Spieletest für das Spiel: BANG THE DICE GAME
Hersteller: DV Giochi/Abacus          
Preis: 20 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 3-8
Erscheinungsjahr: 2013      
noch erhältlich: Ja
Autor: Michael Palm, Lukas Zach
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Januar 2014
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Bang The Dice Game-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Abacus recht herzlich!

Ausstattung: 5 Spezialwürfel, 8 Rollenkarten, 16 Charakterkarten, 6 Übersichten, 9 Pfeile, 40 Patronen-Plättchen
Aufmachung: Die Würfel zeigen jeweils sechs verschiedene Symbole, die für unterschiedliche Aktionen im Spiel stehen.
Wie beim Kartenspiel gibt es den Sheriff, einige Hilfs-Sheriffs, ein paar Banditen und noch Gesetzlose. Jeder Spieler verkörpert eine dieser Figuren in jeder Spielrunde.
Die Besonderheiten der Figuren werden über die Charakterkarten geregelt. Hier hat jeder eine Spezialfunktion. Außerdem steht auf jeder Karte, mit wie vielen Patronen der Spieler die Partie beginnen darf.
Die Übersichten zeigen die Würfelsymbole und ihre Funktionen noch einmal detailliert an. Die Pfeile symbolisieren die Indianerangriffe auf die Spieler. Es handelt sich dabei um kleine Papp-Plättchen.
Auch die Patronen sind aus Pappe. Die Marker haben zwei unterschiedliche Mengen aufgedruckt. Diese Patronensymbole stehen für die Lebenspunkte, die jeder Spieler besitzt.
Ziel: Je nach Rolle versuchen die Spieler, ihre Gegner aus dem Weg zu räumen und dadurch das Spiel zu gewinnen.
Je nach Zahl der Spieler kommen einige Hilfs-Sheriffs, Banditen und Gesetzlose ins Spiel. Der Sheriff ist immer mit dabei. Die Rollenkarten werden gut gemischt, bevor jeder eine Karte erhält, die er sich anschaut und geheim ablegt. Nur der Sheriff muß seine Karte offen auslegen.
Dann gibt es für jeden Spieler noch eine Charakterkarte, die er offen auf den Tisch legt. Entsprechend der Anzahl an Patronenhülsen auf seiner Charakterkarte bekommt der Spieler passende Patronen-Plättchen. Der Sheriff darf sich außerdem noch ein paar Patronen als Bonus nehmen. Die restlichen Spielmaterialien kommen in die Tischmitte.
Der Sheriff beginnt die Partie, danach geht es im Uhrzeigersinn weiter. Wenn man an die Reihe kommt, darf man bis zu dreimal würfeln. Dynamitstangen müssen in jedem Fall beiseite gelegt werden, alle anderen Symbole darf man neu werfen, wenn man möchte. Sobald drei Dynamitstangen ausliegen, explodiert der Sprengstoff und der Spieler erhält einen Schaden. Der Spielzug endet sofort.
Jedes Pfeilsymbol bedeutet, daß sich der Spieler einen Pfeil aus dem allgemeinen Vorrat nehmen muß. Diese Würfel können neu geworfen werden. Sollte der letzte Pfeil aus dem Vorrat beim Spieler landen, kommt es zum Indianer-Überfall.
Nach spätestens drei Würfen gib es die Auswertung. Jedes Fadenkreuz bedeutet einen Treffer bei einem Mitspieler. Ist die Ziffer 1 zu sehen, darf man sich den rechten oder linken Nachbarn aussuchen. Bei der Ziffer 2 dagegen wird ein Spieler gewählt, der genau zwei Positionen im oder gegen den Uhrzeigersinn entfernt sitzt. Die Spieler geben entsprechend Patronen in den allgemeinen Vorrat ab.
Jedes Bier bringt einen Lebenspunkt zurück. Das Bier darf man auch an einen beliebigen Spieler verschenken. Keiner kann mehr Lebenspunkte sammeln als er zu Beginn der Partie hatte.
Die „Gatling“ funktioniert nur, wenn man drei Symbole davon ausliegen hat. In diesem Fall bekommen alle Mitspieler einen Schadenspunkt und man darf zusätzlich alle eigenen Pfeile wieder in den allgemeinen Vorrat legen.
Scheidet ein Spieler aus, muß er seine Rollenkarte offenbaren. Für den Rest der Partie sitzt er nicht mehr am Tisch, wenn es um die Verteilung von Treffern über Fadenkreuz-Symbole geht.
Ein Indianer-Angriff findet immer sofort statt, wenn der letzte Pfeilmarker aufgenommen wurde. Jeder Spieler verliert dann so viele Lebenspunkte, wie er Pfeile hat. Die Pfeile wandern anschließend wieder in den Vorrat zurück und die Partie geht an der gewohnten Stelle weiter.
Spielende: Der Sheriff und der Hilfs-Sheriff gewinnen, wenn sie alle Banditen und Outlaws ausschalten konnten. Die Banditen gewinnen, wenn sie Sheriff und Hilfs-Sheriffs erledigt haben. Der Outlaw gewinnt nur, wenn alle Banditen und alle Gesetzeshüter ins Gras beißen.
Kommentar: „Bang The Dice Game“ orientiert sich vom Thema her stark an das Kartenspiel von DV Giochi und Abacus. Es ist den beiden Autoren jedoch gelungen, die vielen Sonderfunktionen der Karten auf ein Minimum zu reduzieren und das Wesentliche des Spiels beizubehalten. So wissen die Spieler in den Runden anfangs nicht, wer mit wem zusammenspielt und agieren entsprechend auch mal aus dem Bauch heraus und greifen Team-Kollegen an. Andererseits sieht man Hilfs-Sheriffs, die aufopferungsvoll gegen die Bösewichter vorgehen und dem Sheriff ein Bier nach dem anderen spendieren, damit dieser zumindest noch volltrunken überleben kann. Bluff und Gegenbluff sind ständiger Begleiter, Schadenfreude beim Umgang mit Dynamit und wilde Indianerangriffe sind das Salz in der Suppe. Jeder Durchgang ist schnell gespielt und schreit förmlich nach einer Revanche.
Dabei funktioniert das Spiel ab 4 Personen schon recht gut. Am meisten Spaß hat man allerdings in voller Besetzung mit Teams und Einzelkämpfern. Bei drei Spielern gibt es einige Sonderregeln, die zwar funktionieren, aber nicht voll überzeugen konnten.
Das Spielmaterial ist gelungen. Die Charakterkarten sind eindeutig in ihren Funktionen und machen die Spiele abwechslungsreich. Die Marker aus Pappe sind dick und liegen gut in der Hand. Wer es etwas stilechter haben möchte, kann die Indianer-Pfeile ja gegen die Pfeile aus dem alten Ass-Spiel „Barbarossa und die Rätselmeister“ austauschen. Von der Größe her passen diese jedenfalls noch in die Schachtel.
Fazit: Ein sehr schönes Würfelspiel mit hohem Schmunzelfaktor.
Wertung: Gute 5 Punkte machen „Bang the Dice Game“ zu einem weiteren Highlight des aktuellen Abacus-Programms.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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