Spieletest für das Spiel :BEIM ZEUS
Hersteller: Franckh-Kosmos 
Preis: 55 DM 
empf.Alter: 12-
Anzahl Spieler: 3-6
Erscheinungsjahr: 1997 
noch erhältlich: Ja 
Autor: Klaus Palesch
Besonderheit: 
Kategorie: Versteigerungsspiel
Bewertungsbild Beim Zeus-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 48 Grundstückskarten, 31 Tempel, 90 Besitz-Steine, 6 Spielfiguren, 6 Drehscheiben, 1 Säule, 6 Spielblöcke, Spielgeld
Aufmachung: Der Spielplan zeigt uns sieben Halbinseln, auf denen jeweils sechs oder neun Baugrundstücke nebeneinander liegen. Diese sind fortlaufend numeriert. Die Grundstückskarten zeigen jedes Grundstück und seine Nummer einmal. Die Tempel sind aus Pappe und können 1-3 Grundstücke belegen. Die Spielfiguren sind Holzzylinder, die Besitzsteine in den Spielerfarben sind dickere Holzscheiben. Die Säule dient zur Markierung des Startspielers. Die Drehscheiben zeigen Zahlen von 0-9. Sie haben zwei Zeiger, mit denen man ein Gebot zwischen 0 und 99 einstellen kann. Die Spielblöcke enthalten einfache Tabellen, auf denen der Spieler die gekauften Grundstücke, deren Preise und den Status (bebaut, unbebaut) einträgt. Das Spielgeld in den Regenbogenfarben weist sechs verschiedene Werte auf. Die Grafik des Spiels ist ordentlich, die Materialqualität reicht leider nicht an die Spiele vergangener Jahre heran. Besonders die dünnen Drehscheiben und die lieblosen Spielfiguren und Setzsteine ist man von Franckh-Kosmos nicht gewohnt.
Ziel: Es gilt, der beste und reichste Tempelbauer zu werden. Dazu bekommt jeder Spieler eine Spielfigur und die passenden Besitzsteine, eine Drehscheibe, ein Blatt zum Notieren und Spielgeld, abhängig von der Spielerzahl. Dann werden einige Startgrundstücke ausgewählt, deren Karten gemischt und an die Spieler reihum verteilt. Diese tragen die Zahlenwerte in die Tabelle ein und schreiben als Preis eine Null hin. Die entsprechenden Grundstücke werden mit Markierungssteinen belegt und die Karten kommen in die Spieleschachtel.
Die restlichen Karten mischt man gut durch und legt sie auf ein Kartenfeld am Rande des Spielplanes. Als letztes ermittelt man einen Startspieler. Dieser bekommt die Säule und hat nun zwei Aktionen.
Zunächst nimmt man immer drei Karten vom Kartenstapel und legt sie offen nebeneinander aus. Um diese drei Grundstücke geht es nun. In seiner zweiten Aktion muß sich der Spieler nun entscheiden, ob er eine Versteigerung ausrufen will oder ob er lieber einen Tempel bauen möchte.
Bei einer Versteigerung gibt jeder Spieler ein Gebot ab. Dazu nimmt man sich die Drehscheibe und stellt einen Zahlenwert ein. Haben dies alle Spieler getan, so dreht man die Scheiben um und vergleicht die Werte. Der Spieler mit der Säule bekommt drei zusätzliche Punkte.
Der Spieler, der den höchsten Wert geboten hat, darf sich nun eine der drei Karten aussuchen und auf das entsprechende Feld einen Markierungsstein legen. Die Karte kommt aus dem Spiel. Ferner trägt der Besitzer auf dem Blatt die Grundstücksnummer und den Kaufpreis ein. Die Punkte, die er durch die Säule ggf. dazu erhält, zählen dabei nicht mit. Das zweithöchste Gebot erhält eine der beiden übrigen Karten und macht das gleiche. Alle anderen Spieler gehen leer aus. Nach einer Versteigerung wird die übriggebliebene dritte Karte wieder unter den Stapel geschoben.
Alternativ darf ein Spieler auch einen Tempel bauen. Besitzt er benachbarte Grundstücke, so kann er größere Tempelanlagen errichten. Die Baukosten errechnen sich aus den Kaufpreisen der Grundstücke. Hat man also viel Geld für ein bestimmtes Feld bezahlt, so muß man genausoviel Geld für den Bau zahlen.
Hat man Grundstücke bebaut, so werden die entsprechenden Zahlenfelder auf dem Block markiert. Befindet sich nur noch ein Grundstück auf einer Halbinsel nicht im Besitz eines Spielers, so darf es nur von jemandem bebaut werden, der dort bereits einen Tempel errichtet hat. Erwerben darf ein Gegenspieler das Grundstück dennoch.
Einmal im Spiel kann man seinen großen Spielstein einsetzen, um eine Sonderaktion durchzuführen. Der Stein wird dann in die Schachtel gelegt und man darf entweder ein Grundstück gratis bebauen oder man kann eine Tempelvergrößerung vornehmen (zwei kleinere Tempel zu einem großen zusammenfassen bzw. einen Tempel und ein anliegendes Grundstück zu einem großen Tempel vereinigen).
Damit das Spielgeld nicht zu Neige geht, bekommt jeder Spieler, der mindestens einen Tempel besitzt, vor seinem Zug Geld, das er jedoch selber einfordern muß. Für jeden kleinen Tempel gibt es zwei, für mittlere Tempel fünf und für große Tempel zehn Geldeinheiten.
Spielende: Das Spiel endet, wenn alle Grundstückskarten verkauft wurden (anschließend findet eine letzte Spielrunde statt) oder wenn alle Tempel verbaut wurden, für die noch Platz wäre. Bei der Wertung besitzen die Tempel verschiedene Grundwerte (10, 30 und 150 Geldeinheiten), die mit der Anzahl aller gebauten jeweiligen Tempelgrößen multipliziert werden. Diesen Endwert bekommt jeder Spieler für jeden eigenen Tempel ausbezahlt. Ein Beispiel: Es wurden fünf große Tempel gebaut, drei davon gehören mir. daraus ergeben sich 5x150 Geldeinheiten als Endwert (=750), den ich dreimal erhalte.
Kommentar: "Beim Zeus" ist vom Spielgeschehen her als simpel einzustufen, trotzdem ist der Spielreiz enorm. Oft zeigt sich, daß ein Spieler viele Grundstücke zu teuer erstanden hat und dann viel für den Bau zahlen muß. Gelingt es einem Spieler jedoch nicht, mindestens einen großen Tempel zu bauen, so hat er garantiert verloren, da der Multiplikator viel zu hoch angesetzt ist. Mit einem Grundwert von 90 Geldeinheiten wird dieses spekulative Element etwas entschärft.
Fazit: Ein gutes Spiel von Klaus Palesch mit kleinen Materialschwächen.
Wertung: Wir geben dem Spiel 5 Punkte. Es macht mit drei Spielern fast genausoviel Spaß wie mit 6 Personen. Dann ändern sich die Spieltaktiken und damit das Gebot für ein Grundstück jedoch sehr.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


 


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