Spieletest für das Spiel: BLUE MOON CITY
Hersteller: Kosmos                    
Preis: 25 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2006      
noch erhältlich: Ja
Autor: Reiner Knizia
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Oktober 2006
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Blue Moon City-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kosmos recht herzlich!

Ausstattung: 21 Gebäudetafeln, 1 Obelisk-Anzeiger, 80 Karten, 4 Spielfiguren, 40 Bausteine, 40 Kristalle, 15 Drachenschuppen, 3 Drachen
Aufmachung: Die Gebäudetafeln sind beidseitig bedruckt. Auf der Vorderseite sieht man die Baupläne eines Gebäudes mit Informationen über die Bauabschnitte und die Belohnungen für die Erbauer, während die Rückseite das Gebäude in seiner vollen Pracht zeigt.
Der Obelisk besitzt eine Reihe von Ablagefeldern, auf denen die Spieler ihre Bausteine während des Spiels ablegen. Dazu müssen sie Kristalle an einem bestimmten Ort opfern.
Mit den Spielfiguren bewegen sich die Spieler über die Gebäudetafeln, um beim Wiederaufbau der Stadt zu helfen. Sie können drei Drachen aus Kunststoff zu Hilfe rufen, die den Aufbau überwachen und den Spielern dabei Drachenschuppen schenken.
Der Motor im Spiel sind die Spielkarten in acht verschiedenen Farben. Sie haben Zahlenwerte zwischen 1 und 3. Viele Karten besitzen außerdem Sonderfunktionen.
Ziel: Jeder Spieler versucht sich beim Aufbau der Stadt besonders hervorzutun, um Kristalle zu sammeln. Diese werden dann am Obelisken geopfert und wer zuerst einige Opferungen durchgeführt hat, wird Sieger des Spiels.
Am Anfang wird der Spielplan aufgebaut. Dabei befindet sich die Gebäudetafel mit dem Obelisken im Zentrum, die anderen Gebäude werden mit den Bauplänen nach oben um die Säule herum ausgelegt. Jeder bekommt eine Spielfigur und die Bausteine einer Farbe. Außerdem zieht man vom gemischten Kartenstapel noch einige Handkarten. Die Drachenschuppen, Kristalle und die Drachen bleiben neben der Spielfläche.
Der aktive Spieler darf zunächst seine Spielfigur um bis zu zwei Felder bewegen. Die Bewegungen werden waagerecht und senkrecht gemacht, wobei jede Gebäudetafel als ein Feld zählt. Es dürfen sich mehrere Figuren und Drachen auf einem Feld befinden.
Am Zielfeld angekommen, kann der Spieler dort den Wiederaufbau einleiten bzw. fortführen. Die Farbe des Bauplatzes gibt an, welche Kartenart ein Spieler auslegen muß, die Ziffer im Bauplatz zeigt den Gesamtwert, den die ausgespielten Karten haben müssen. Nach der Abgabe wird das entsprechende Segment mit einem eigenen Baustein belegt. Es ist erlaubt, mehrere Bausteine in seinem Zug zu setzen. Befinden sich beim Bau Drachen auf dem Feld, gibt jeder Drache dem Baumeister eine Drachenschuppe als Anerkennung für seine Dienste.
Nun kann der Spieler noch bis zu zwei Handkarten abwerfen, um dafür neue Karten zu erhalten. Schließlich erhält er als letzte Aktion zwei neue Handkarten vom Zugstapel.
Sobald der letzte Baustein bei einem Gebäude gesetzt wurde, wird dieses ausgewertet. Der Spieler mit den meisten Bausteinen dort bekommt eine besondere Belohnung für seine Dienste. Bei Gleichstand entscheidet der höherwertig belegte Bauplatz. Dann bekommen alle Spieler ihren Lohn, sofern sie an der Errichtung beteiligt waren. Das Gebäude wird umgedreht und erstrahlt in neuem Glanz. Gibt es in der Nachbarschaft bereits weitere fertige Gebäude, bringen diese den Erbauern des neuen Gebäudes noch einen kleinen Bonus. Bei den Belohnungen handelt es sich meistens um Kristalle, manchmal aber auch um Drachenschuppen und neue Handkarten.
