Spieletest für das Spiel: BOHNILÄUM
Hersteller: Amigo                     
Preis: 10 Euro
empf.Alter: 12-              
Anzahl Spieler: 3-7
Erscheinungsjahr: 2012      
noch erhältlich: Nein
Autor: Uwe Rosenberg
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: August 2013
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Bohniläum-Pressefoto

Ausstattung: 180 Karten, 6 Bohnenfeld-Karten
Aufmachung: Die Karten werden nicht in der mittlerweile für Amigo typischen Miniverpackung ausgeliefert, sondern in einer etwa doppelt so hohen Schachtel, die jedoch bis zum Deckel hin gefüllt ist. Die Spielkarten zeigen verschiedene Bohnensorten mit niedlichen Grafiken in unterschiedlichen Stilarten. Auf jeder Karte steht eine Zahl, die die Häufigkeit der Bohne in dem Kartenstapel angibt. Am unteren Rand jeder Karte befindet sich eine Tauschleiste, auf der bis zu vier Münzen eingetauscht werden können, wenn man entsprechend viele gleichartige Bohnenkarten ausgelegt hat. Die Wechselkurse sind natürlich von der Häufigkeit der Bohnen abhängig. Die Rückseiten der Spielkarten zeigen als Motiv jeweils eine Münze an.
Die Bohnenfeld-Karten zeigen einen zusätzlichen Acker, den man im Spiel erwerben kann.
Ziel: Als Bohnenanbauer versucht jeder Spieler, möglichst viel Geld zu erwirtschaften.
Man sortiert am Anfang die zusätzlichen Bohnenfelder aus dem Kartenstapel heraus und legt sie beiseite. Dann werden die Bohnen-Karten des Grundspiels gründlich gemischt und man verteilt an jeden Mitspieler fünf Karten. Die Reihenfolge der Karten darf im Spiel nicht verändert werden, d.h. die zuerst aufgenommene Karte muß später als erstes gespielt werden. Zieht man im Laufe des Spieles Karten nach, so kommen diese hinter die letzte Karte auf der Hand. Ein Mischen der Handkarten kommt nicht in Frage!
Die restlichen Karten werden als Zugstapel in die Mitte des Tisches gelegt.
Ist ein Spieler am Zug, muß er folgende Aktionen durchführen: Bohnenkarte ausspielen, Handeln und Schenken, Bohnen anbauen und schließlich neue Bohnenkarten ziehen.
Im ersten Schritt muß der Spieler seine vorderste Bohnenkarte offen auf eines seiner Bohnenfelder ausspielen. Jeder Spieler besitzt zwei Bohnenfelder, auf denen Bohnen angebaut werden können. Durch Abgabe von drei Münzen kann man sich ein drittes Bohnenfeld kaufen und vor sich auslegen.
Hat der Spieler eine Karte ausgelegt, darf er eine weitere Karte auslegen, wenn er möchte. Karten mit einer bereits ausliegenden Bohnensorte werden versetzt übereinander gelegt. Pro Ackerfeld darf nur eine Bohnensorte angebaut werden.
Muß ein Spieler eine Karte legen, die nicht auf einem eigenen Feld liegt, so kommt es zum Verkauf von Bohnen. Das kann man natürlich auch freiwillig in dieser Phase durchführen. Ein Bohnenfeld, auf dem nur eine Karte liegt, darf jedoch nicht verkauft werden.
Die Anzahl der Bohnenkarten auf einem Feld zeigt an, wieviel Münzen ein Spieler bekommt. Er dreht die entsprechenden Bohnenkarten um, wodurch sie nun Münzen anzeigen und legt sie beiseite. Überzählige Bohnen wandern auf den Ablagestapel. Liegt auf allen Feldern nur jeweils eine Karte, so kann man sich die Bohnensorte aussuchen, die auf den Ablagestapel kommt.
