,
während die Augen einem Spieler erlauben, eine der verdeckten Heldenkarten
heimlich anzuschauen.
Spielende: Wenn
ein Spieler kein Studio mehr in seinem Bereich hat, an dem er anlegen kann,
ist die Partie beendet. Es gewinnt der Spieler, der nun insgesamt die wertvollsten
Studios erobern konnte. Hat während der Partie ein Spieler aus allen
vier Genres ein Studio gewonnen, bekommt man noch Zusatzpunkte.
Kommentar: "Bad
Hollywood" ist ein recht einfaches Legespiel. Zu zweit ist es nicht ganz
so gelungen, weil man sich hier nur auf einen Gegner konzentriert und jederzeit
Zugang zu allen Studios hat. Etwas spannender ist dagegen eine Partie mit
mehr Mitspielern, da man hier nur an einigen Studios aktiv werden kann
und vermeintlich lukrative Studios erst in die Nähe tauschen muß.
Glück beim Aufdecken der Helden gehört dazu, was in einigen Situationen
zu Frust führen kann, wenn die halbe Angriffsmannschaft dezimiert
wird. Da helfen die Spione mit den Augensymbolen, weil man durch das Sammeln
hier die Möglichkeit erhält, eine entsprechende Heldenkarte heimlich
anzuschauen.
Die Grafiken und Namen sind witzig gewählt
und unterstützen das Thema sehr gut. Auch an der Qualität der
Spielkarten und der Regel gibt es nichts zu bemängeln.
Fazit: Ein nettes
und unterhaltsames Kartenspiel, allerdings ohne revolutionärer neuer
Ideen.
Wertung: Insgesamt
gesehen ist "Bad Hollywood" mit 4 Punkten durchaus ein nettes Familienspiel
für Leute, die nicht allzuviel Tiefgang erwarten.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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