Spieletest für das Spiel : BÜRO CRAZY
Hersteller: FX Schmid 
Preis: 23 DM 
empf.Alter: 10-
Anzahl Spieler: 3-5 
Erscheinungsjahr: 1997 
noch erhältlich: Nein 
Autor: G. Burkhardt 
Besonderheit: 
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Büro Crazy-Foto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma FX Schmid recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 150 Einflußkärtchen, 24 Spielfiguren
Aufmachung: Die Verpackung ist mittelgroß und in ihr türmen sich die Spielmaterialien. Leider wurde fast ausschließlich bedruckte Pappe, mit Ausnahme der Plastikstandfüße, verwendet. Die Spielfiguren sind in fünf Farben vorhanden, wobei eine Farbe mit nur vier Figuren vertreten ist (wird beim 5-Personen-Spiel verwendet). Diese Figuren stehen, wie bereits oben erwähnt, in farbigen Plastikständern. Die Einflußkärtchen gibt es mit den Werten 1, 2, 5, 10 und 20, sie zeigen die Bestechungsmöglichkeiten gegenüber Vorgesetzten auf. Sowohl Kärtchen wie auch Figuren sind mehrfarbig im Comic-Stil gezeichnet. Auf dem Spielplan sieht man ein Bürogebäude, in dem es drunter und drüber geht. Hier sind lustige Grafiken zu sehen, die das Spiel optisch aufpeppen. Auf der Eingangstreppe befinden sich noch 8 Doppelfelder, während es dann im Erdgeschoß nur noch 4 Zimmer gibt, im 1. Stock 2 Zimmer, in der zweiten Etage schließlich noch 1 Zimmer und ganz oben ein Chefbüro. Daneben ist noch eine kleine Küche im ersten Stock zu sehen.
Ziel: Jeder Spieler bekommt 5 oder weniger Spielfiguren, je nach Spielerzahl. Diese werden zu Beginn des Spiels bunt gemischt auf den Doppelfeldern der Eingangstreppe verteilt, wobei nicht zwei gleichfarbige Spielfiguren auf einem Doppelfeld stehen dürfen. Jeder Spieler bekommt dann noch Einflußkärtchen mit einer Summe von 152 Einflußpunkten und versucht diese im Verlauf des Spieles zu vermehren. 80 Einflußpunkte kommen in der ersten Runde noch in die Küche, die restlichen Kärtchen kommen neben den Spielplan.
Das Gerangel um den Aufstieg in den Chefsessel beginnt beim ersten Doppelfeld, auf dem sich die zwei Kontrahenten streiten, wer von ihnen nun in das darüberliegende Büro aufsteigen darf. Hierzu nimmt jeder Spieler eine beliebige Anzahl Einflußpunkte verdeckt auf die Hand und auf Kommando werden diese miteinander verglichen. Der Spieler, der die höhere Summe gesetzt hat gewinnt das Duell und darf seine Spielfigur in das darüberliegende Büro setzen. Die Einflußpunkte kommen danach auf das Dach des Gebäudes für die Schlußvergabe. Der Verlierer geht aber nicht leer aus. Er bekommt die Differenz seiner Einflußpunkte verglichen mit den bezahlten Einflußpunkten seines Gegners aus der Küche bezahlt.
Befinden sich nicht mehr genügend Einflußpunkte in der Küche, so nimmt sich der Spieler einfach den Rest oder geht leer aus. Sollte der seltene Fall eintreten, daß beide Spieler gleich viel geboten haben, so zahlen sie beide die Hälfte auf das Dach und bieten erneut. Eine Spezialregel bei drei und fünf Spielern regelt das Bewegen der letzten Figur, die kein Duell ausführen muß.
In der ersten Etage geht das Spiel nach dem gleichen Schema weiter, nur verringert sich die Zahl der Einflußpunkte in der Küche auf 60 Punkte, in der zweiten Etage auf 40 Punkte und zuletzt gar auf 20 Punkte.
Spielende: Sobald das letzte Duell ausgetragen ist endet die Partie. Nun werden die Geldhaufen auf dem Dach gemischt und in neun gleichgroße Stapel verdeckt aufgeteilt. Der Spieler, dessen Spielfigur im obersten Büro sitzt, darf sich drei der Stapel nehmen, der darunterliegende Spieler bekommt noch 2 Stapel und die beiden Spieler mit Figuren in den beiden Büros darunter schließlich noch einen Stapel. Die restlichen zwei Stapel kommen unbesehen aus dem Spiel. Es gewinnt die Partei, die am meisten Einflußpunkte in der Hand hält. Bei einem Gleichstand wird die Position der jeweils besten Figur hinzugezogen. Bedingung ist jedoch, daß der Spieler mindestens eine Figur ins Haus gebracht hat.
Kommentar: Büro Crazy vereint Bluffelemente und bedient sich des Treppensystems, wie es z.B. bei Elfenwizards (White Wind) schon angewendet wurde. Das Spiel löste in unseren Spielgruppen sehr unterschiedliche Meinungen aus, einige Spieler waren entsetzt, andere fanden das Spiel gut. Einig war man sich jedoch über die Ausstattung, die durchweg als schlecht zu klassifizieren sei. Einzig der Spielplan galt als Lichtblick in diesem Pappspiel.
Fazit: Ein nettes Spiel, bei dem die Ausstattung nicht zum vermehrten Spielen einlädt.
Wertung: Ich gestehe, ich mag Büro Crazy. Das Bluffen kommt gut rüber und oft genug gewinnt nicht der Spieler, dessen Spielfigur bis ins oberste Büro vorgedrungen ist. Die Verteilung aller eingesetzten Einflußpunkte in der Endrunde und das zufällige Ergebnis sind ein netter Unsicherheitsfaktor, wenn er auch für Strategie-Fanatiker sicherlich jede Berechenbarkeit zunichte macht. Das schlechte Material gibt Abzüge, ansonsten ist mir das Spiel 4 Punkte wert. Man sollte vor dem Kauf jedoch eine Probepartie spielen, da hier die Meinungen stark auseinander gehen!

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Büro Crazy-Pressefoto

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