Spieletest für das Spiel: BANKING
Hersteller: Noris                     
Preis: 25 Euro
empf.Alter: 12-              
Anzahl Spieler: 2-6
Erscheinungsjahr: 1999      
noch erhältlich: Nein
Autor: Michael Rüttinger
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Februar 2009
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Banking-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 220 Karten, 32 Edelmetalle, 6 Spielfiguren, 1 Aktientafel, 5 Setzsteine, 2 Würfel, Spielgeld
Aufmachung: Der Spielplan zeigt einen Rundkurs mit verschiedenen Investitions- und Aktionsfeldern. Den meisten Feldern sind große Ablagefelder zugeordnet, auf denen Karten oder Edelmetall-Plättchen ausliegen.
Die Spielkarten lassen sich in Aktien, Firmenkarten, Immobilien, Sparbriefe, Schatzbriefe, Lebensversicherungen, Rohstoffpreise und Ereigniskarten einteilen. Unter den Ereigniskarten befinden sich auch diverse Karten mit Zinssätzen.
Bei den Edelmetallen handelt es sich um Papp-Plättchen für Gold, Diamanten, Platin und Silber.Die Spielfiguren sind dagegen einfach gefertigte Holzzylinder.
Mit Hilfe der Aktientafel werden die aktuellen Kurse der fünf Unternehmen definiert. Zu diesem Zweck gibt es die passenden kleinen Setzsteine aus Holz. Jede Firma besitzt drei Spalten mit jeweils zehn Werten.
Bei den Würfeln handelt es sich um normale Sechsseiter. Das Spielgeld gibt es in unterschiedlichen Werten in Form von Banknoten.
Ziel: Jeder Spieler versucht, möglichst schnell 500000 Euro in bar anzuhäufen.
Als erstes wählt jeder eine Spielerfarbe und stellt seine Figur auf das Gehaltsfeld. Dann würfelt man einmal und erhält ein bestimmtes Startkapital in Abhängigkeit vom Wurfergebnis.
Die Aktientabelle kommt neben das Spielfeld und man markiert mit den kleinen Setzsteinen die Startwerte der fünf Kapitalgesellschaften. Neben die Tabelle legt man die Aktienkarten sortiert nach Firmen aus. Auch die anderen Kartentypen werden sortiert, teilweise gemischt und dann auf die großen Spielfelder als Stapel gelegt. Die Bankingkarten landen als Zugstapel neben der Spielfläche, genauso wie die Edelmetall-Karten. Von diesen zieht man dann die oberste Karte, um die Startpreise für den An- und Verkauf von Metallen zu bestimmen.
Der aktive Spieler wirft einen Würfel einmal und zieht danach mit seiner Spielfigur auf dem Spielplan im Uhrzeigersinn weiter. Je nach Spielfeld macht man dann eine passende Handlung. Nach einer 6 darf man anschließend erneut werfen und ziehen. Am Ende des Spielzugs wird eine Banking-Karte gezogen und man darf auf Wunsch eine neue Edelstein-Karte auslegen.
Kommt man auf ein Feld, auf dem bereits ein Mitspieler steht, zahlt man diesem ein Begüßungsgeld. Jederzeit kann man sich, wenn man knapp bei Kasse ist, eine Kredit-Karte geben lassen, um zu neuem Kapital zu kommen. Das Geld muß später mit Zinsen zurückgezahlt werden.
Auf einem Aktienfeld kann man sich eine Firma kaufen, wenn man den entsprechenden Betrag zahlen kann. Kaufen die Spieler später Aktien der Firma, zahlen sie das Geld nicht in die Bank, sondern direkt an den Firmenbesitzer. Bei fälligen Dividenden werden diese allerdings aus der Tasche des Firmeninhabers gezahlt. Kauft man bei seiner eigenen Firma Aktien, zahlt man das Geld in die Bank.
Beim Sparen-Feld darf sich der Spieler eine oder mehrere der ausliegenden Sparen-Karten aussuchen und kaufen. Der jeweilige Kaufpreis steht auf der Karte. Anschließend wird die Karte vor dem Spieler offen ausgelegt. Möchte man den Sparbrief wieder loswerden, kann man ihn alternativ auf einem Sparen-Feld wieder verkaufen. Die Erträge sind abhängig von der Laufzeit und dem aktuellen Zinsniveau.
Das Schatzbrief-Feld funktioniert nach ähnlichem Muster. Auch hier verändert sich der Ertrag über die Laufzeit, ist aber vom Zinsniveau unabhängig.
