Spieletest für das Spiel: BANGKOK KLONGS
Hersteller: DLP Games                 
Preis: 35 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2010      
noch erhältlich: Ja
Autor: Martin Schlegel
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: August 2011
Kategorie: Legespiel
Bewertungsbild Bangkok Klongs-Pressefoto

Ausstattung: 1 Spielplan, 68 Händler, 72 Boote, 8 Bewegungskarten, 1 Marktmeister, 1 Sonnenschirm-Marker, 2 Taktische Marker, 4 Punkteplättchen
Aufmachung: Der Spielplan zeigt ein Hafenbecken, welches in eine Reihe von Liegeplätzen eingeteilt ist. Stege zwischen den Liegeplätzen erlauben, daß an Kreuzungspunkten Spielfiguren stehen können. Außen um den Spielplan verläuft eine Punkteleiste. Außerdem gibt es noch eine weitere Skala, auf der man den Sonnenschirm-Marker bewegt.
Die Händler sind aus Holz und wurden in den Farben der Spieler lackiert.
Die Boote sind dagegen aus Pappe. Sie zeigen in der Regel eine von sieben verschiedene Waren, meistens einen Händler und einen bestimmten Wert. Manche haben zudem noch einen Sonnenschirm. Daneben gibt es aber auch einige wenige Spezialschiffe mit besonderen Fähigkeiten.
Jeder Spieler hat zwei Bewegungskärtchen, die er einmal im Spiel einsetzen kann. Es handelt sich dabei wie bei den ganzen Markern um dicke Papp-Plättchen.
Der Sonnenschirm-Marker dient als Anzeiger zum Auslösen von Zwischenwertungen und dem Spielende. Die taktischen Marker bringen in der Variante zusätzliche Optionen. Die Punkteplättchen werden schließlich an Spieler vergeben, die mit ihrem Wertungsstein das letzte Feld der Punkteleiste überschreiten.
Der Marktmeister ist eine neutrale Händler-Figur, die unter bestimmten Bedingungen eingesetzt werden kann.
Ziel: Die Spieler verkörpern Händler, die ihre Angestellten möglichst gut auf dem schwimmenden Markt platzieren wollen, um die besten Geschäfte abzuwickeln.
Der Spielplan wird in der Mitte der Spielfläche ausgelegt. Man mischt alle Boote und legt diese verdeckt in mehreren Stapeln daneben. Jeder bekommt die Händlerfiguren und die Bewegungskarten einer Farbe. Ein Händler wird als Punkteanzeiger auf das erste Feld der entsprechenden Leiste gestellt. Der Sonnenschirm kommt seinerseits auf die entsprechende Skala. Schließlich nimmt sich jeder noch vier Schiffe auf die Hand.
Der aktive Spieler sucht sich eines der Boote aus seiner Hand aus und legt dieses in den Hafen. Danach erhält er ein neues Schiff.
In der ersten Runde müssen die Schiffe an bestimmten Einstiegsstellen abgelegt werden. Danach gilt, daß ein Boot immer angrenzend zu einem anderen Boot abgelegt werden muss. Dabei ist das diagonale Anlegen erlaubt. Eventuelle Stege behindern das Ablegen nicht. Boote ohne Besatzung werden mit einem eigenen Händler markiert.
Durch Stege werden die Wasserflächen in Bereiche unterteilt. In jedem Bereich dürfen sich maximal drei Schiffe aufhalten. Bestimmte Spezialboote dürfen nicht in Reihen anderer Spezialschiffe liegen.
Ein Spieler darf in seinem Spielzug auch ein eigenes Boot verschieben, wenn er eine Bewegungskarte in die Schachtel gibt.
Zeigt das ausgelegte Boot einen Sonnenschirm, wird der entsprechende Markierungsstein um eine Position weiterbewegt. Die aufgedruckte Punktzahl bekommt der auslösende Spieler gutgeschrieben.
Erreicht der Sonnenschirm auf seiner Skala bestimmte Bereiche, kommt es zu kleinen bzw. einem großen Markttag.
Bei einem kleinen Markttag beginnt der aktive Spieler mit der Wertung. Danach geht es reihum, bis jeder zweimal die Möglichkeit zur Wertung hatte.
