Spieletest für das Spiel: BAYON
Hersteller: Adlung Preis: 6 Euro empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 2-4 Erscheinungsjahr: 2002 noch erhältlich: Ja Autor: Wolfgang Werner Besonderheit: Kategorie: Kartenspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Adlung recht herzlich!
Ausstattung: 17 Forscher,
1 Zollschild, 30 Fundstellen, 18 Goldkarten
Aufmachung: Die
Forscherkarten zeigen jeweils eine Person mit drei Werten für Ortskunde,
Arbeitskraft und Forschung. Diese Werte variieren jeweils zwischen 0 und
3.
Mit dem Zollschild wird ein Kontinent abgedeckt.
Hier kann derzeit nichts entdeckt werden. Die Fundstellen lassen sich verschiedenen
Kontinenten zuordnen. Der zu zahlende Reisepreis ist auf der Rückseite
jeder Karte angegeben, während auf der Vorderseite neben dem Erlös
noch die Bedingungen für die Entdeckung zu erkennen sind.
Die Goldkarten dienen schließlich als Zahlungsmittel.
Sie zeigen jeweils 5 oder 10 Geldeinheiten.
Ziel: Die Spieler
versuchen bei ihren Forschungsexpeditionen möglichst viel Gold zu
entdecken. Wer je nach Spielerzahl eine gewisse Summe vorweisen kann, gewinnt
die Partie.
Zunächst werden die Karten nach Forschern,
Fundstellen und Goldkarten sortiert. Von den Forschern mit den Nummern
1-6 erhält jeder eine Karte, nachdem diese separat gemischt wurden.
Die Forscher werden offen vor die Spieler gelegt. Die restlichen Karten
werden dann mit den verbliebenen Forscherkarten zusammengemischt. Je nach
Spielerzahl kommen eventuell vorher noch einige Forscher aus dem Spiel.
Neben dem Forscherstapel werden die beiden obersten Karten aufgedeckt abgelegt.
Die Fundstellen werden nach Kontinenten sortiert
und dann jeweils getrennt voneinander gemischt. Die fünf verdeckten
Stapel kommen in die Tischmitte. Das Zollschild kommt auf den Stapel mit
Australien-Karten.
Die Goldkarten werden nach Werten sortiert. Jeder
erhält zu Beginn 15 Goldstücke ausgeteilt. Schließlich
darf der älteste Spieler die Partie beginnen.
Wenn ein Spieler am Zug ist, hat er zwei Möglichkeiten:
Geld einnehmen oder Forscher anheuern und Aktionen ausführen.
Wenn ein Spieler Geld benötigt, nimmt er
sich 5 Gold aus der Bank. Sein Spielzug endet dann.
Alternativ kann ein Spieler auch einen Forscher
anheuern und/oder Aktionen mit seinen Forschern machen.
Das Anheuern eines Forschers ist relativ einfach.
Man kann einen Forscher aus dem Forschercamp nehmen oder bei einem Mitspieler
abwerben. Das Anheuern kann zu Beginn des Zuges, während der Aktionen
oder am Ende des Spielzugs durchgeführt werden. Pro Runde kann man
einen Forscher anheuern.
Will man einen Forscher aus dem Camp, erhält
man diesen für 5 Goldstücke und kann sich einen der beiden aufgedeckten
Forscher nehmen und vor sich ablegen. Der freie Platz wird anschließend
durch Aufdecken einer weiteren Forscherkarte wieder aufgefüllt. Ein
Abwerben bei einem Mitspieler kostet 10 Goldstücke, die der ehemalige
Besitzer erhält. Wenn ein Spieler nur einen Forscher vor sich liegen
hat, kann dieser nicht abgeworben werden. Mehr als vier Forscher kann kein
Spieler gleichzeitig ausliegen haben. Sobald man sich einen weiteren Forscher
nimmt, muß man einen seiner Forscher abgeben und unter den Forscherstapel
legen.
Jeder Forscher eines Spielers kann eine Aktion
durchführen. Dies gilt ebenfalls für einen gerade erworbenen
Forscher.