Die vielen Sonderkarten und ihr richtiger Einsatz bestimmen das Spielgeschehen. So gibt es Karten, bei denen die eigene Figur zusätzliche Felder ziehen darf oder sogar auf ein frei bestimmbares Feld springt. Die Drachen können eingesetzt und versetzt werden, man kann Kartenfarben in andere umwandeln oder sogar mehrere Opferungen auf einmal durchführen. Benutzt man die Sonderfertigkeiten, kann die Karte nicht mehr zum Bau eines Abschnittes verwendet werden.
Sobald man einige Kristalle gesammelt hat, sollte man wieder zum zentralen Platz gehen und dort eine Opferung machen. Auf dem Obelisken befinden sich einige Felder mit Zahlenwerten, die anzeigen, wie viele Kristalle ein Spieler opfern muß, um das entsprechende Feld mit einem Baustein zu belegen. Pro Spielzug ist nur ein Opfergang erlaubt, sofern man nicht mit einer entsprechenden Spezialkarte handelt.
Die Drachenschuppen lassen sich ebenfalls in Kristalle umwandeln. Wurden alle Drachenschuppen vergeben, folgt eine Zwischenwertung. Der Spieler mit den meisten Schuppen erhält sechs Kristalle, alle anderen mit mindestens drei Schuppen dürfen sich drei Kristalle nehmen. Die Schuppen kommen anschließend wieder in den Vorrat. Spieler, die nur eine oder zwei Schuppen haben, gehen leer aus, müssen allerdings ihre Schuppen auch nicht abgeben.
Spielende: Je nach Spielerzahl endet die Partie, sobald ein Spieler vier bis sechs Opfer getätigt hat.
Kommentar: „Blue Moon City“ ist optisch hervorragend gelungen. Die Grafiken der Karten haben die gleiche Qualität wie beim gleichnamigen Kartenspiel. Auch die Gebäude und die Hintergrundgeschichte passen zu dem Roman und dem bereits früher erschienenen Kartenspiel. Damit enden allerdings auch die Gemeinsamkeiten, denn das Brettspiel ist ein völlig eigenständiges Produkt und kann ohne Vorkenntnisse über die Geschichte oder das vorherige Spiel gemacht werden.
In jeder Besetzung ist diese Neuheit von Reiner Knizia gelungen und bleibt in der Regel spannend bis zum letzten Spielzug. Oft sind die Mitspieler dem Sieger nur um einen Wimpernschlag unterlegen. Das Kartenglück gleicht sich während der Partie eigentlich immer aus und da man die Möglichkeit hat, ungeliebte Karten am Ende des Zuges abzuwerfen, relativieren sich starke Kartenhände schnell.
Eigentlich sind alle Karten wichtig und man braucht die Spezialfunktionen häufig, um Drachen herbeizurufen oder Farbkombinationen bzw. Einzelkarten umzufärben. Diese Karten fehlen einem dann aber beim eigentlichen Bau, wodurch ihr Einsatz immer ein zweischneidiges Schwert ist. Es ist nicht zwingend notwendig, bei einem Bau immer die Mehrheit von Bausteinen zu setzen, eine reine Beteiligung wirft häufig ebenfalls genug ab. Gerade gegen Ende des Spiels kann dieses wichtig sein, weil man durch die Spielzüge der Mitspieler weitere Kristalle kassiert, die man für die letzte Opferung so dringend benötigt.
Fazit: Ein gelungenes Spiel, welches auch denjenigen Spaß macht, die mit dem Kartenspiel nicht glücklich geworden sind.
Wertung: Mit guten 5 Punkten sollte man „Blue Moon City“ in jedem Fall einmal anspielen. Eines der besten Knizia-Spiele der letzten Jahre.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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