Spieletest für das Spiel : BIG
BOSS
Hersteller: Franckh Kosmos Preis: 100 DM empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 2-6 Erscheinungsjahr: vor 1993 noch erhältlich: Nein Autor: Wolfgang Kramer Besonderheit: Kategorie: Das besondere Spiel |
Ausstattung: Geldchips
mit verschiedenen Werten, 8 Konzern-Chips, 8 Stammhäuser, 92 Gebäudesteine,
12 Eigentümer-Fahnen, 90 Baukarten, 1 Kurzspielregel, 1 Stoffbeutel,
1 Spielfeld, Konzern-Aktien
Aufmachung: Der
Spielkarton hat in etwa die Maße eines Brockhaus-Buches und fällt
so schon im Regal auf. Im Karton selbst ist eine Schublade für die
Kleinteile und ein großes Fach für den Stoffbeutel mit den Gebäudesteinen
und das Spielfeld. Das Spielfeld zeigt 72 Felder, auf denen Gebäude
errichtet werden können. Jedes Feld trägt eine Zahl, die auch
in den Baukarten vorhanden ist. Um diesen Rundkurs der Bauplätze ist
eine Leiste gedruckt, die die aktuellen Werte der Konzerne angibt. Diese
Leiste geht bis zum maximalen Wert 50. Die Gebäudesteine lassen sich
stapeln und haben in der Mitte eine Halterung, damit die Eigentümer-Fahnen
dort hineingesteckt werden können. Diese sind, wie auch die Gebäudesteine,
aus Plastik. Die Geldchips sind in verschiedenen Werten vorhanden und stellen
das Spielgeld dar. Sie sind aus bedruckter Pappe gefertigt, ebenso wie
die Konzernchips, die schließlich auf der Außenskala des Spielplanes
entlangbewegt werden. Die Stammhäuser sind normale Gebäudesteine,
die einfach mit einem Konzern-Namen beklebt wurden und zur Darstellung
des Konzernes auf dem Spielplan dienen.
Ziel: Es gilt, möglichst
viel Geld zu machen. Zu Beginn des Spieles bekommt jeder Spieler 30 Millionen
Startkapital und 2 Eigentümerfahnen seiner Farbe. Dann werden die
Karten gut gemischt und jeder Spieler bekommt 12 Karten ausgeteilt. Der
Spielplan wird aufgestellt, die 8 Konzernchips auf die Leiste gelegt und
die Aktien neben dem Spielplan verteilt. Wurde ein Startspieler ermittelt,
beginnt das Spiel.
Man darf in seinem Zug entweder eine Baukarte
für 5 Millionen kaufen oder eine Baukarte ausspielen. Beim Kauf wird
der Betrag an die Bank gezahlt, eine Karte gezogen und danach an den nächsten
Spieler verwiesen. Spielt man jedoch eine Baukarte aus, so kann man einen
Konzern gründen.
Dies geht immer dann, wenn die ausgespielte Karte
mindestens 3 Felder von einem anderen Gebäude entfernt ist. Dann wird
dort ein Gebäude errichtet und das Stammhaus obenauf gesetzt. Zusätzlich
werden nun noch 2 Gebäude neben dieses Stammhaus gesetzt. Diese müssen
aber immer noch mindestens 3 Felder vom nächsten Gebäude entfernt
sein. Der entsprechende Konzernchip wird nun um drei Felder auf der Skala
bewegt und der Gründungsspieler bekommt 3 Millionen ausbezahlt.
Ein Spieler kann, wenn er am Zug ist, auch einen
Konzern vergrößern. Dazu spielt er entweder eine Karte aus,
die neben einem Konzerngebäude ist (also z.B. Feld 18, wenn auf Feld
19 schon ein Gebäude steht), oder er spielt eine Karte aus, auf der
schon ein Gebäude errichtet wurde. Dieses wird dann einfach auf das
vorhandene gestellt und erweitert es. Baut man ein Gebäude in die
zweite Etage, so steigt der Wert des Konzerns um 2 Millionen, bei einem
normalen Anbau um eine Million. Der Spieler, der die Karte ausgespielt
hat, bekommt den nun aktuellen Konzernwert ausbezahlt.
