Spieletest für das Spiel: BOHNAPARTE
Hersteller: Lookout Games Preis: 9 Euro empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 3-5 Erscheinungsjahr: 2003 noch erhältlich: Nein Autor: Hanno Girke Besonderheit: Kategorie: Erweiterung zu Bohnanza |
Ausstattung: 32 Geländekarten,
60 Spielmarker
Aufmachung: Die
Geländekarten zeigen verschiedene Feldlager, Steinbrüche, Festungen,
Dörfer, Plantagen, Morast und Eisenminen. Die Landschaften sind niedlich
gezeichnet und haben am unteren Rand eine Markierung für die Anzahl
an Siegpunkten, wenn man das Gebiet am Ende der Partie beherrscht. Einige
Karten zeigen noch besondere Piktogramme, die entweder Vorteile für
den Besitzer bringen oder beim Kampf als Verteidigungswert dienen. Fünf
Munitionsdepots werden als Sonderkarten neben das Spielfeld gelegt und
können während der Partie erworben werden, um dort ungewollte
Spielkarten zu parken.
Die Marker sind in Spielerfarben gehalten. Sie
sind aus dünner Pappe gefertigt. Das gesamte Spielmaterial ist in
einer winzigen Schachtel untergebracht, die nach dem Ausstanzen der Marker
leider nicht mehr richtig verschlossen werden kann.
Ziel: Es gilt, möglichst
viele Geländekarten zu erobern und bei Spielende zu halten.
Es gelten die normalen Regeln des Grundspiels
von Bohnanza. Allerdings sind die Bohnentaler am Spielende nichts wert
und sollten während der Partie bei Eroberungszügen ausgegeben
werden.
Zu Beginn der Partie werden die Feldlager, die
Festungen und die leeren Steinbrüche aus den Geländekarten aussortiert.
Dann werden die verbliebenen Karten gut gemischt und in einem bestimmten
Muster auf dem Tisch ausgebreitet. Jeder Spieler nimmt sich ein Feldlager
und legt dies an einer bestimmten Stelle des Spielfeldes ab. Die dazugehörigen
Marker kommen vor den Spieler. Einen Marker legt er allerdings direkt auf
sein Feldlager.
Die Festungen und leeren Steinbrüche werden
offen neben das Spielbrett gelegt. Die dritten Bohnenfelder des Grundspiels
werden in dieser Variante nicht benötigt.
Nachdem ein Spieler während seines Zuges
die aufgedeckten Bohnenkarten mit den Mitspielern getauscht und dann verbliebene
Bohnen angebaut hat, kann er vor dem abschließenden Nachziehen von
Handkarten auf dem Spielbrett aktiv werden.
Dazu muß der Spieler zunächst einen
gewonnenen Bohnentaler abgeben, der auf den Ablagestapel wandert. Danach
bestimmt der Spieler einen Landstrich, der an ein eigenes Gebiet angrenzt.
Dieses Land versucht der Spieler anschließend zu erobern.
Zunächst bestimmt der Spieler dabei, ob
er einen Angriff vom Stapel, der Hand oder dem Depot aus führen will.
Bei der Option „Stapel" zieht man die oberste Karte des Nachziehstapels
und legt diese verdeckt aus. Bei der Wahl „Hand" darf man sich eine beliebige
eigene Handkarte nehmen, die verdeckt vor dem Spieler abgelegt werden.
Sollte der Angreifer über ein Munitionsdepot verfügen, darf er
sich statt dessen alternativ auch eine Karte aus dem dortigen Kartenvorrat
nehmen und diese benutzen.
Nachdem der Angreifer eine Karte gewählt
hat, muß der Verteidiger seinerseits eine Karte ausspielen. Wenn
es keinen Besitzer des Landstrichs gibt, dann wird automatisch eine Spielkarte
vom Zugstapel genommen. Wenn es einen Mitspieler gibt, dem das angegriffene
Land gehört, hat er die gleichen Auswahlmöglichkeiten wie der
Angreifer, um sich gegen ihn zur Wehr zu setzen.
Nun drehen beide Seiten ihre ausgewählte
Karte um. Es gewinnt der Spieler mit dem höheren Zahlenwert. Ist dies
der Angreifer, besetzt er das Gebiet und ein eventuell vorhandener Marker
des Mitspielers kommt zurück in dessen Vorrat. In jedem Fall werden
die für den Schlagabtausch benutzten Spielkarten anschließend
auf den Ablagestapel geworfen. Nach dem Kampf kann der Spieler weitere
Angriffe starten, wenn er wieder Bohnentaler dafür ausgibt.
Für drei Bohnentaler kann jeder Spieler
einmal im Spiel ein Munitionsdepot kaufen. Dieses wird offen vor dem Spieler
abgelegt. Es kann je nach Spielerzahl zwischen drei und fünf Karten
fassen. In das Munitionsdepot können Karten gelegt werden, die in
der ersten Spielphase (zwangsweises Auslegen der vordersten Handkarte)
oder in der zweiten Spielphase (direkt nach dem Aufdecken der zwei Spielkarten
bzw. nach einem Tausch) angebaut werden müssen. Bohnen im Depot können
später nicht mehr angebaut werden.
Viele Landstriche haben Sonderfähigkeiten.
Aus einem Steinbruch kann man gegen Zahlung von zwei Bohnentalern genug
Steine fördern, um ein beliebiges Gebiet mit einer Festung auszurüsten.
Dazu wird dann die Karte mit dem Steinbruch gegen einen leeren Steinbruch
eingetauscht und man nimmt sich eine Festungskarte, die man auf ein beliebiges
eigenes Gebiet legt und damit einen zusätzlichen Siegpunkt und eine
höhere Verteidigung in diesem Gebiet hat.
Andere Karten sorgen für eine automatisch
höhere Verteidigung, bringen mehr Handkarten oder sorgen beim Aufdecken
in Phase 2 für mehr Auswahl.
Spielende: Wenn
der Zugstapel dreimal durchgespielt worden ist, endet das Spiel und es
gewinnt der Spieler, der die meisten Flaggensymbole in seinen Gebieten
besitzt.
Kommentar: Die Erweiterung
macht aus dem Kartenspiel ein kleines Brettspiel. Einige Ideen sind ganz
nett gemacht, allerdings wird der Kampf gegen einen Mitspieler immer zu
einem Glücksspiel, da er die gleichen Verteidigungsmöglichkeiten
wie der Angreifer besitzt. Bei den Grafiken gibt es nichts auszusetzen
und auch das Material geht in Ordnung, wobei die Pappchips ruhig etwas
dicker und leuchtender sein könnten. Manchmal sieht man die Marker
nur schlecht auf den farbenfrohen Grafiken.
Fazit: Die Erweiterung
ist ok, bringt aber nicht wirklich viel Interessantes dazu.
Wertung: Mit guten
3 Punkten muß man „Bohnaparte" nicht wirklich besitzen.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de