Spieletest für das Spiel: BIG
CITY
Hersteller: Goldsieber Preis: 50 DM empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 2-5 Erscheinungsjahr: 1999 noch erhältlich: Nein Autor: Franz-Benno Delonge Besonderheit: Kategorie: Taktisches Denkspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Goldsieber recht herzlich!
Ausstattung: 52 Gebäude,
17 Straßenbahnen, 72 Karten, 5 Zählsteine, 5 100er Marken, 5
Übersichten, 8 Stadtteilkarten, 1 Punkteskala
Aufmachung: Die
Gebäude sind aus Plastik und hervorragend modelliert. Sie lassen sich
in Wohngebäude, Industrie, Sondergebäude, Geschäftshäuser
und Parks einteilen und nehmen zwischen einer und vier Parzellen ein. Aus
den Stadtteilkarten wird der Grundriß der Stadt zusammengestellt.
Es handelt sich hierbei jeweils um Pappkärtchen mit acht oder neun
numerierten Feldern. Die Nummern findet man auch auf den Grundstückskarten
wieder. Die Straßenbahnen kommen auf die Straßen zwischen die
Parzellen und bringen bei einer Wertung mehr Punkte. Mit Hilfe der Zählsteine
wird der aktuelle Punktestand auf der Punkteskala angegeben. Sollte jemand
über 100 Punkte erhalten, gibt es eine 100er Marke für diesen
Spieler. Auf den Übersichtskarten sind die Bedingungen für den
Bau der einzelnen Gebäudetypen angegeben. Zusätzlich findet man
dort auch die verschiedenen Aktionsmöglichkeiten und ein Beispiel.
Diese Übersichten sind sehr groß, aber gut gemacht. Beim Material
gibt es keinerlei Abstriche und auch das Design ist genial. Für die
vielen Gebäude hat man drei Inlets übereinander gestapelt, in
denen das Material rutschfest und transportfähig untergebracht wird.
Ziel: Am Anfang
erhält jeder eine Übersichtskarte und sucht sich einen Zählstein
aus, den er auf das Startfeld der Punkteskala legt. Die Grundstückskarten
werden nach ihren 8 Stadtvierteln getrennt und dann verdeckt gemischt.
Jeder erhält von den ersten fünf Stadtvierteln jeweils eine Karte,
bei 5 Spielern gibt es noch eine zusätzliche Karte aus dem sechsten
Stapel. Diese Karten können sich die Spieler anschauen. Nun wird der
erste Stadtteil in die Mitte gelegt und die Spieler einigen sich auf die
Spielreihenfolge.
Vor der ersten Runde legen die Spieler einige
Stadtteile an. Der Startspieler wählt sich einen beliebigen Stadtteil
und legt ihn an den anderen Stadtteil so an, daß mindestens zwei
Parzellen des neuen Stadtteils an einen oder mehrere andere angrenzen.
Die Ausrichtung kann der Spieler frei bestimmen, jedoch darf man keine
anderen Stadtteile überlappen. Sollten die Stadtteile eine freie Fläche
umschließen, können diese Flächen im Spiel nicht bebaut
werden. Die dort angrenzenden Parzellen gehören jedoch weiterhin zur
Innenstadtlage. Reihum legt jeder Spieler einen Stadtteil seiner Wahl an.
Nur bei zwei Spielern darf jeder noch einen zweiten Stadtteil auslegen.
Wenn ein Spieler am Zug ist, muß er sich
für eine von 5 Aktionen entscheiden. Die erste Aktionsmöglichkeit
besteht im Bau eines Gebäudes. Dazu muß er entsprechende Grundstückskarten
abgeben und ein Haus bzw. eine Anlage bauen. Mehr als ein Haus kann jedoch
in einer Runde nicht gebaut werden. Man kann ein Haus nur auf Grundstücken
bauen, zu denen man die passende Karte hat.
Fabrikanlagen und Parks haben eine besondere
Grundstückskarte. Nur mit dieser Karte ist der Bau möglich. Für
den Bau benötigt man nicht die dazugehörigen Grundstückskarten.
Sie sind auch nicht an den Stadtteil gebunden, aus dem die besondere Grundstücks-Karte
stammt. Die überbauten Grundstückskarten sind dadurch wertlos,
können aber nicht abgeworfen werden und bleiben bis zum Ende im Spiel.
Beim Bau eines Gebäudes muß man die
Bauvorschriften beachten. Wohn- und Geschäftshäuser können
ohne besondere Maßnahmen gebaut werden. Alle anderen Gebäude
können erst nach dem Bau des Rathauses auf den Plan gesetzt werden.
