Spieletest für das Spiel: BOHN
HANSA
Hersteller: Amigo Preis: 20 Euro empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 3-5 Erscheinungsjahr: 2003 noch erhältlich: Ja Autor: Uwe Rosenberg Besonderheit: Kategorie: Kartenbrettspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielbrett,
117 Bohnenchips, 60 Auftragskarten, 35 Reisekarten, 10 Karten „Neue Ernte",
5 Spielfiguren, 5 Ablagen, Spielgeld
Aufmachung: Das
Spielbrett zeigt 10 Städte, die untereinander mit Wegen verbunden
sind. Jede Stadt hat zwei oder drei Waren anzubieten. Der Preis der Waren
variiert während der Partie und wird durch die Bohnenchips auf einer
Art Tabelle in jeder Stadt angezeigt. Am Rand des Spielbretts befinden
sich noch Ablagefelder für die Karten „Neue Ernte" und die Aufträge.
Die Bohnenchips sind aus stabilem Karton gefertigt.
Es gibt acht verschiedene Bohnensorten, die unterschiedlich häufig
vorhanden sind.
Auf den Auftragskarten sieht man den Zielort
einer Reise und die Bohnen, die man dort abgeben soll. Dafür erhält
der Spieler je nach Schwierigkeitsgrad einen bestimmten Erlös.
Jeder Spieler besitzt einen Satz an Reisekarten.
Dieser ist numeriert. Zwei der Karten jedes Satzes sind mit besonderen
Fähigkeiten ausgerüstet, die Einfluß auf das Spiel nehmen.
Wenn es eine neue Ernte gibt, wird eine entsprechende
Karte aufgedeckt. Diese gibt die Orte an, in denen es Nachschub gibt und
zeigt außerdem, welche Bohnensorte dort abgelegt werden muß.
Bei den Pöppeln der Spieler handelt es sich
um dicke Holzfiguren, die speziell angefertigt wurden und einen Esel samt
Karren darstellen sollen. Die Ablagen benötigen die Spieler, um ihre
Bohnensorten zu lagern. Gleichzeitig sind die Regeln in Kurzform aufgelistet
und man sieht die Grundpreise der einzelnen Bohnensorten. Das Spielgeld
gibt es in verschiedenen Stückelungen.
Ziel: Alle Spieler
versuchen, möglichst viel Geld durch das Erfüllen von Aufträgen
zu erwirtschaften.
Am Anfang wählt jeder eine Spielfarbe aus
und erhält die Spielfigur, die Reisekarten und eine Ablage. Die Reisekarten
werden anschließend sortiert und auf die Hand genommen. Die Kartenhand
darf während des gesamten Spiels in ihrer Reihenfolge nicht verändert
werden.
Nun werden auf die einzelnen Orte gemäß
der Startaufstellung Bohnenchips ausgelegt. Jeder Spieler erhält acht
unterschiedliche Bohnen, die er auf die Felder seiner Ablage sortiert.
Die Karten „Neue Ernte" und die Auftragskarten
werden getrennt voneinander gemischt. Von den „Neue Ernte"-Karten werden
anschließend
die obersten beiden Karten unbesehen weggenommen und beiseite gelegt. Sie
kommen eventuell am Schluß noch ins Spiel.
Jeder Spieler zieht sich drei Auftragskarten.
Jeder legt seinen Auftrag mit dem höchsten Erlös offen vor sich
ab, während die beiden anderen Karten in beliebiger Reihenfolge hinten
in die Kartenhand gesteckt werden. Die Spielfigur eines Spielers kommt
in die Stadt, die auf der offenen Auftragskarte genannt wurde. Die dort
verzeichneten Bohnen kommen vom eigenen Tablett wieder in den allgemeinen
Vorrat und der Spieler erhält den auf der Karte genannten Betrag als
Geld ausgezahlt. Dann wandert die Auftragskarte auf den Ablagestapel. Schließlich
beginnt der Spieler, der das niedrigste Startkapital besitzt.
Ein Zug eines Spielers besteht aus mehreren Phasen,
die hintereinander abgewickelt werden. Unabhängig von der aktuellen
Phase kann ein Spieler immer Aufträge erfüllen oder Aufträge
kaufen.
Möchte der Spieler einen beliebigen seiner
Aufträge erfüllen, legt er die gewünschte Auftragskarte
offen vor sich aus und bezahlt die geforderten Bohnensorte. Ein Auftrag
kann nur dann erfüllt werden, wenn sich der Spieler zu Beginn oder
am Ende seiner Bewegungsphase in der auf der Karte angegebenen Stadt aufhält.
Nachdem der Erlös ausgezahlt wurde, wandert die Auftragskarte auf
den Ablagestapel.
Möchte ein Spieler eine Auftragskarte kaufen,
muß er dafür fünf Geldeinheiten opfern und eine seiner
Reisekarten von der Hand abwerfen. Bei der abgeworfenen Karte darf es sich
jedoch nicht um eine Karte mit Spezialaktion (Zoll bzw. Nachschub) handeln.
