Spieletest für das Spiel: BANANA SPLIT
Hersteller: Amigo                     
Preis: 15 Euro
empf.Alter: 6-               
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2014      
noch erhältlich: Ja
Autor: Mike Fitzgerald
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: August 2014
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Banana Split-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich!

Ausstattung: 102 Karten, 38 Punktescheiben, 30 Eisbecher-Karten, 4 Sichtschirme, 1 Spielunterlage
Aufmachung: Die Spielkarten zeigen vier verschiedene Dekorationen für Eisbecher und einige Sonderkarten.
Auf den Eisbecher-Karten steht, welche Dekorationen gefordert sind, damit der Eisbecher fertiggestellt werden kann. Außerdem ist auf jedem Eisbecher ein Punktwert zu sehen. Passend dazu gibt es große Punktescheiben aus Pappe, die die gleichen Werte angeben.
Die Karten und Punktescheiben werden hinter einem großen Sichtschirm versteckt. Dieser zeigt eine bunte Eisdiele. Auf der Spielunterlage aus Papier können die diversen Kartenstapel und die ausliegenden Karten untergebracht werden.
Ziel: Die Spieler sind als Eisdielenbesitzer dafür zuständig, den Kunden möglichst schnell die gewünschten Eisbecher zu präsentieren.
Zu Beginn wird die Spielunterlage in die Tischmitte gelegt. Jeder bekommt fünf Spielkarten hinter den Sichtschirm. Dann mischt man die Eisbecher und legt vier Karten offen aus. Die Punktescheiben kommen neben die Spielfläche.
Ist ein Spieler an der Reihe, hat er eine Aktion zur Verfügung. Er kann eine neue Karte ziehen, einen neuen Eisbecher beginnen oder einen bereits ausliegenden Eisbecher mit weiteren Dekorationen versehen.
Beim Nachziehen gibt es einfach nur eine neue Handkarte. Handelt es sich dabei um eine Sonderkarte, darf sie der Spieler direkt ausspielen, wenn er dies möchte.
Um einen neuen Eisbecher zu beginnen, muß man die oberste geforderte Zutat ausspielen. Der Eisbecher kommt dann vor den Sichtschirm des Spielers, die Zutatenkarte wird daneben ausgelegt. Auf Wunsch kann der aktive Spieler nun noch weitere Zutatenkarten in der fest vorgegebenen Reihenfolge dazu legen. Am Ende des Spielzugs gibt es als Belohnung noch eine neue Karte nach. Sollte man den Eisbecher direkt fertigstellen, erhält man zwei neue Karten. Außerdem wird der offene Vorrat an Eisbechern wieder aufgefüllt.
Die dritte Alternative ist das Auslegen von Zutaten auf einen eigenen ausliegenden Eisbecher. Wird der Eisbecher dadurch vollendet, gibt es zwei neue Handkarten.
Jedes Mal, wenn ein Eisbecher fertiggestellt wurde, darf sich der Spieler einen passenden Punktechip aus der Tischmitte nehmen. Die Eisbecher-Karte wird umgedreht, die Zutaten wandern auf einen zentralen Ablagestapel.
Um den Spiel etwas Pfiff zu geben, gibt es Sonderkarten. Joker ersetzen jede beliebige Zutat. Mit einem Joker kann man auch sofort einen Bananen-Split fertigstellen und muß sich nicht um die dort abgebildeten Dekorationen kümmern. Bananen-Splits sind auch die einzigen Eisbecher, die man nur dann nehmen darf, wenn man sie sofort erfüllen kann.
Mit einem „Eislöffel“ darf man ein ausliegendes unfertiges Eis bei einem Mitspieler klauen. Es wird mit allen darauf befindlichen Zutaten vor den Sichtschirm des neuen Besitzers gelegt. Anschließend darf der Spieler sofort weitere Zutaten dazu legen. Andere Sonderkarten erlauben Bonus-Spielzüge und das Ziehen von mehreren neuen Karten.
Spielende: Sobald alle Eisbecher komplettiert wurden, errechnen die Spieler ihre Punkte. Es gewinnt, wer die höchste Gesamtsumme aufbringen kann.
Kommentar: „Banana Split“ ist ein durchwachsenes Familienspiel. Das liegt einerseits am verwendeten Material, andererseits auch am monotonen und wenig durchdachten Spielkonzept.
Das Kartenglück spielt die alles dominierende Rolle. Wer Joker hat, wird diese möglichst lange behalten, um damit direkt die begehrten Banana Splits fertigstellen zu können, die die meisten Siegpunkte einbringen. Eislöffel sollte man ebenfalls bis zum Schluß aufheben oder dann einsetzen, wenn es einen teuren Eisbecher beim Gegner gibt, den man sofort fertigstellen kann.
Ansonsten sammelt man möglichst viele Karten. Das geht am besten, wenn man immer jeweils einen neuen Auftrag beginnt, weil dies eine Handkarte kostet und man im Gegenzug sofort auch eine neue Handkarte erhält. Erst wenn alle Eisbecher vergeben sind, beginnt das eigentliche Sammeln von Zutaten. Durch die wenigen Löffel sind viele der Eisbecher sowieso vor den Zugriffen der Mitspieler geschützt. Sonderlich spannend oder gar logisch ist dieses Spielverhalten nicht.
Beim Material fällt vor allem der dünne Ablageplan negativ auf. Damit er in die Schachtel paßt, muß er mehrmals geknickt werden. Faltet man den Spielplan danach auf, liegt er nicht plan aus und muß erst mühsam glatt gestrichen werden. Die Nachzieh- und Ablagestapel auf dem Spielplan helfen da wenig. Andererseits ist der Spielplan auch vollkommen überflüssig, weil er nur die Ablagen für Karten und Kartenstapel besitzt und sonst keinerlei Informationen für die Spieler bereit hält.
Auch die Punktechips sind eigentlich überflüssig, denn die Punktwerte stehen sowieso auf den Eisbecher-Karten, die man fertiggestellt und umgedreht hat. Einige Farbwerte sind sich dabei sogar ziemlich ähnlich, wodurch es schnell mal zu Verwechslungen beim Nehmen der Chips kommen kann.
Die großen Sichtschirme machen etwas her und zeigen mit der bunten Grafik auch eine typische amerikanische Eisdiele. Aber sie sind wegen der Größe unpraktisch und fallen beim Spielen immer mal wieder um, weil man mit seinem Arm dagegen kommt. Außerdem haben die Spieler die Zutatenkarten sowieso immer auf der Hand, um sie schnell ausspielen zu können. Niemand (außer vielleicht kleine Kinder mit Defiziten beim Halten der Karten) legt diese Karten in sortierten Stapeln hinter diese Sichtschirme.
Fazit: Insgesamt ein redaktionell schlecht bearbeitetes Kartensammel-Spiel.
Wertung: Mit 2 Punkten können wir nur anraten, Abstand von dieser Schachtel zu nehmen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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