Oft muß man beim Neubau beachten, welche benachbarten Gebäude
bereits existieren. So darf man z.B. ein Kaufhaus nur dann bauen, wenn
das Rathaus existiert und auf den angrenzenden Feldern des Neubaus ein
Wohnhaus, ein Geschäftshaus und ein Sonderbau liegen. Auch sind bestimmte
Gebäude nur in der Innenstadt oder am Stadtrand zulässig. Die
Bauvorschriften gelten allerdings nur direkt beim Bau. Spätere benachbarte
Bebauungen üben keinen Einfluß mehr aus.
Es ist nicht möglich, einmal errichtete
Gebäude wieder abzureißen. Sollte ein Gebäudetyp nicht
mehr vorhanden sein, kann er nicht mehr gebaut werden.
Nach dem Bau eines Gebäudes gibt es Wertungspunkte
dafür. Jedes Gebäude besitzt einen Basiswert, der je nach Gebäudetyp
durch die Lage und angrenzende Anlagen erhöht oder vermindert wird.
Befindet sich eine Straßenbahn am Gebäude, wird der Punktwert
am Ende verdoppelt. Sollte der Wert eines Gebäudes jedoch 0 betragen,
erhält der Spieler immer noch einen Punkt auf der Skala gutgeschrieben.
Liegt ein mehrparzelliges Gebäude an einem Ende am Stadtrand, gilt
das gesamte Gebäude als stadtrandnah. Sollte ein Spieler mehr als
99 Punkte im Verlauf des Spiels erreichen, bekommt er den 100er Chip in
seiner Farbe und sein Zählstein wird entsprechend auf der Skala weiterbewegt.
Als letzten Zug der Aktion „Gebäude errichten“
zieht der Spieler so viele Grundstückskarten nach, wie er beim Bau
abgelegt hat. Er darf diese aus beliebigen Stapeln ziehen.
Als zweite Möglichkeit kann ein Spieler
eine Straßenbahnstrecke bauen. Diese Aktion geht allerdings erst,
wenn das Rathaus gebaut wurde. Der Spieler, der mit dem Bau der Bahn beginnt,
darf sich ein Straßenbahnstück nehmen und an ein beliebiges
Grundstück legen. Nachfolgende Spieler können dann bei dieser
Aktion zwei Straßenbahnen setzen. Sie müssen jedoch auf angrenzende
Felder gesetzt werden und es muß eine eindeutige Linienführung
entstehen (Kreisverkehr ist verboten!). Abzweigungen sind auch nicht erlaubt.
Bestehende Strecken werden nicht mehr verändert. Eine Straßenbahn
teilt zwei benachbarte Zahlenfelder voneinander. Auf solche Felder kann
kein Zweier- Gebäude mehr gesetzt werden, da sonst die Straßenbahn
zubetoniert werden würde.
Die dritte Aktion eines Spielers besteht im Legen
eines neuen Stadtteils, sofern noch vorhanden. Auch hier gelten die Legeregeln
wie zu Beginn.
Die vierte Option ist der Austausch von Grundstückskarten.
Dazu legt er zunächst verdeckt seine Karten unter die entsprechenden
Stapel und zieht sich anschließend von beliebigen Stapeln so viele
Karten nach, wie er abgegeben hat. Er kann dabei auch Karten nehmen, deren
Stadtteile noch nicht ausliegen. Als letztes kann ein Spieler in seiner
Runde passen und das Spiel an den nächsten Spieler weitergeben.
Spielende: Das Spiel
ist vorbei, wenn alle Stadtteile gelegt sind und alle Grundstücke
bebaut wurden oder zwei Runden lang jeder Spieler paßt oder Karten
austauscht. Es gewinnt der Spieler, dessen Spielstein auf der Skala am
weitesten vorne liegt.
Kommentar: Das Spiel
ist fantastisch und macht in jeder Konstellation viel Spaß. Die Atmosphäre
ist durch die schön modellierten Gebäude sehr dicht und das Spiel
ist trotz der umfangreichen Regeln einfach zu spielen. Es gibt keine Langeweile
während der Partien, da man sehr selten auf Züge der Mitspieler
warten muß. Der variable Spielaufbau und die Vielzahl von Gebäuden
sind weitere Pluspunkte.
Fazit: Ein begeisterndes
Spiel für die gesamte Familie.
Wertung: Die selten
vergebene Höchstwertung kann das neue große Goldsieber-Spiel
für sich verbuchen. Mit 6 Punkten ist „Big City“ auf jeden Fall eine
Kaufempfehlung.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de