Spieletest für das Spiel: BOSWORTH
Hersteller: Out of the Box            
Preis: n.b.
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 1998      
noch erhältlich: Nein
Autor: Mark Alan Osterhaus
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: September 2013
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Bosworth-Pressefoto

Ausstattung: 1 Spielbrett, 64 Karten
Aufmachung: Das Spielbrett besteht aus 6x6 Feldern, wobei die Eckfelder für das Spiel nicht relevant sind. An den Außenkanten befinden sich die vier Heerlager der Spieler, die jeweils aus vier Feldern bestehen.
Für jeden Spieler gibt es einen Satz mit Spielkarten. Diese zeigen unterschiedliche Charaktere. Im Hintergrund ist dabei auf jeder Karte eine Schachfigur abgebildet, die angibt, welche Zugmöglichkeiten mit dieser Karte erlaubt sind.
Ziel: Die Spieler versuchen, die anderen Könige zu eliminieren und damit der Herrscher auf dem Spielbrett zu werden.
Zu Beginn der Partie bekommt jeder Spieler ein Heereslager und einen Kartensatz. Bei weniger als vier Personen werden die nicht benutzten Lager mit Spielkarten der nicht benötigten Farben abgedeckt.
Jeder Spieler legt vier Bauernkarten auf die einzelnen Felder seines Lagers. Die restlichen Karten werden gründlich gemischt und neben dem Spieler plaziert. Anschließend darf er vier Karten auf die Hand nehmen.
Ist man am Zug, bewegt man eine seiner auf dem Spielplan befindlichen Figuren gemäß den geltenden Bewegungsregeln der zugrundeliegenden Schachfigur. Der König darf dabei auch eigene Figuren schlagen. Der Bauer hat einige Spezialregeln, denn er darf sich nur nach vorne und waagerecht zum eigenen Lager bewegen. Erst wenn er einen Gegner diagonal neben sich hat, kann er diesen vernichten. Dabei ist sogar eine Bewegung rückwärts erlaubt.
Endet die Bewegung einer Karte auf einem mit einem Gegner besetzten Feld, wird diese Karte geschlagen und kommt in die Schachtel zurück. Fällt der König, werden alle seine verbliebenen Figuren entfernt und der erfolgreiche Spieler erhält dessen Dame, die er wie eine eigene Figur einsetzen und ziehen kann.
Wenn der Bewegungszug beendet ist, überprüft der Spieler, ob eines seiner Lager-Felder unbesetzt ist. In diesem Fall wählt er eine Handkarte aus und legt diese offen dort ab. Danach ergänzt man die Hand wieder. Hat ein Spieler keine Karten mehr im Vorrat und in der Hand, dann werden die leeren Heereslagerfelder mit unbenutzten Karten anderer Farben abgedeckt und sind damit aus dem Spiel.
Spielende: Wenn nur noch ein Spieler überlebt hat, gewinnt dieser die Partie.
Kommentar: „Bosworth“ ist trotz der sehr sichtbaren Schach-Anleihen ein knackiges und kurzweiliges Spiel, bei dem ein gewisser Glücksfaktor durch das Nachziehen der Karten entsteht.
Da das eigentliche Spielfeld recht klein ist, kommt es sehr schnell zu Schlagabtäuschen und dem Eliminieren ganzer Truppenverbände. Besonders zu viert ist das Hauen und Stechen eine wahre Pracht, bei der oft gelacht und geschimpft wird. Die niedlichen Kartengrafiken tun dabei ihr übriges, um sich vom „seriösen“ großen Schachspiel abzugrenzen.
Zu zweit kann das Spiel nicht ganz so überzeugen. Hier hat man ja nur einen Gegenspieler, gegen den man vorgehen muß und das Nachziehen der wichtigen Karten zum richtigen Zeitpunkt hat einen noch höheren Stellenwert. Vom Spielgefühl her wirkt das 2-Personen-Spiel dann wie ein komprimiertes Schachspiel.
Das Material ist angemessen, die Schachtel jedoch bei weitem zu groß. Dies ist vor allem der Tatsache geschuldet, daß man das Spielbrett beim Hersteller nur einmal gefaltet hat. Die Karten selbst sind beschichtet und fühlen sich gut an. Manchmal ist es zwar nicht leicht, sie auf dem Spielplan hin und her zu bewegen, aber nach kurzer Zeit hat man die Fingerübung meist erfolgreich gemeistert.
Da die Spielfiguren in der ersten Auflage aus Karten bestehen, sind die Spielplanfelder entsprechend rechteckig. Da kann es leicht passieren, daß man Bedrohungen in der Diagonale übersieht.
Fazit: Eine unterhaltsame Schachvariation, die vor allem mit 4 Personen überzeugen kann.
Wertung: Gute 4 Punkte ist dieses amerikanische Spiel auch heute noch wert.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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