Spieletest für das Spiel : BETTLER UND DIEBE 
Hersteller: Parker 
Preis: 10 DM
empf.Alter: 10- 
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 1984
noch erhältlich: Nein 
Autor: 
Besonderheit:
Kategorie: Kartenspiel 
Bewertungsbild

Ausstattung: 14 Diebeskarten, 24 Bettlerkarten in 3 Farben, 4 Punktekarten
Aufmachung: Die Bettlerkarten haben Werte von 1-8 und sind in drei Farben vorhanden. Neben der Wertigkeit jeder Karte sind auf einigen Karten (5-8) zusätzliche Punkte angebracht. Auf jeder Karte befindet sich ein Schwarz-Weiß-Photo, welches im eigentlichen Spiel allerdings keine Bedeutung hat. Die Diebeskarten sind in einer eigenen Farbe mit Werten von 1-14 vorhanden. Auch hier haben einige Karten zusätzliche Punktzahlen angegeben (5-14). Die Punktekarten geben die Siegpunkte bei zwei Spielen an und dienen somit lediglich als Gedächnisstütze.
Ziel: Bettler und Diebe besteht aus drei Spielen. Bei 2 Personen spielt man Snear, mit drei Personen Halsabschneider und mit 4 oder 5 Spielern Bettler und Diebe. Da die einzelnen Spiele sich doch etwas unterscheiden, erkläre ich sie nacheinander.
Bei Bettler und Diebe wird die blaue 1 nicht benötigt. Die restlichen Karten werden gut gemischt und dann an jeden Spieler 7 (bzw. 9 bei 4 Spielern) ausgeteilt. 2 Karten bleiben über, die den sogenannten Topf bilden.
Der Spieler links vom Geber entscheidet sich nun, ob er den Topf nehmen will oder nicht. Dies geht so lange weiter, bis alle entweder den Topf ablehnen oder ein Spieler den Topf an sich nimmt. Dieser hat nun mehr Karten auf der Hand und sortiert wieder 2 davon aus, die er verdeckt vor sich ablegt. Die im abgelegten Topf befindlichen Karten müssen Bettlerkarten sein. Nur wenn der Spieler keine oder weniger Bettlerkarten besitzt, darf er Diebeskarten (=Trumpfkarten) in den abgelegten Topf geben. Dies muß er den anderen Spielern jedoch mitteilen, wobei er dabei aber nicht die Zahl der Karte(n) nennen muß. Dann wird immer reihum eine Karte ausgespielt.
Zu Beginn muß der Spieler, der den Topf genommen hat, ausspielen, danach immer derjenige, der den Stich gewonnen hat. Wie beim Skat ist bedienen der Farbe Pflicht. Hat man keine Karte der passenden Farbe, so kann man entweder mit einer Diebeskarte (=Trumpfkarte) stechen oder eine Karte anderer Farbe abwerfen. Das Spiel geht sp lange weiter, bis alle Karten ausgespielt sind.
Bei Bettler und Diebe hat eine Karte einen Aufdruck mit der Schrift "PARTNER". Der Spieler, der diese Karte besitzt, spielt mit dem Spieler zusammen, der den Topf aufgenommen hat. Er darf sich jedoch nicht bei diesem melden. Die Spieler bleiben also im Unklaren über den Partner. Alle anderen Spieler versuchen gemeinsam gegen die 2 Spieler vorzugehen.
Sollte der Spieler, der den Topf genommen hat, selbst die Partner-Karte besitzen, so kann er entweder alleine spielen oder er nennt den Spielern die nächsthöhere Diebeskarte, die er nicht besitzt. Der Spieler, der die angesagte Karte hat, wird so zum Partner dieses Spiels. Will ein Spieler alleine spielen, so kann er dies ansagen, in dem Fall hat die Partnerkarte keine Bedeutung. Da dies schwerer ist, wird es mit zusätzlichen Siegpunkten belohnt.
Wollte kein Spieler den Topf nehmen, so wird Ramsch gespielt. Jeder spielt für sich und versucht, möglichst wenig Punkte zu bekommen. Ein Spieler, der keinen Stich erhält, hat automatisch verloren. Die Punktrechnung ist bei beiden Spielen gleich. Man rechnet seine Punkte aus den Stichen aus (die Punktewerte stehen ja als zweite Zahl auf einigen Karten). Bei Ramsch gewinnt der Spieler mit den wenigsten Punkten, bei einem "normalen" Stichspiel die Gruppe, die mehr als 60 Punkte erringen konnte.
Gemäß einer Tabelle bekommt man entsprechend Siegpunkte gutgeschrieben.
Spielende: Bei 20 Siegpunkten oder mehr endet das Spiel.
Ziel: Halsabschneider funktioniert ähnlich, jedoch nur für drei Spieler. Hier werden mehr Karten aus dem Spiel aussortiert. Jeder Spieler erhält 10 Karten, es bleibt ein Topf aus drei Karten übrig. Auch hier darf man reihum den Topf ablehnen, dann wird Ramsch gespielt. Nimmt ihn ein Spieler, so spielt dieser gegen die anderen zwei. Auch hier muß man in den Topf Bettlerkarten legen, sofern man welche hat. Der Topf wird vor den Einzelspieler gelegt und zählt bei der Endabrechnung mit. Die Legevorschriften sind identisch mit denen bei Bettler und Diebe. Schafft es der Einzelspieler, mehr als 60 Punkte zu bekommen, so gewinnt er Siegpunkte, ansonsten seine Gegner.
Spielende: Sobald ein Spieler 20 Punkte oder mehr erreicht.
Ziel: Snear ist dem deutschen Bauernskat ähnlich. Zu Beginn werden alle Bettler-Einsen und -Zweien aus dem Spiel genommen. Die restlichen Karten mischt man gut durch und legt vor den beiden Spielern je 6 Karten verdeckt aus. Danach werden auf diese Karten jeweils eine Karte offen ausgelegt, die überzähligen Karten teilen sich die beiden Spieler (4 pro Person) und nehmen sie auf die Hand.
Der Spieler, der mit Auslegen an der Reihe ist, nimmt entweder eine Handkarte oder eine offen ausliegende Karte seiner Reihe. Es gelten auch hier die gleichen Legevorschriften wie bei Bettler und Diebe (Bedienen und Stechen). Nimmt man eine Karte aus der Reihe, so wird nach dem Stich die darunterliegende Karte aufgedeckt.
Spielende: Sind alle Karten ausgespielt, so addieren die Spieler ihre Punkte. Es werden so viele Partien gespielt, bis ein Spieler 500 Punkte erreicht oder überschreitet.
Kommentar: Das Spiel ist zumindest in der Zweispieler- und Dreispieler-Version sehr stark an Bauernskat bzw. Skat angelehnt. Wer also Skat ablehnt, kann das Spiel vergessen. Skatfreunde tun sich mit dem ungewohnten Kartenbild, der starren Trumpffarbe und der anderen Punkteverteilung der Karten schwer. Das wirklich gute am Spiel ist nur die 4-5 Personen-Variante, die zumindest etwas Abwechslung bringt.
Fazit: Einfaches Skatspiel mit anderen Kartengrafiken und Punktverteilung, allerdings mit bis zu 5 Personen.
Wertung: Gerade eben so drei Punkte, aber auch nur wegen der Vielpersonen-Version.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


 


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