Als Aktionsmöglichkeit bietet sich das Bereisen
eines Kontinents an. Dieser Kontinent darf jedoch nicht durch das Zollschild
blockiert sein. Zuerst benennt der Spieler den reisenden Forscher und dann
den Kontinent, von dem er sich die oberste Karte heimlich anschauen darf.
Die Informationen sollte sich der Spieler gut merken.
Es ist erlaubt, mehrere Forscher in einer Runde
auf einen Kontinent zu schicken. Die weiteren Forscher dürfen sich
die darunterliegenden Karten dieses Kontinents anschauen. Die Reihenfolge
der Karten darf jedoch nicht verändert werden.
Um eine Expedition durchzuführen, muß
man zunächst einen Kontinent bestimmen. Der Kontinent mit dem Zollschild
kann dabei nicht gewählt werden. Nun zahlt der Spieler die Kosten
der Expedition in die Bank, die auf der Rückseite der Kontinent-Karte
verzeichnet sind. Dabei verwendet er Goldkarten und Kontinentkarten, auf
denen er bereits geforscht hat. Diese Karten kommen in den allgemeinen
Vorrat bzw. werden verdeckt unter den jeweiligen Stapel des Kontinents
gelegt.
Sobald das Geld bezahlt ist, dreht der Spieler
die oberste Karte des gewählten Kontinents um. Dort sind nun drei
Eigenschaften zu sehen, die der Spieler mit seinen noch nicht verwendeten
Forschern mindestens erreichen muß.
Die Werte seines Forschungsteams werden zusammengezählt.
Erreicht man dadurch alle drei geforderten Werte, war die Expedition erfolgreich
und der Spieler darf die Kontinentkarte auf die Hand nehmen. Die darauf
abgebildete Goldmenge kann gesammelt oder später für weitere
Expeditionen eingesetzt werden. Nach der erfolgreichen Expedition muß
einer der beteiligten Forscher unter den Forscherstapel gelegt werden.
Die verbliebenen Forscher bleiben beim Spieler, können jedoch keine
Aktionen mehr in dieser Runde ausführen.
Ist die Expedition nicht von Erfolg gekrönt
worden, kommt die Fundstellen-Karte wieder unter ihren Stapel zurück.
Auch bei einem Fehlschlag verläßt ein Forscher den Spieler und
wandert wieder unter den Forscher-Stapel. Außerdem ist sein Zug sofort
beendet.
Unabhängig davon, ob der Spieler bei einer
Expedition erfolgreich war oder nicht wird das Zollschild auf den gerade
erforschten Kontinent gelegt und sperrt diesen.
Als dritte Aktionsmöglichkeit kann der Spieler
das Zollschild versetzen. Auch dafür braucht man einen Forscher, der
noch keine andere Aktion durchgeführt hat.
Wenn der Zug eines Spielers beendet ist, ist
der im Uhrzeigersinn folgende Spieler an der Reihe.
Spielende: Sobald
ein Spieler die geforderte Menge an Gold vorweisen kann, hat dieser die
Partie für sich entschieden.
Kommentar: „Bayon"
ist ein gutes Spiel. Zu zweit fällt die Blockade mit den Zollschildern
nicht ganz so ins Gewicht wie bei voller Besetzung, doch funktioniert das
Spiel auch hier. Die Möglichkeiten der Abwerbung sorgen dafür,
daß man den Gegner ein wenig ärgern kann, auch wenn er dafür
Gold als Entschädigung erhält. Das Merken fällt nicht immer
leicht, da man sich auf mehrere Kontinente gleichzeitig konzentrieren muß,
um später nicht eine Expedition ins Blaue wagen zu müssen, nur
weil der Vorgänger gerade auf dem gewünschten Kontinent selbst
aktiv war. Auch die Grafiken und die Regel sind vorbildlich.
Fazit: Ein gelungenes
Kartenspiel.
Wertung: Mit guten
4 Punkten ist „Bayon" vielleicht kein Überflieger, aber immerhin ein
solides und gutes Spiel, welches unbedingt einmal angespielt werden sollte.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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