Spieletest für das Spiel : BOLO
BOLO
Hersteller: Demand Preis: n.b. empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 3-6 Erscheinungsjahr: 1986 noch erhältlich: Nein Autor: P.M. und Frank Beat Keller Besonderheit: Kategorie: Würfelspiel |
Ausstattung: 1 Spielbrett,
24 Spielfiguren, 10 Bolo-Karten, 78 Regenbogenkarten, 4 Regenbogen-Joker,
60 Mondkarten, 36 Sternkarten, 1 Würfel, 1 Sonnenstein
Aufmachung: Der
Spielplan zeigt eine Stadt, die aus mehreren Stadtvierteln besteht. Zu
jedem Viertel gehört ein Bauernhof, der sich am Rand befindet. Die
Hauptstraßen sind in Felder eingeteilt. Einige zusätzliche Orte
(Krankenhaus, Werkzeughof...) befinden sich auf dem Spielplan verstreut.
Am Rande des Planes ist eine Zählleiste, die die Monate eines Jahres
wiederspiegelt. Die Grafik ist sehr schön, leider vermißt man
viele Bezeichnungen von Orten, die man im Spiel aufsuchen muß. Die
Spielfiguren sind etwas außergewöhnlich und aus besprenkeltem
Plastik. Leider kann man einige Farben nur sehr schlecht auseinanderhalten.
Auf den Bolo-Karten findet man seinen Stadtteil und die Kärtchen,
die man im Spiel gewinnen muß. Die benötigten Hilfsmittel befinden
sich auf den Regenbogen-Karten, die in verschiedenen Farben für verschiedene
Kategorien stehen (rot ist Energieversorgung, orange ist Hauswirtschaft,
gelb sind Nutztiere, hellgrün sind Ackerpflanzen, dunkelgrün
sind Stadtbegrünungen, blau sind Transportmittel und violett sind
kulturelle Hilfsmittel). Die schwarzen Joker-Karten ersetzen eine beliebige
Karte. Die Mondkarten zeigen verschiedene Charakterzüge, die ein Spieler
gewinnen kann. Die Sternkarten sind Ereigniskarten, die positiv oder negativ
sein können. Der Sonnenstein schließlich dient zum Markieren
des aktuellen Monats. Das Material ist üppig, aber leider mit Schwächen.
So hat man es versäumt, begleitenden Text auf die Regenbogenkarten
zu drucken und auch die Karten selbst sind unbeschichtet und lassen sich
daher nur schlecht mischen. Die Mängel auf dem Spielfeld und bei der
Unterscheidung der Spielfiguren wurden schon erwähnt. Mit dem Spiel
soll scheinbar eine Ideologie verkauft werden (Selbstversorgung), wozu
allerlei Werbematerial beiliegt. So etwas in Form eines Spiels zu verkaufen,
ist meiner Meinung nach bedenklich.
Ziel: Das Spiel
geht über zwei Abschnitte. Zunächst erhält jeder vier Spielfiguren,
die er beliebig auf verschiedene Stadtteile stellt. Es dürfen dabei
allerdings niemals zwei gleiche Figuren in einem Bezirk sein. Der Sonnenstein
kommt auf das Januarfeld und man mischt die Regenbogenkarten mit den Jokern
sehr gründlich durch. Sie kommen als verdeckter Stapel neben das Spielbrett.
Die Bolo-Karten werden gut gemischt und an jeden Spieler zwei ausgegeben,
von denen er sich eine zum Spielen aussucht. Auf dieser Karte steht sein
Heimatbezirk, die benötigten Regenbogenkarten und wo die Spielfiguren
im zweiten Spielabschnitt am Ende stehen müssen. Die Stern- und Mondkarten
werden getrennt voneinander gemischt und kommen ebenfalls neben den Spielplan.
Es beginnt derjenige, der die höchste Augenzahl
erwürfeln konnte. Er bewegt eine seiner Figuren um die erforderliche
Augenzahl weiter oder teilt die Bewegungspunkte auf mehrere Figuren auf.