Um zu werten, stellt der Spieler den Marktmeister auf einen Kreuzungspunkt eines Stegs. Am Kreuzungspunkt müssen vier Schiffe anliegen, wovon mindestens eines dem aktiven Spieler gehört.
Zunächst zählt man die Körbe in diesen vier Booten. Jeder Händler auf den Booten bekommt diese Punktzahl gutgeschrieben. Danach muss der aktive Spieler eines der eigenen gewerteten Boote entfernen. Die Händler-Figur wird zurückgenommen, das Boot selbst kommt für die Schlusswertung verdeckt vor den Spieler.
Der große Markttag am Ende der Partie verläuft ähnlich. Hier beginnt jedoch der Spieler, der am weitesten hinten liegt. Hier werden so lange Wertungen ausgeführt, wie dies möglich ist. Beim großen Markttag darf sich ein Spieler am Ende entscheiden, ob er ein eigenes oder ein neutrales Boot aus dem Hafen entfernen will.
Am Ende werden die gesammelten Waren auf den gewerteten Booten verglichen. Je mehr gleiche Warenarten man besitzt, desto mehr Punkte erhält der Spieler dafür. Handkarten und verbliebene Boote in den Häfen sind wertlos.
Besondere Schiffe sind Diebe, Aufseher und die Garküche. Bei einem Dieb darf der Spieler sofort ein Boot aus der entsprechenden waagerechten Reihe entfernen und dieses entweder auf seine Hand nehmen oder in das eigene Lager legen. Der Dieb kann nicht in eine Reihe gelegt werden, die durch den Aufseher geschützt wird.
Der Aufseher schützt alle Boote in einer senkrechten Reihe. Liegt dort bereits beim Auslegen ein Dieb, wird dieser entfernt und entweder in den eigenen Vorrat gelegt oder wandert auf die Hand des Spielers.
Mit Hilfe einer Garküche werden bei einer Wertung die Punkte verdoppelt.
Spielende: Wer nach der Schlusswertung die größte Punktzahl besitzt, gewinnt den Händler-Wettbewerb.
Kommentar: In der Variante werden die Boote vor dem Spiel sortiert in Schiffe mit aufgedrucktem Händler und Boote ohne Personen. Beim Nachziehen kann so jeder selbst entscheiden, welchen Bootstyp er haben möchte. Die Stapel werden mit entsprechenden Markern versehen, damit man sie nicht verwechselt.
In der Grundversion haben wir es mit einem leicht erlernbaren Familienspiel zu tun, bei dem das Glück beim Nachziehen schon eine bedeutende Rolle spielt. Wer es daher etwas taktischer möchte, greift schnell zur Variante.
Die Regeln sind sehr schnell verinnerlicht. Man muss stets ein Auge auf mögliche Positionen für gute Wertungen haben und sollte andererseits auch den Sonnenschirm nicht vergessen, da hier ebenfalls schnell mal einige Punkte abgegriffen werden können.
Bei den Spezialbooten sind besonders die Garküchen beliebt, denn hier erhält man die doppelte Punktzahl bei einer Wertung. Aber auch die Diebe lassen einen gerade gegen Ende der Partie ein Boot mit begehrten Waren wegnehmen. Schützen kann man sich zwar mit dem Aufseher in einem begrenzten Rahmen, allerdings behindert man da nur selten einen Gegner.
Das Material ist im Gegensatz zum Erstlingswerk „Hanse“ deutlich besser und farbenfroh. Man merkt, daß der professionelle Grafiker einen guten Job gemacht hat. Die Papp-Elemente sind dick und stabil.
Beim 4-Personen-Spiel wird es ab dem Mittelteil des Spiels schon recht eng auf dem Spielplan. Hier muss man in seinem Spielzug immer kurz schauen, was jeweils gerade das Beste ist, was man machen kann. Bei einer Partie mit nur einem Mitspieler geht es etwas entspannter zu. Hier können natürlich auch deutlich höhere Siegpunktzahlen erreicht werden.
Die Spieldauer ist in der Regel bei 60 Minuten und damit angenehm. Die Wartezeiten zwischen den Zügen sind angenehm kurz.
Fazit: Zweifelsohne ein sehr gutes Spiel für Familien und Spieler, die nach einem kurzen knackigen Spiel suchen.
Wertung: Gute 5 Punkte erhält der DLP-Titel und ist damit eine sehr positive Überraschung aus dem Jahr 2010.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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