Die zweite Aktion besteht im Handeln und Schenken. Man zieht zwei Karten vom Ziehstapel und legt sie offen aus. Diese Karten darf der Spieler behalten, muß sie allerdings auch sofort anbauen. Er kann sie jedoch auch teilweise oder ganz zum Tausch anbieten. Zusätzlich darf er noch Karten aus seiner Hand mitbieten. Die Mitspieler ihrerseits dürfen ebenfalls Angebote geben, die natürlich Karten aus ihrer Hand zum Inhalt haben müssen. Die Kartenhand darf nicht verändert werden, bis der Deal vonstatten geht. Die angebotenen Karten wechseln dann ihren Besitzer und werden erst einmal beiseite gelegt, bis die Verhandlungsrunde beendet ist. Wichtig ist, daß die eingetauschten Karten nicht auf die Hand kommen.
Der aktive Spieler kann seine Bohnenkarte(n) auch einem Mitspieler schenken, wenn dieser im Gegenzug dafür nichts abgeben will. Ein Geschenk muß jedoch nicht angenommen werden.
Der dritte Teil eines Spielzugs besteht darin, daß alle eingetauschten Karten sofort auf die Felder verteilt werden. Ist dies nicht möglich, muß man erneut Bohnen verkaufen, um Platz für die neue Sorte zu schaffen. Abschließend zieht der aktive Spieler in der vierten Aktion einzeln und nacheinander drei neue Karten, die er hinter seine alten Karten steckt, ohne deren Reihenfolge zu verändern.
Jeder Spieler kann, wenn er möchte, jederzeit ein drittes Bohnenfeld erwerben oder eine Bohnensorte verkaufen.
Spielende: Ist der Kartenstapel aufgebraucht, werden die abgelegten Karten neu gemischt. Ist der Aufnahmestapel zum dritten Mal leer, endet die Spielrunde. Die Bohnenfelder werden nun sofort umgewandelt, die Handkarten sind nutzlos und bringen keine Punkte. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Münzen.
Kommentar: Das „Bohniläum“ ist eine Sonderausgabe des beliebten Kartenspiels „Bohnanza“. Diese Sonderausgabe enthält 15 unterschiedliche neue Bohnengrafiken von verschiedenen Künstlern und wurde im Rahmen einer Benefiz-Aktion in limitierter Auflage produziert. Die Spielregeln von Bohnanza sind dabei gleich geblieben, allerdings hat man mehr Auswahl bei den Bohnensorten, die man ins Spiel bringen will.
Natürlich macht auch „Bohniläum“ sehr viel Spaß. Dies liegt zum großen Teil an den witzigen Grafiken im Comic-Stil und den für damalige Verhältnisse neuartigen Regeln der Handkarten-Nichtsortierung mit dem daraus resultierenden Zwang, etwas anbauen zu müssen. Das Spiel an sich ist recht einfach gehalten und die gute Regel sorgt dafür, daß jeder Spieler es in kurzer Zeit richtig spielen kann.
Besonders in der Tauschphase geht es oft hoch her. Kommen passende Karten, betteln die Mitspieler gerne einmal und bieten vermeintlich gute Schnäppchen an, die der aktive Spieler nehmen soll. Kommt jedoch unpassendes Gemüse, wird es für den aktiven Spieler haarig. Hier hilft dann allenfalls noch das Verschenken, was zumindest dafür sorgt, daß man seine geliebten bereits angebauten Bohnen nicht wegreißen muß. Das dritte Bohnenfeld ist dabei eine gute Alternative, um mehr Luft beim Anbau zu haben, allerdings ist der Preis auch happig. Wer ohne drittes Ackerland auskommt, hat oft die besseren Chancen auf den Sieg.
Fazit: Ein gelungenes Kartenspiel für die ganze Familie, nicht zu leicht und nicht zu anspruchsvoll. Mittlerweile gibt es zahlreiche Erweiterungen, die das Spielsystem unter anderem auch mit neuen Bohnensorten verändern.
Wertung: Die Wertung fällt leicht, 5 Punkte hat das Spiel auf jeden Fall auch in dieser Ausgabe verdient.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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