Auch Lebensversicherungen können auf entsprechenden Feldern erworben werden. Bei ihnen muss man nicht sofort den Gesamtkaufpreis bezahlen. Erst wenn die Versicherung in Anspruch genommen werden soll, bezahlt man dann den Rest. Je nach Laufzeit sind die Beträge dabei unterschiedlich. Bestimmte Banking-Karten können einen Ernstfall auslösen, bei dem der gezahlte Betrag noch bedeutend höher ausfällt und der unabhängig davon, ob die Lebensversicherung voll bezahlt wurde oder nicht, ausgeschüttet wird.
Auch Immobilien kann ein Spieler erwerben oder veräußern, wenn er das passende Feld mit seiner Spielfigur betritt. Diese Gebäude gewinnen über die Zeit hinweg auch an Wert. Sollte man allerdings durch einen Notverkauf gezwungen werden, dieses Gebäude abzugeben, verliert man einen Teil dieses Wertes.
Erreicht man das Lohn- oder das Gehaltfeld, gibt es frisches Kapital aus der Bank. Online-Banking-Felder fungieren als Joker, während die grauen Pfeile keine Funktion haben und den Spieler nur bei seinem Handeln aufhalten. Auf Edelmetall-Feldern kann man entsprechende Plättchen kaufen oder verkaufen.
Am Ende des Spielzuges wird eine Banking-Karte vom aktiven Spieler gezogen. Handelt es sich um eine Zeitkarte, darf man diese auf die Hand nehmen. Bestimmte Anlagearten gewinnen an Wert, wenn man sie verkauft und zusätzlich Zeitkarten dabei abgibt. Die Zeitkarten können beliebig beim Verkauf eingesetzt werden, allerdings gilt jede Zeitkarte immer nur für ein Objekt der Geldanlage.
Ereigniskarten gelten meist für den aktiven Spieler und müssen sofort befolgt werden. Andere Karten verändern den Aktienindex der fünf börsennotierten Unternehmen, sorgen für eine Dividenden-Zahlung, ändern das aktuelle Zinsniveau bei Krediten und Sparbriefen oder sorgen für Steuerabgaben.
Das Verändern der Edelmetall-Preise geschieht freiwillig. Der Spieler dreht dann die oberste Karte dieses Stapels um und ersetzt damit die vorher ausliegende Preistabelle für diese Rohstoffe.
Spielende: Hat ein Spieler 500000 Euro in Bargeld, gewinnt er die Partie.
Kommentar: Das Wirtschaftsspiel zeigt die verschiedenen Kapitalanlageformen recht anschaulich, ohne zu sehr in Details zu gehen. Das Wirtschaften fällt den Spielern leicht und selten verliert man Geld durch eine Kapitalanlageform. Je nach Art der Ausrichtung kann man dabei unterschiedlich hohe Gewinne erzielen.
Besonders gut sind Immobilien, da sie beim Verkauf eine große Gewinnspanne versprechen. Allerdings ist ihre Anschaffung erst spät im Spiel möglich und da die Karten entsprechend teuer sind, binden sie auch viel Eigenkapital.
Lebensversicherungen sind dagegen beliebt und ein absolutes Muß. Da man sie günstig bekommt und nur einen Bruchteil vom Gesamtwert anzahlt, kann man im Ernstfall richtig absahnen. Es gibt andererseits aber auch nicht allzu viele dieser Ereignisse unter den Banking-Karten.
Aktien und Firmenkäufe lohnen sich in der Regel nur bei längerer Spieldauer und höherer Siegbedingung. Als Firmenbesitzer sind die Dividenden-Zahlungen ein vertretbares Risiko, sofern noch kein Mitspieler Aktien dieser Firma besitzt.
Beliebt sind vor allem Rohstoffe, auch wenn deren Preise sehr oft schwanken und unberechenbar sind. Die Plättchen kann man aber horten, bis ein günstiger Preis vorliegt.
„Banking“ funktioniert in jeder Besetzung, allerdings wird die Spielzeit auch entsprechend länger, je mehr Personen mitmachen. Mit mehr als 4 Spielern würde ich keine Partie empfehlen, denn ansonsten liegt man meist weit jenseits der 2-Stunden-Grenze.
Das Material ist ordentlich und auch an der Spielregel gibt es nichts auszusetzen.
Fazit: Ein gutes Wirtschaftsspiel über unterschiedliche Geldanlage-Möglichkeiten.
Wertung: Mit 5 Punkten gehört dieses Noris-Spiel zu den besten Wirtschafts-Simulationen für Familien.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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