Neben den normalen Zahlenkarten gibt es noch
spezielle Karten, die ein beliebiges Gebäude aufstocken können.
Dabei sind die Etagen jeweils angegeben. So kann man durch Ausspielen einer
"2.Etage"-Karte ein beliebiges Gebäude aufstocken und so einen erhöhten
Wert des Konzerns erreichen. Natürlich kann man den fünften Stock
nur auf Gebäude setzen, die bereits 4 Stockwerke besitzen. Nach dem
Aufstocken eines Gebäudes wird das Stammhaus versetzt, da es immer
auf das höchste Gebäude in einem Konzern gesteckt wird.
Wer eine Baukarte ausgespielt hat, darf anschließend
bis zu 2 Aktien von beliebigen Firmen kaufen. Der Aktienpreis beträgt
pro Stück 5 Millionen, es sei denn, der Konzern hat einen höheren
Wert. Dann ist der aktuelle Wert der Kaufpreis einer Aktie. Aktien bleiben
bis zum Spielende beim Besitzer, es sei denn, es finden Fusionen statt.
Jeder Spieler besitzt 2 Fahnen, mit denen er
einen gekauften Konzern markieren kann. Um einen Konzern zu kaufen, muß
der Spieler ihn entweder gründen oder mit einem Gebäude erweitert
haben. Der Kaufpreis beträgt beim ersten Konzern 15 Millionen und
beim zweiten Konzern 30 Millionen, unabhängig vom aktuellen Wert des
Konzerns. Konzerne bringen am Ende des Spieles Erlöse bzw. während
des Spiels bei Fusionen.
Zu Fusionen kommt es immer dann, wenn zwei Konzerne
miteinander verbunden werden. Der Spieler, der die entsprechende Karte
ausgespielt hat, sagt, zu welchem Konzern das neue Gebäude gehört.
Dann wird geschaut, welches der beiden Gebäude am wertvollsten ist,
das andere wird aufgesogen. Besitzen Spieler Aktien der aufgelösten
Firma, so werden diese an die Bank für den aktuellen Firmenpreis verkauft.
Besitzt ein Spieler den Konzern, so bekommt er den dreifachen Wert des
Konzernes und gibt seine Fahne ab, sie ist aus dem Spiel. Als letztes werden
die Werte des niedrigeren Konzerns zu dem Wert des höherwertigen Konzerns
zugezählt und ergeben den aktuellen Wert des fusionierten Konzerns.
Der alte kleine Konzern kommt nun komplett aus
dem Spiel. Der fusionierende Spieler erhält zum Abschluß noch
den Wert des neuen Konzerns als Geld ausbezahlt.
Spielende: Das Spiel
endet, wenn entweder alle Baukarten aufgekauft wurden oder aber keine Gebäudesteine
mehr vorhanden sind. Es erfolgt die Schlußabrechnung. Jeder Spieler
bekommt die aktuellen Werte seiner gekauften Aktien ausbezahlt und den
dreifachen Wert seiner eigenen Konzerne. Pro Baukarte werden dann noch
5 Millionen abgezogen. Wer am meisten Kapital besitzt gewinnt das Spiel.
Kommentar: "Big
Boss" erinnert stark an Acquire, ist jedoch etwas teurer. Das Spielmaterial
ist schön und das Spiel ansprechend, doch fehlt dem Spiel die Würze.
Im Prinzip hat man beim Aktienkauf und bei dem Konzern-Kauf nie etwas zu
befürchten, das Geld vermehrt sich eigentlich immer, mal mehr, mal
weniger.
Fazit: Ein teures
Spiel, welches in vielen Punkten Acquire ähnelt. Besitzer dieses Spieles
brauchen sich Big Boss daher nicht unbedingt anschauen.
Wertung: Das Spiel
bekommt 4 Punkte. Es ist gut gemacht, doch bei weitem zu teuer. Wenn man
es für 40 DM oder weniger bekommen kann, sollte man zuschlagen, sofern
man nicht bereits das Konkurrenzspiel besitzt.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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