In der ersten Phase des regulären Zuges
eines Spielers wird geschaut, ob bereits eine „Neue Ernte"-Karte vor dem
Spieler ausliegt. Ist dies der Fall, werden die Bohnen, die auf der Karte
verzeichnet sind, in die benannten Städte gelegt.
Dann kann der Spieler mit seiner Spielfigur reisen.
Die Schrittweite ist beliebig, allerdings kann man während seiner
Reise keine Zwischenstops machen, um Bohnen zu kaufen. Es ist erlaubt,
seine Figur stehen zu lassen.
Grundsätzlich muß man seine vorderste
Reisekarte offen auslegen. Für jede Stadt, in die der Spieler danach
zieht, muß eine weitere Reisekarte ausgelegt werden. Auch die Auftragskarten
auf der Hand zählen als Reisekarten mit.
Ist unter den Reisekarten die Spezialkarte mit
dem Zoll-Logo, muß der Spieler 20 Taler zahlen. Wenn die Karte mit
dem Nachschub-Symbol auftaucht, wird die oberste Karte des „Neue Ernte"-Stapels
aufgedeckt und ausgeführt.
Nach dem Ziehen darf der Spieler seine Reisekarten
wieder auf die Hand nehmen. Dabei ist grundsätzlich die Zoll-Karte
zuerst zu nehmen, gefolgt von der Nachschub-Karte. Erst danach darf der
Spieler seine normalen Reisekarten in beliebiger Reihenfolge nehmen und
hinten in seine Kartenhand integrieren. Ausgelegte Auftragskarten bleiben
dagegen bis zum Ende des Spielzugs offen vor dem Spieler. Sollten Sie am
Ende einer Spielrunde nicht erfüllt werden, wandern sie auf den Ablagestapel.
Nach der Bewegungsphase folgt das Handeln. Man
kann beliebig viele Mitspieler zu sich einladen. Erst bei einer Einigung
stellt der Handelspartner seine Spielfigur in die entsprechende Stadt.
Für diese Bewegung außerhalb seines Zuges muß er die vorderste
Handkarte offen vor sich auslegen. Handelt es sich dabei um die Zollkarte,
muß er 15 Taler an die Bank zahlen, bei einer Nachschub-Karte wird
die oberste „Neue Ernte"-Karte genommen und verdeckt vor ihm abgelegt.
Sie wird erst aktiviert, wenn der Spieler seinen regulären Zug macht.
Wenn der Spieler eine normale Reisekarte ausgelegt hat, kommt diese danach
wieder auf die Hand. Ein Auftrag wird dagegen sofort abgeworfen.
Die Absprachen zwischen den beiden Spielern sind
verbindlich. Beim Handel werden nur Bohnen gegeneinander getauscht, wobei
das Verhältnis frei wählbar ist. Es ist erlaubt, Geschenke zu
machen, die allerdings nicht angenommen werden müssen.
Die eingetauschten Waren müssen auf der
Ablage genügend Platz haben. Man kann allerdings auch Bohnen in den
allgemeinen Vorrat zurückgeben. Für diese Rückgabe gibt
es kein Geld.
Neben dem Handel mit Mitspielern kann man selbstverständlich
auch am aktuellen Ort die dortigen Bohnen erwerben. Der Preis einer jeweiligen
Bohnensorte ist dabei abhängig von der Anzahl der zur Verfügung
stehenden Bohnen.
In der Schlußphase eines Spielzugs werden
alle noch offenen Aufträge, die vor einem Spieler ausliegen, abgeworfen.
Sollte ein Spieler am aktuellen Ort eingekauft haben, werden entstandene
Lücken auf der Preisskala nun durch Nachrücken der verbliebenen
Bohnen geschlossen. Der Spieler bekommt dann eine Auftragskarte kostenlos,
die er als letzte Karte auf seine Hand nimmt. Sobald der Spieler das Ende
seines Zuges erklärt hat, ist der Nächste an der Reihe.
Spielende: Sobald
die letzte Karte „Neue Ernte" ausgeführt wurde, beginnt der finale
Durchgang. Jeder Spieler ist genau noch einmal an der Reihe. Sollten weitere
Nachschub-Karten offenbart werden, nimmt man die zurückbehaltenen
„Neue Ernte"-Karten und führt sie aus. Verbliebene Bohnen werden am
Ende noch für den Grundwert an die Bank verkauft. Es gewinnt der Spieler
mit dem meisten Geld.
Kommentar: Das Brettspiel
verknüpft geschickt einige Elemente des Kartenspiel-Klassikers „Bohnanza"
und ist doch vollkommen eigenständig. Die Grafiken und das Material
sind von gewohnt guter Qualität.
Das Spiel funktioniert in jeder Besetzung recht
gut. Gewisse Glückselemente sind durch das Ziehen der Auftragskarten
gegeben, doch bei geschickter Verhandlungstaktik kann ein Spieler auch
meistens bei ungünstigeren Karten in die Nähe seiner gewünschten
Orte kommen.
Fazit: Ein gutes
und solides Wirtschaftsspiel mit Handelskomponenten.
Wertung: Mit guten
4 Punkten kann „Bohn Hansa" durchaus überzeugen.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de