Spieletest für das Spiel: BOOMTOWN
Hersteller: Face 2 Face Games Preis: 20 Euro empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 3-5 Erscheinungsjahr: 2004 noch erhältlich: Ja Autor: Bruno Cathala, Bruno Faidutti Besonderheit: Veröffentlichung des Berichtes: April 2006 Kategorie: Kartenspiel |
Ausstattung: 60 Karten,
2 Würfel, 5 Bürgermeister-Figuren, 10 Markierungssteine, Chips
Aufmachung: Die
Spielkarten zeigen Minen oder Ereigniskarten. Die Minen besitzen dabei
eine von fünf Stadtfarben, einen Zahlenwert zwischen 2-12 und einen
Ertragswert in Form einiger aufgedruckter Münzen. Einige Minenkarten
haben außerdem den Schriftzug DANGER.
In den Farben der Minen gibt es jeweils eine
Bürgermeister-Figur und zwei Markierungssteine. Dieses Material ist
aus Holz gefertigt. Die Münzen dagegen wurden aus Kunststoff produziert.
Es gibt sie in drei Farben, die verschiedene Wertigkeiten symbolisieren.
Bei den Würfeln handelt es sich um normale Sechsseiter.
Ziel: Die Spieler
versuchen, durch Minenkonzessionen reich zu werden.
Am Anfang erhält jeder Spieler 10 Taler
als Startkapital. Alle Karten werden gemischt und als verdeckter Stapel
in die Mitte der Spielfläche gelegt. Die Figuren, Marker und Würfel
kommen neben den Zugstapel. Man einigt sich abschließend auf einen
Startspieler.
Zu Beginn einer Spielrunde werden so viele Karten
vom Stapel gezogen, wie Spieler vorhanden sind. In der ersten Runde dürfen
dabei keine Ereigniskarten auftauchen.
Der Startspieler beginnt und bietet einen beliebigen
Betrag an Münzen. Reihum können die Spieler das Gebot erhöhen
oder passen. Sobald ein Spieler paßt, ist er aus der laufenden Bietrunde
ausgeschlossen. Wenn alle Spieler gepaßt haben, ist die Bietrunde
beendet.
Der Spieler mit dem höchsten Gebot gibt
den Kaufpreis an seinen rechten Nachbarn. Dieser darf die Hälfte des
Geldes behalten (ggf. aufrunden) und reicht den Rest an seinen rechten
Nachbarn weiter. Diese Prozedur wird so lange durchgeführt, bis das
Geld verteilt ist oder beim Spieler links vom siegreichen Spieler angekommen
ist. Dieser behält den Rest.
Nun darf der Gewinner eine der ausliegenden Karten
auswählen. Bei einer Minenkonzession wird diese offen vor dem Spieler
abgelegt. Ereigniskarten haben dagegen spezielle Regeln und werden normalerweise
sofort nach dem Nehmen aktiviert. Reihum wählen die Nachbarn eine
der verbliebenen Karten aus. Sollte ein Spieler eine Mine erwerben, bei
der jemand anderes Bürgermeister ist, muß er diesem Geld zahlen.
Der aktive Spieler muß nun einmal mit beiden
Würfeln werfen. Das Würfelergebnis vergleichen die Spieler mit
ihren Minenkarten. Hat ein Spieler eine oder mehrere Minen mit dem Würfelergebnis,
erhält er den angegebenen Betrag aus der Bank. Danach folgt die nächste
Spielrunde und der Startspieler wechselt.
Wenn beim Produktionswurf eine 2 oder eine 12
fällt, stürzen die Minen ein, die den Schriftzug DANGER tragen.
Sie werden in die Spielschachtel gelegt und sind aus dem Spiel.
Alle Minen liegen immer offen vor den Spielern.
Sobald ein Spieler in einer Farbe seine zweite Mine besitzt, wird er zum
Bürgermeister in dieser Stadtfarbe. Zur Kennzeichnung stellt er die
Bürgermeister-Figur vor sich ab. Jeder Spieler, der nun eine Mine
in der Stadtfarbe neu eröffnet, muß dem Bürgermeister dafür
einen gewissen Betrag bezahlen. Dieser richtet sich nach der Anzahl der
Minen, die der Bürgermeister gerade kontrolliert. Der Bürgermeister
wechselt erst, wenn ein anderer Spieler mehr Minen in dieser Farbe besitzt
als der bisherige Bürgermeister.
Spielende: Das Spiel
ist vorbei, wenn die letzte Karte des Stapels aufgedeckt wurde und die
Spielrunde beendet ist. Der Gesamtsieger ermittelt sich aus dem eingesammelten
Gold, den Produktionswerten aller Minen und einem Bonus durch jedes Bürgermeister-Amt.
Kommentar: Das Kartenspiel
des amerikanischen Herstellers kann durchweg überzeugen. Das Spielprinzip
ist einfach und doch spannend. Durch das Bieten erhält der rechte
Nachbar des Höchstbieters zwar das meiste Geld, muß allerdings
auch die letzte verbliebene Karte aufnehmen, was ihn gerade im späteren
Spiel auch oft Zahlungen an einen Bürgermeister kostet. Ein großes
Glückselement sind natürlich die Erträge durch die Minen,
aber durch geschicktes Ersteigern kann man Verluste ausgleichen und eine
Streuung der Werte vornehmen.
Es spielt kaum eine Rolle, ob man zu dritt oder
zu fünft spielt. Die Spielrunden gehen zügig und das Spiel lädt
zu einer Revanche-Partie ein. Grafisch ist ebenfalls nichts auszusetzen
und auch die deutsche Übersetzung ist professionell gemacht.
Fazit: Ein sehr
gelungenes leichtes Bietspiel.
Wertung: Mit guten
5 Punkten ist "Boomtown" eine Anschaffung wert.
Dieser Text und die Bilder sind
urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche
Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de