Spieletest für das Spiel: BOHNAPARTE
Hersteller: Amigo 
Preis: 7 Euro
empf.Alter: 12- 
Anzahl Spieler: 3-6
Erscheinungsjahr: 2004 
noch erhältlich: Ja
Autor: Hanno Girke, Uwe Rosenberg
Besonderheit: 
Kategorie: Erweiterung zu Bohnanza
Bewertungsbild Bohnaparte-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich!

Ausstattung: 72 Marker, 50 Gelände-Karten
Aufmachung: Die Geländekarten zeigen verschiedene Feldlager, Steinbrüche, Festungen, Dörfer, Bauernhöfe, Morast, Städte, Flüsse, Kloster, Kanonen und Eisenminen. Die Landschaften sind niedlich gezeichnet und haben am unteren Rand eine Markierung für die Anzahl an Siegpunkten, wenn man das Gebiet am Ende der Partie beherrscht. Einige Karten zeigen noch besondere Piktogramme, die entweder Vorteile für den Besitzer bringen oder beim Kampf als Verteidigungswert dienen. Einige dieser Karten sind beidseitig bedruckt und ihre Rückseite kommt nur in einer Variante zum Tragen.
Sechs Munitionsdepots werden als Sonderkarten neben das Spielfeld gelegt und können während der Partie erworben werden, um dort ungewollte Spielkarten zu parken.
Die Marker sind in Spielerfarben gehalten. Sie sind aus dünner Pappe gefertigt.
Ziel: Es gilt, möglichst viele Geländekarten zu erobern und bei Spielende zu halten.
Es gelten die normalen Regeln des Grundspiels von Bohnanza. Allerdings sind die Bohnentaler am Spielende nichts wert und sollten während der Partie bei Eroberungszügen ausgegeben werden.
Zu Beginn der Partie werden die Festungen und die Munitionsdepots beiseite gelegt. Die restlichen Geländekarten kommen je nach Spielerzahl gemäß einer Startaufstellung offen auf den Tisch. Nach dem Auslegen wählt jeder Spieler ein Feldlager in einer Farbe und bekommt die dazu passenden Marker. Ein Marker wird direkt auf das Feldlager gelegt, während die anderen als Vorrat beim Spieler verbleiben. Nicht benötigte Feldlager und Marker kommen in die Spieleschachtel zurück. Die dritten Bohnenfelder des Grundspiels werden in dieser Variante nicht benötigt.
Nachdem ein Spieler während seines Zuges die aufgedeckten Bohnenkarten mit den Mitspielern getauscht und dann verbliebene Bohnen angebaut hat, kann er vor dem abschließenden Nachziehen von Handkarten auf dem Spielbrett aktiv werden.
Dazu muß der Spieler zunächst einen gewonnenen Bohnentaler abgeben, der auf den Ablagestapel wandert. Danach bestimmt der Spieler einen Landstrich, der an ein eigenes Gebiet angrenzt. Dieses Land versucht der Spieler anschließend zu erobern.
Zunächst bestimmt der Spieler dabei, ob er einen Angriff vom Stapel, der Hand oder dem Depot aus führen will. Bei der Option „Stapel" zieht man die oberste Karte des Nachziehstapels und legt diese verdeckt aus. Bei der Wahl „Hand" darf man sich eine beliebige eigene Handkarte nehmen, die verdeckt vor dem Spieler abgelegt wird. Sollte der Angreifer über ein Munitionsdepot verfügen, darf er sich statt dessen alternativ auch eine Karte aus dem dortigen Kartenvorrat nehmen und diese benutzen.
Nachdem der Angreifer eine Karte gewählt hat, muß der Verteidiger seinerseits eine Karte ausspielen. Wenn es keinen Besitzer des Landstrichs gibt, dann wird automatisch eine Spielkarte vom Zugstapel genommen. Wenn es einen Mitspieler gibt, dem das angegriffene Land gehört, hat er die gleichen Auswahlmöglichkeiten wie der Angreifer, um sich gegen ihn zur Wehr zu setzen.
Nun drehen beide Seiten ihre ausgewählte Karte um. Es gewinnt der Spieler mit dem höheren Zahlenwert. Ist dies der Angreifer, besetzt er das Gebiet und ein eventuell vorhandener Marker des Mitspielers kommt zurück in dessen Vorrat. In jedem Fall werden die für den Schlagabtausch benutzten Spielkarten anschließend auf den Ablagestapel geworfen. Bei einem Gleichstand verliert der Angreifer automatisch.
Nach dem Kampf kann der Spieler weitere Angriffe starten, wenn er wieder Bohnentaler dafür ausgibt.
Für drei Bohnentaler kann jeder Spieler einmal im Spiel ein Munitionsdepot kaufen. Dieses wird offen vor dem Spieler abgelegt. Es kann je nach Spielerzahl zwischen drei und sechs Karten fassen. In das Munitionsdepot können Karten gelegt werden, die in der ersten Spielphase (zwangsweises Auslegen der vordersten Handkarte) oder in der zweiten Spielphase (direkt nach dem Aufdecken der zwei Spielkarten bzw. nach einem Tausch) angebaut werden müssen. Bohnen im Depot können später nicht mehr angebaut werden. Die Karten im Depot liegen verdeckt aus.
Viele Landstriche haben Sonderfähigkeiten. Aus einem Steinbruch kann man gegen Zahlung von zwei Bohnentalern genug Steine fördern, um ein beliebiges Gebiet mit einer Festung auszurüsten. Dazu wird dann die Karte mit dem Steinbruch gegen einen leeren Steinbruch eingetauscht und man nimmt sich eine Festungskarte, die man auf ein beliebiges eigenes Gebiet legt und damit einen zusätzlichen Siegpunkt und eine höhere Verteidigung in diesem Gebiet hat. Andere Karten sorgen für eine automatisch höhere Verteidigung, bringen mehr Handkarten oder sorgen beim Aufdecken in Phase 2 für mehr Auswahl.
Spielende: Wenn der Zugstapel viermal durchgespielt worden ist, endet das Spiel und es gewinnt der Spieler, der die meisten Flaggensymbole in seinen Gebieten besitzt. Es kann vorzeitig enden, wenn ein Spieler 12 Gelände in Besitz genommen hat oder wenn ein Spieler keine Geländekarte mehr besitzt.
Kommentar: In der Variante werden die Rückseiten einiger Karten benutzt. Dadurch entsteht die Spielvariante „Dschingisbohn", die früher einmal bei Lookout Games erhältlich war.
Diese Erweiterung entspricht im Wesentlichen dem bei Lookout Games erschienenen Bohnaparte und wurde nur für sechs Spieler optimiert. Dadurch kommen einige neue Geländekarten ins Spiel, die aber das Spielgefühl des alten Titels nicht beeinträchtigen.
Einige Ideen sind ganz nett gemacht, allerdings wird der Kampf gegen einen Mitspieler immer zu einem Glücksspiel, da er die gleichen Verteidigungsmöglichkeiten wie der Angreifer besitzt. Bei den Grafiken gibt es nichts auszusetzen und auch das Material geht in Ordnung. Die Zeichnungen wurden gegenüber dem älteren Lookout-Titel noch einmal neu überarbeitet.
Fazit: Eine nette Erweiterung, die aus dem Kartenspiel eine Art Brettspiel macht.
Wertung: Mit 4 Punkten ist diese Version vom Material und der Schachtel her sicherlich dem alten Spiel vorzuziehen, wobei sich spielerisch eigentlich nichts verändert. Erfreulich ist allerdings die Tatsache, daß man „Dschingisbohn" ebenfalls integriert hat.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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