Zunächst muß man seine Spielfiguren im Heimat-Bezirk (=Bolo)
versammeln. Würfelt man eine 1, darf man sich vor dem Setzen die oberste
Regenbogen-Karte nehmen und offen vor sich ablegen. Bei einer 2 muß
man die oberste Sternkarte nehmen und vorlesen. Nach der Aktion kommt diese
Karte wieder unter den Stapel. Ist eine Runde komplett absolviert, wird
der Monatsstein weitergeschoben.
In bestimmten Monaten treten Ereignisse ein.
Im Februar und im November bekommt man vor dem Würfeln die oberste
Regenbogenkarte gratis. Im April kann man eine eigene Regenbogenkarte wieder
unter den Stapel legen und sich dafür die oberste Karte nehmen und
im Dezember kann man eine Mondkarte umtauschen.
Hat ein Spieler seine Figuren im Heimatstadtteil
versammelt, beginnt für ihn die zweite Spielphase. Treffen sich nun
zwei Figuren verschiedener Spieler auf einem Feld, so können sie Regenbogenkarten
tauschen. Kommt so ein Tausch zustande, bekommen beide Spieler noch jeweils
eine Mondkarte, wenn mindestens einer der beiden eine für ihn brauchbare
Karte erhalten hat. Das Tauschen kann auch als Unterbrechung im Bewegungszug
durchgeführt werden.
Es können nur Spieler miteinander tauschen,
die sich bereits in der zweiten Spielphase befinden. Besucht man ein anderes
Bolo oder einen bereits besetzten Bauernhof, erhält man automatisch
die oberste Mondkarte des Kartenstapels. Bei einem solchen Besuch verfallen
die restlichen Bewegungspunkte und man darf nur mit einer Figur ziehen.
Ein späterer Besuch der Figur am gleichen Ort ist erst dann wieder
erlaubt, wenn die Figur zwischendurch woanders war. Ein Tausch in einem
fremden Bolo oder eines Bauernhofs ist möglich.
Betritt eine eigene Spielfigur den dazugehörigen
Bauernhof, erhält der Spieler eine Regenbogenkarte. Verläßt
die letzte eigene Figur den Bauernhof wieder, sterben alle Nutztiere und
der Spieler muß seine gelben Regenbogenkarten abgeben.
Erreicht ein Spieler die Gemeindewerke, bekommt
er ebenfalls eine Regenbogenkarte. Die Figur darf die Werke während
des restlichen Spiels nicht mehr verlassen. Auf diesem Feld darf man keine
Karten mit Mitspielern tauschen. Verläßt die letzte Figur das
Heimatbolo, muß der betreffende Spieler pro Runde eine Mondkarte
zurückgeben.
Spielende: Hat ein
Spieler alle passenden Regenbogenkarten zusammen und sind seine Spielfiguren
auf den passenden Spielfeldern (die auf der Bolo-Karte angegeben sind),
so scheidet er aus dem Spiel aus. Er erhält die obersten 9 Mondkarten
und sortiert alle seine Mondkarten verdeckt auf der Hand. Der zweite, der
seine Aufgaben erfüllen konnte, bekommt noch 5 und der dritte drei
Mondkarten. Wenn der zweitletzte Spieler fertig ist, endet die Partie.
Jeder zählt nun seine verschiedenen Charakter-Züge der Mondkarten.
Es gewinnt derjenige, der am meisten unterschiedliche Karten vorweisen
kann. Bei Gleichstand gewinnt derjenige, der das Spiel früher beendete.
Kommentar: Bolo
Bolo ist ein gar nicht mal so schlechtes Familienspiel, wenn man die Fehler
im Material ausgemerzt hätte und der weltanschauliche Aspekt vernachlässigt
würde. In der vorliegenden Form fällt das Spiel vor allem wegen
dem Material durch.
Fazit: Ein Spiel,
das mit richtigem Material sicherlich besser wäre.
Wertung: Bolo Bolo
bekommt nur 2 Punkte. Mit besserem Material und ohne das merkwürdige
Thema wäre das Spiel um zwei Stufen besser.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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